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Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Titel: Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh
Autoren: Dan Shocker
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um den Freund zu befreien, um das ewig rituelle Morden
in diesem Bezirk endlich zu beenden.
    Carson schüttelte den Kopf. »Das schaffst du nicht,
Kamerad. Laß’ es dir von jemand sagen, der die Gegend
besser kennt. Du schaffst es nicht ohne das ›Singende
Fahsaals‹! Die Alten in den Eingeborenendörfern wissen es
besser. Die Traphilen sind Handlanger der sieben Priester. An die
kommt man nicht heran. Sie stehen unter dem besonderen Schutz der
Krakengötter und des Schlafenden, der ihm furchtbar ähnlich
sein muß. Jedenfalls heißt es so in den
Legenden…«
    »Und was berichten diese Legenden?«
    »Daß der Schlafende von den Sternen kam. Ein
Überbleibsel aus einer fernen Zeit, ein Relikt, im wahrsten Sinn
des Wortes. Die Priester waren vollzählig und hielten den
Glauben an den, den sie begleiteten, in einem gläsernen Schrein,
sagt man, aufrecht. Wenn die Zeit der Opfer um ist und die
Völker verändert wurden, wird der Schlafende vollends
erwachen und wie ein Schatten über die Welt fallen. Sein
Körper ist unvorstellbar groß. Alles schafft er aus seinem
Geist. Er hat mehr Gliedmaßen als es Völker und Rassen auf
Xantilon gibt, er hat mehr Gliedmaßen, als es Angehörige
dieser Völker gibt. Deshalb mein Vergleich mit einem Kraken. In
unterirdischen Becken halten die Finsterlinge und Priester welche
– als Sinnbild für den Schlafenden, für den
Götzen, der die Macht übernehmen soll mit den
auserwählten Traphilen…«
    »Glaubst du, daß die entführten und enthaupteten
Loarks, die scheinbar als erste auserwählt sind, gewaltige Opfer
zu bringen, diesen Kraken zum Fraß vorgeworfen
werden?«
    Der Gedanke kam Macabros ganz plötzlich.
    »Möglich. Niemand weiß bisher, was aus denen wird,
die als Kopflose in die Dimension des Steinernen Götzen
eintauchen. Vielleicht ist der, der dies herausfindet – der
Auserwählte, dem das ›Singende Fahsaals‹ zufällt.
Es ist alles möglich.«
    »Dir ist es nie gelungen, die Finsterlinge von Krosh, wie du
sie bezeichnest, dazu zu bringen, eine Bemerkung über diese
Dinge zu entlocken, nicht wahr, Harry?«
    »Sie sagen überhaupt nichts. Sie haben keine Sprache.
Manchmal bezweifle ich, ob es sich überhaupt um menschliche
Wesen handelt. Sie erinnern mich an Geschöpfe vom
Fließband, an Roboter… man kann sie nicht niederschlagen,
sie bleiben nicht liegen, man kann sie nicht erstechen und
erschießen. Nur eines soll möglich sein, hat mir ein alter
Medizinmann anvertraut: ihnen mit einem einzigen Hieb den Kopf
abzuschlagen. Nur so kann man sich von ihnen befreien…«
    »Weil wir gerade davon sprechen, Harry. Vielleicht sollten
wir das zunächst mit uns versuchen. Wir sind zu zweit, da
müßte sich doch ein Weg finden lassen, sich gegenseitig zu
helfen.«
    »Du wirst es nicht glauben, Björn, aber ich hatte
bereits den gleichen Gedanken. Ich habe allerdings begonnen,
darüber nachzudenken, ob die Finsterlinge nicht etwas Bestimmtes
damit im Schild führen, daß sie uns zusammengelegt haben.
Das ist bestimmt kein Zufall…«
    »Um so eher sollten wir etwas unternehmen«, nickte
Macabros, der die ganze Zeit über schon an der Lockerung seiner
hartnäckigen Fesseln arbeitete, ohne erfolgreich zu sein.
Ȇberraschen wir sie mit unseren Aktionen. Das ist besser
als abzuwarten, ehe sie wieder aktiv werden.«
    »Vielleicht hast du recht…«
    Auch Harry Carson, der sich in der Welt der Vergangenheit zu einem
wahren Abenteurer entwickelt hatte, war bereit, Aktivität zu
entfalten.
    Er war wieder zu Kräften gekommen, spannte seine Muskeln und
lockerte sie wieder, um auf diese Weise seine Fesseln zu dehnen.
    Er arbeitete unablässig, rhythmisch und kraftvoll.
    »Es bringt nicht viel«, sagte er nach einiger Zeit.
    »Vielleicht doch…«, reagierte Macabros, dem ein
Gedanke gekommen war. Er rutschte näher an Carson heran.
»Manchmal ist es doch etwas wert, wenn einer mit Stacheldraht
gefesselt wird. Komm’ so nah wie möglich an mich ’ran,
Harry. Die Haken gehen nicht nur nach innen, sondern auch nach
außen. Damit ritzen wir deine Fesseln auf…«
    »Teufel!« entrann es Carson, und es klang begeistert.
»Die Idee könnte von mir sein…«
    Der Versuch war mühselig, aber sinnvoll. Schon nach wenigen
Minuten zeigte sich der erste Erfolg.
    Eins der fingerbreiten Bänder war angeschlitzt und platzte
unter der Spannung und dem Druck der scharfen Widerhaken mit
vernehmlichem Knacken.
    Unermüdlich arbeiteten die beiden Gefesselten weiter. Dann
endlich hatte Carson die
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