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Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Titel: Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher
Autoren: Dan Shocker
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meldete
sich Al Nafuur.
    »Es gibt dich also auch noch!« Björn brauchte die
Worte nicht auszusprechen. Mit seinem Geistführer, der in einem
Reich zwischen Tod und Leben existierte, konnte er sich auf
gedanklichem Weg verständigen. »Ich habe nicht damit
gerechnet, daß ich jemals wieder etwas von dir zu
hören…«
    »Da kannst du sehen, wie leicht sich Menschen irren
können… Da schweigt man für eine kurze Zeit – und
schon hagelt es Vorwürfe«, beschwerte sich die
Gedankenstimme.
    Aber Björn wußte, wie es gemeint war.
    Al Nafuur hatte einen trockenen Humor an sich, der auch im
weiteren Gedanken-Dialog zum Ausdruck kam.
    »Kurze Zeit, Al? Seit Monaten habe ich keinen Ton von dir
gehört.«
    »Seit Monaten? Die paar Stunden nennst du Monate? Wenn man
mit der Ewigkeit zu tun hat, denkt man in anderen Kategorien…
Hast du auch darüber nachgedacht, daß ich vielleicht nicht
immer die Gelegenheit hatte, mich bei dir zu melden?«
    »Hab’ ich… und ich habe mir sogar große
Sorgen um dich gemacht…«
    Aus der Erfahrung im Umgang mit seinem Geistführer
wußte Björn, daß die Kommunikation aus dem
Zwischenreich Al Nafuurs nicht immer einfach zu führen war.
    Al Nafuur war eine unbekannte Größe für die
Mächte der Finsternis. Er war einer von denen, die vor
zwanzigtausend Jahren durch den Verrat des Schwarzen Priesters
Molochos auf der Strecke blieben.
    Auch Al Nafuur erlangte ewiges Leben, aber auf eine andere Weise
und ohne den Einfluß der Dämonengöttin.
    Das Zwischenreich, in dem der Zauberpriester der Weißen
Kaste sich aufhielt, war bedroht, wenn Rha-Ta-N’my und ihre
Schergen den genauen Aufenthaltsort durch eine zu intensive
Kommunikation ausfindig machten.
    In der Vergangenheit war die gedankliche Brücke zwischen
Björn Hellmark, und Al Nafuur durch Dämoneneinwirkung oft
gestört worden.
    Al Nafuurs langes Schweigen hatte Hellmark darauf
zurückgeführt, daß es den Mächten der Finsternis
inzwischen gelungen war, einen Keil zwischen die
Kommunikationsbrücke zu treiben.
    Al Nafuur bestätigte ihm, daß dies auch eine ganze Zeit
der Fall gewesen sei und er nun quasi durch die Hintertür den
gedanklichen Dialog wieder aufgenommen hätte.
    »Du wirst mich in der nächsten Zeit öfter
hören, als je zuvor. Laß dir das schon mal als Warnung
dienen.«
    »Ich freue mich, meinen alten Freund sprechen zu
können«, dachte Björn.
    »Ob es eine reine Freude wird, warten wir erst mal ab…
Ich habe eine Nachricht für dich, die deine augenblickliche
Suche nach den ›Omega-Seelen‹ betrifft.«
    »Du weißt schon lange von ihnen?«
    »Lange ist ein relativer Begriff, auch in dieser
Sphäre… ich habe erst vor kurzem eine Entdeckung gemacht,
konnte sie dir jedoch nicht nennen.«
    »Und warum nicht?«
    »Ich mußte erst abwarten, bis du selbst einen gewissen
Punkt in deinen Nachforschungen und einen Erkenntnisgrad gewonnen
hattest, der dich in die Lage versetzt, den Weg zu gehen, den ich dir
nun aufzeigen kann. Meine Aufgabe, das weißt du, besteht nicht
darin, fertige Lösungen zu liefern. Von Anfang an bist du mein
Schützling, und was ich für dich tun konnte, habe ich
getan… Doch dein Auftrag als Angehöriger der Alten Rasse
besteht darin, die hinterlassenen Probleme zu lösen und neue
Wege zu suchen. Nur wer selbst Entscheidungen trifft und an den
gestellten Anforderungen wächst, ist würdig, Inhaber eines
dieser Thronsitze zu werden, die diese Höhle
auszeichnen.«
    Die Übermittlung brach plötzlich ab, und Hellmark
erschrak.
    »Al?« fragte er in Gedanken, während er
gleichzeitig die Bilder aus Macabros’ Bewußtsein
empfing.
    »Schon wieder da«, tönte die vertraute Stimme in
ihm, und er atmete erleichtert auf. »Einen Moment dachte ich,
wir würden belauscht… es ist nicht gut, den Kontakt zu
lange aufrecht zu erhalten. Ich habe zwar einen neuen Weg gefunden,
um mich nun öfter wieder mit dir in Verbindung zu setzen,
möchte diese Möglichkeit jedoch nicht leichtfertig
verlieren. Vorsicht gegenüber denen, die uns bekämpfen, ist
nach wie vor geboten.
    Du suchst Drudan, Björn… Ich weiß, wo er ist, und
ich weiß auch, welchen Weg du einschlagen mußt.«
    »Dann nenn ihn mir.«
    »Was du mit deinem Zweitkörper auf Okk registrierst,
sind nur die Auswirkungen. Für dich aber ist der Verursacher
maßgebend.«
    »Ich habe ihn auf Okk vermutet. Dort entstehen die
›Omegas‹…«
    »Irrtum, Björn! Okk ist ein Teil des Traumes, den Drudan
träumt, ein Teil seiner Alpträume, die die
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