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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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waren.
    Etwas, was sie nicht tun wollte und nicht tun konnte.
    Caterine wartete, bis die erste Wucht des Sturmes nachgelassen hatte, dann strich sie die Falten ihres wollenen Gewandes glatt. Bevor sie ihre Entschlossenheit und ihren Mut verlieren konnte, straffte sie die Schultern und zwang sich auszusprechen, was gesagt werden musste.
    »Lady Rhona, ich respektiere Euren Rat und weiß, dass Ihr immer auf mein Wohl bedacht seid«, sagte sie mit erstaunlich ruhiger Stimme. »Aber ich verbiete Euch, dieses Thema noch einmal anzuschneiden. Ich werde keinen Beschützer kommen lassen.«
     
    ***
    Vierzehn Tage später, auf der anderen Seite Schottlands, tief in den westlichen Highlands, kämpfte ein einsamer Krieger gegen einen unsichtbaren Feind. Nichts anderes als das wiederholte Zischen seines mächtigen, durch die kalte Morgendämmerung sausenden Schwertes störte die friedliche Stille.
    Sogar Loch Duich, das hinter der Kirchhofmauer verborgen lag, verhielt sich heute still, seine dunkle Oberfläche vermutlich glatt wie fein geschliffenes Glas, denn nicht einmal ein Murmeln, ja nicht einmal das sanfte Plätschern der an die kiesbedeckte Küste rollenden Wellen war zu hören.
    Es war noch weit vor Tagesanbruch, die Tageszeit, die Sir Marmaduke Strongbow für seine Fechtkunstübungen bevorzugte. Bald würde Eilean Craig Castle erwachen, der leere Burghof würde sich mit regem Treiben füllen und die Knappen des Burgherrn würden auf den Friedhof strömen, um sich Marmaduke anzuschließen, jeder Einzelne von ihnen begierig, die Klinge mit ihm zu kreuzen und sich von ihm in der Fechtkunst unterweisen zu lassen.
    Um ihre eigene zu verbessern.
    Im Moment jedoch war er noch ganz allein.
    Frei, seine geheimen Feinde herauszufordern, und kühn genug, sich mit dem gefährlichsten von allen auseinander zu setzen: seinem eigenen Ich und den selbsterschaffenen Dämonen, die in ihm steckten.
    Er hielt inne, um tief Luft zu holen und sich dann mit dem Arm über seine feuchte Stirn zu fahren. Sollte doch die Pest seine Sorgen holen. Die Heiligen waren seine Zeugen, dass er sehr viel hatte, wofür er dankbar sein konnte. Bald würde seine eigene Burg fertig gestellt werden. Ja, wenn er nicht ein Mann gewesen wäre, der den Komfort schätzte, dann würde er jetzt gleich, wahrscheinlich noch heute, in Balkenzie einziehen.
    Aber er hatte Jahre gewartet, um sein Banner über seiner eigenen Bastion zu hissen, da sollten ihn ein paar weitere Monate auch nicht mehr allzu viel Geduld kosten. Dann würde alles fertig sein, und er würde sein neues Heim in Besitz nehmen.
    Eine Burg, die er und sein Lehnsherr, Duncan MacKenzie, überaus sorgfältig entworfen hatten.
    Ein strategisch ideales Festungswerk, gebaut, um die südliche Grenze des MacKenzie-Landes zu bewachen.
    Ein in jeder Hinsicht vollkommenes Heim, von einer Ausnahme abgesehen.
    Im Gegensatz zu seinem Lehnsherren und engsten Freund fehlte Marmaduke noch eine schöne Ehefrau an seiner Seite. Seine Burg würde ausschließlich von Männern bevölkert werden.
    Marmaduke unterdrückte die Verbitterung, die ihn so oft befiel, wenn er allein war, umfasste den lederbezogenen Griff seines Schwerts noch fester und stürzte sich von neuem auf seine unsichtbaren Feinde. Schneller und schneller durchschnitt seine Klinge die frühe Morgenluft, während er herumwirbelte und sich duckte, vorstieß und zurückwich, geschickt seine Zweifel und Reuegefühle in Stücke hieb und sie einen nach dem anderen verbannte.
    Bis zum nächsten Tag, wenn er sich ihnen aufs Neue stellen würde.
    »Sir...« Die leise Stimme hinter ihm war kaum mehr als ein Wispern in seinen Ohren, gleichzeitig aber auch ein gewaltiges Gebrüll für seine kriegerischen Instinkte. Augenblicklich senkte Marmaduke sein Schwert und drehte sich zu der Dame um, die ihn angesprochen hatte.
    »Gnädigste, ich freue mich immer, Euch zu sehen, doch Ihr müsstet eigentlich wissen, dass man sich einem Mann, der sich gerade in der Fechtkunst übt, nicht von hinten nähern sollte«, sagte er, während er sein Schwert in die Scheide steckte. »Und ich glaube auch nicht, dass es Euch gut tut, in dieser kalten Morgenluft hier draußen zu sein.«
    »Ich bin noch gut in Form«, konterte Linnet MacKenzie und zog ihren wollenen Umhang noch etwas fester um sich, bevor sie eine Hand auf ihren schon recht umfangreichen Bauch legte. »Ich wollte Euch unter vier Augen sprechen, bevor die anderen aufwachen.«
    Sir Marmaduke blickte die Frau seines Lehnsherrn
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