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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)
Autoren: Kate Brady
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Tasche zu werfen. Terence griff ebenfalls nach allem, was er finden konnte, und warf es hinein. Sie hatten keine Ahnung, um welches Material es sich überhaupt handelte. »Sie will die Fotos im Austausch gegen Dani, aber ich soll allein kommen«, wiederholte Mitch. »Sedalia Park. Südufer des Sees in dreißig Minuten. Fünfundzwanzig inzwischen.«
    »Sedalia Park«, wiederholte Neil, und Mitch wusste, dass er kurz an frühere Zeiten dachte, als sie dort heimlich geraucht und mit Mädchen herumgemacht hatten.
    »Sie wohnt in einem der Häuser dort«, erklärte Mitch. »Was sehr praktisch für sie ist. Weite Flächen, die man gut überblicken kann. Direkt von ihrem Haus aus. Sogar im Dunklen mit nur wenig Lichtern im Park. Sie wird sofort merken, wenn mehr als eine Person unterwegs ist.«
    »Wie clever von ihr«, sagte Neil und blickte seinen Bruder hart an. »Und wenn sie so clever ist, dann weiß sie auch sehr genau, dass sie Dani auf keinen Fall gehen lassen kann. Das wird sie nicht tun, Mitch, ob sie die Fotos bekommt oder nicht. Uns bleibt nur, sie uns zu schnappen.«
    Mitch schloss die Augen. Ihm war, als zerbröckelte die Welt unter seinen Füßen. Er war x-mal um den Globus gereist, hatte so unendlich viel gesehen, und doch hatte ihn nichts davon auf eine Situation wie diese vorbereitet.
    Er ging ein paar Schritte hin und her und rieb sich über das Gesicht, als könnte er dadurch leichter denken.
    Dann ergriff Terence vom anderen Ende des Raums das Wort. »Haben Sie beide früher nie in den Abflussrohren gespielt?«
    Mitch wirbelte herum und blickte Terence an. Neil tat es ihm gleich. »Terence, du bist genial.«
    »Wir haben doch noch immer recht viel Ähnlichkeit miteinander, nicht wahr?«, fragte Mitch.
    »Eigentlich nicht, denn ich sehe besser aus als du. Die Narbe verleiht mir etwas Geheimnisvolles.«
    »Klar doch«, erwiderte Mitch. Sie waren wieder Kumpel wie früher. »Ich halte dich nicht von deinem Irrglauben ab.«

    Dani rührte sich nicht, als die Schere auf sie zukam. Die Schere, die Rosie und fünf weitere Frauen niedergemetzelt hatte. Die Schere, die jetzt an Danis Haar riss, bis Mia zwei dicke Strähnen in den Händen hielt.
    Tränen brannten Dani in den Augen. Kämpfe nicht gegen sie an, nicht, solange sie die Schere in den Händen hält. Auch war es unsinnig, sich über das abgeschnittene Haar zu grämen. Es würde nachwachsen. Reiß dich zusammen.
    Mia knüpfte eine Perücke für Kristina. Lieber Himmel, die Frau hatte keine Ahnung. Hatte nicht gewusst, dass eines der Mädchen ihre eigene Tochter war, die sie offenbar schon bald zu treffen hoffte. Dani schloss die Augen und erwog erneut, Mia die Wahrheit zu sagen, entschied sich aber wieder dagegen. Die Perücke war Mias Ziel, ihr entscheidendes Vorhaben. Wenn sie erfuhr, dass all die Mühe umsonst war … Nein. Halt lieber den Mund. Denn es gab eine Sache, bei der Dani sich mit jeder Faser ihres Herzens sicher war: Mitch würde kommen und sie holen.

53
    M ia war fast für das Endspiel bereit. Das Aufräumen dauerte nur wenige Minuten. Sie griff nach der Schere ihrer Mutter, der Flasche mit Salpetersäure und ihrer Kamera und packte alles in eine weiche Ledertasche. Sie glaubte nicht, die Sachen schon bald zu benötigen, aber vielleicht würde sie sie Kristina zeigen wollen, um ihr zu erklären, wie sie es angestellt und welche Mühen sie auf sich genommen hatte.
    Die Perücke mitsamt dem Perückenkopf legte sie in eine Hutschachtel, die mit Seidenpapier ausgelegt war und einen fest verschließbaren Deckel hatte. Auch Dani Coles Haare verwahrte sie darin. Heute war Freitag. Es blieb noch genug Zeit, die Perücke fertigzumachen.
    Dann war da noch Brad. Mia stopfte eine Handvoll Amphetamine in seine Hosentasche und ein Etikett, das sich zu Marshalls Praxis zurückverfolgen ließ. Sie wischte Marshalls Pistole ab, die sie vor der Tierklinik benutzt hatte. Sie würde sie in seine Schublade zurücklegen und dazu noch ein paar Haare. Sie hatte bereits einige von Rosies und Alicias Haaren günstig auf Marshalls Sachen plaziert. Und etwas von Jills Schopf auf einem alten Jackett hinterlassen, das er schon seit Jahren nicht mehr trug. Gerade so viel, um den Verdacht auf ihn zu lenken. Auf ihren gutaussehenden, hingebungsvollen Ehemann.
    Jetzt zu Dani Cole. Sie wusste über alle ihre Schritte Bescheid und hatte sie für ein Gerichtsverfahren notiert, da war Mia sich sicher. Der Gedanke entlockte ihr ein Lächeln. Es war ohne Bedeutung.
    Dani Cole
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