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Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein
Autoren: V.A.
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Rasenflächen. Mason zerrte sich die Jacke vom Körper, schleuderte sie weit hinaus in die See und watete über die Straße. Die Wellen waren jetzt höher als je zuvor und hatten sein Haus erreicht, spülten über die Türschwelle – aber Mason dachte nicht mehr an seine Frau. Seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf die Hügel, die von einer ständig wogenden Gischt überzogen waren und die Gestalt, die an ihrem Rand stand, fast verbargen.
    Als Mason darauf zulief, zuweilen bis zum Hals einsinkend, schwärmten leuchtende Algenwolken im Wasser um ihn, ihre nachgiebige Phosphoreszenz schien an seinen Beinen zu zerren, seine Augen brannten von der salzerfüllten Luft. Erschöpft erreichte er die tieferen Hänge der Hügel und fiel auf die Knie.
    Hoch oben hörte er das Brausen und Toben der Brandung an den Klippen. Die Luft war von Harfenspiel erfüllt.
    Mason folgte der Musik und schleppte sich den Hügel hin auf. Als er die Spitze erreicht hatte, war das Gesicht der Frau hinter dem schwarzen Umhang verborgen; nur ihre schlanke Figur und die schmalen Hüften zeichneten sich klar ab. Plötzlich, ohne sichtbare körperliche Bewegung, entfernte sie sich längs des Geländers.
    »Warte!«
    Sein Schrei wurde von dem Toben verschluckt. Mason rannte vorwärts, und die Gestalt drehte sich um und blickte ihn an. Ihr weißes Haar flatterte in silbernen Strähnen um ihren Kopf, fiel auseinander und gab den Blick auf ein eckiges, skelettartiges Gesicht frei, mit leeren Augen und eingekerbten Lippen. Eine Hand streckte sich wie ein Bündel weißer Stäbe nach ihm aus, eine leblose Kralle. Und die Gestalt zeichnete sich in der tosenden Dunkelheit plötzlich als gigantischer Vogel vor ihm ab.
    Mason wußte nicht, ob der entsetzte Schrei von seinen eigenen Lippen kam; er taumelte nach hinten, und bevor er sich fangen konnte, stolperte er über ein niedriges Holzgeländer und fiel unter dem Poltern und Rasseln von Winden und Spulen rückwärts in den Schacht. Über ihm tobte die See weiter.
     
    Nachdem er den Beschreibungen des Polizisten aufmerksam gelauscht hatte, schüttelte Professor Goodhart den Kopf.
    »Tut mir leid, Sergeant. Wir haben die ganze letzte Woche im Schacht gearbeitet. Da ist niemand hineingefallen.« Ein Teil des dünnen Holzgeländers schwang lose hin und her. »Aber vielen Dank, daß Sie mich gewarnt haben. Ich glaube, wir müssen ein festeres Geländer bauen, wenn dieser Bursche im Schlaf hier herumwandelt.«
    »Ich glaube kaum, daß er bis hier heraufkommt«, antwortete der Polizist und fügte dann noch hinzu: »In der Bibliothek unten, wo er arbeitet, hörte ich, daß Sie gestern zwei Skelette hier im Schacht gefunden hätten. Ich weiß, daß er erst seit zwei Tagen verschwunden ist, aber wäre es nicht möglich, daß eines von ihm stammt?« Er zuckte die Achseln. »Wenn irgendeine natürliche Säure, etwa ...«
    »Sehr klug gedacht, Sergeant, aber ich muß Sie leider enttäuschen.« Professor Goodhart bohrte den Absatz seines Schuhs in den weichen Boden. »Reines Kalziumkarbonat, etwa eine Meile dick, das sich hier während der Triassischen Periode absetzte, vor 200 Millionen Jahren, als hier ein großes Inlandgewässer war. Die Skelette, die wir gestern gefunden haben, ein männliches und ein weibliches, gehören zwei Cro-Magnon-Fischern, die an der Küste lebten, bevor das Binnenmeer aus trocknete. Ich wünschte, ich könnte Ihnen einen corpus delicti bieten, obgleich es wirklich sehr schwer zu verstehen ist, wie diese Cro-Magnon-Relikte in das Knochenlager gelangt sind. Dieser Schacht ist erst dreißig Jahre alt.« Er lächelte dem Polizisten zu. »Aber das ist mein Problem, nicht das Ihre.«
    Als er wieder beim Auto angelangt war, schüttelte der Sergeant den Kopf. »Nichts.« Er blickte über die endlosen Flächen hinweg, auf denen die Vorortsiedlungen lagen.
    »Anscheinend war hier früher einmal ein Meer. Vor einer Million Jahre. Wer wollte das glauben?« Er hob eine zerknitterte Flanelljacke vom Rücksitz des Wagens und roch daran. »Das bringt mich auf eine Idee. Ich weiß jetzt, wonach Masons Jacke riecht – nach Salzwasser.«
     

Der Freundschaftsdienst
     
Con Pederson
     
     
    In eine Wolke von Dampf und Rauch gehüllt, gingen Potter und Finch nieder, die vorderen Raketen heulten auf.
    »Himmel und Hölle«, schrie Finch. »Ein wahres Fest!«
    Vorsichtig – wegen des Beins, das ihm eingeschlafen war – hüpfte Potter ein paarmal auf und ab, sobald die seitlichen Eisengriffe von seinem
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