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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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konnte.
    Kühn jagte er der Patrouille nach, und kurz darauf donnerten auch die Hufe seines Pferds über die feuchten Holzplanken der Zugbrücke. Die MacNabs waren dicht hinter ihm, folgten in geschlossener, pfeilspitzenförmiger Formation und brüllten wütende gälische Schlachtrufe.
    Mit gezogenen Schwertern, mit denen sie wild um sich schlugen, stürmten sie in den Hof der Burg und mähten alles nieder, was ihnen im Wege stand.
    Der Burghof war erfüllt vom Geschrei der Männer und dem heftigen Klirren aneinander schlagender Schwerter, und innerhalb weniger Momente hatte sich das feuchte Kopfsteinpflaster mit dem vergossenen Blut einer vollkommen überraschten Garnison rot gefärbt.
    Irgendwo bellte ein Hund, und die wenigen von Logies Männern, die sich noch im Schatten des Torhauses zu verbergen suchten, verloren ihr Leben durch eine MacNab'sche Streitaxt oder die Klinge eines scharfen Schwerts. Als Iain sich von seinem laut wiehernden Pferd herunterschwang, landete er fast auf dem zuckenden Leichnam einer der beiden Schurken, die in dem Gasthof versucht hatten, Madeline zu ergreifen.
    Er widerstand dem Bedürfnis, diesem heimtückischen Schurken ins Gesicht zu spucken, als er über seine Leiche stieg, und gönnte es dem Kerl von ganzem Herzen, dass seine letzte Mahlzeit hier auf Erden eine ordentliche Portion feinsten Highlandstahls gewesen war.
    Dann schaute er sich um und blickte den anderen Garnisonsmitgliedern prüfend ins Gesicht. Einige lieferten sich noch einen Schwertkampf mit den heißblütigen MacNabs, andere hatten sich bereits ergeben.
    Gavin MacFie kämpfte in einer entfernten Ecke des Burghofs, in der seine wilden Hiebe einen Bewaffneten nach dem anderen auf die blutgetränkten Pflastersteine sinken ließen.
    Doch wie sorgfältig Iain mit seinen Blicken auch die massiven Burgmauern und die daran angebauten hölzernen Nebengebäude absuchte, es wollte ihm einfach nicht gelingen, den zweiten Mann aus dem Shepherd's Rest ausfindig zu machen.
    Und er sah auch niemanden, der auch nur die entfernteste Ähnlichkeit mit der Beschreibung hatte, die man ihm von Silberbein gegeben hatte.
    Alle anderen unglückseligen Seelen riskierten ein schnelles, schmerzhaftes Ende, wenn sie auch versuchten, sich gegen die muskulösen Highlander zu wehren, die mit ihren starken Armen ihre Nacken umklammerten und ihnen gut geschärfte Klingen an die Kehle drückten.
    Ein Meer aus Flammen färbte nun den Morgenhimmel hinter Abercairn und warf ein unheimliches orangerotes Glühen auf den perlgrauen Horizont, und die noch lebenden Angehörigen der Garnison standen vollkommen verstört im kalten Regen, der mittlerweile vom Himmel prasselte.
    Mit trotzigen Gesichtern, ungläubig aufgerissenen Augen und ohne ihre Schwerter in den Händen standen die Männer aus Logies Garnison nur dumm hemm und leisteten kaum Widerstand. Einige von ihnen stolperten sogar ohne ein Nachthemd oder Schuhe aus den verschiedenen Nebengebäuden.
    »Wer von euch gesteht, dass er Sir Bernhard ist?«, rief Iain, als er sich erneut von seinem schweißbedeckten Pferd herunterschwang. Prüfend blickte er sich um und begann dann an den Reihen der Gefangenen auf und ab zu gehen.
    Als er hinter sich eine Bewegung spürte, fuhr er herum, schwang in einem Tod bringenden Bogen seine Klinge und ließ sie gnadenlos auf den Angreifer hinuntersausen. Er traf den Mann genau an der verwundbaren Stelle, wo Nacken und Schulter aufeinander treffen, und seine scharfe Klinge schnitt tief in Fleisch und Muskel. Mit weit aufgerissenen Augen brach der Mann zusammen, ehe er auch nur einen Schrei von sich geben konnte, und sein Schwert fiel klirrend auf das Kopf steinpflaster.
    Wieder fuhr Iain herum und ließ seinen hitzigen Blick über die gaffenden Garnisonsmitglieder gleiten. »Nun?«, fragte er und fuchtelte mit seinem bluttriefenden Schwert in ihre Richtung. »Wer ist Logie?«
    Niemand antwortete, doch so stolz und unnachgiebig sie sich auch geben mochten, keiner versuchte mehr, auch nur den geringsten Widerstand zu leisten. Wie so oft war die Furcht, das eigene Leben zu verlieren, auch diesmal stärker als die Loyalität zu einem nicht anwesenden Herrn.
    Und vielleicht wäre es Iain auch nie gelungen, den Schuft zu fassen, wenn er nicht den finster dreinblickenden Kerl entdeckt hätte, der im Schatten einer der Burgmauern entlangschlich. Zwei Männer und zwei verschreckt aussehende Windhunde begleiteten ihn. Iain starrte ihn entgeistert an, überrascht, dass ein Mann von
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