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Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter
Autoren: Dan Shocker
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war weiß wie Kalk,
und kalter Schweiß bedeckte seine Stirn.
    Rani atmete flach und öffnete schwach die Augen, als
würde es ihm allergrößte Mühe bereiten.
»Der Schacht… er hätte mir fast… das Leben
ausgesaugt«, wisperte er kaum hörbar. »Es sind
Gräber… Gräber… für Lebende…
Menschenfallen… ich zerschmetterte mir nicht die Knochen, als
ich in die Tiefe… sauste… etwas bremste meinen Fall…
ich begann sofort zu rufen…, aber niemand konnte mich
hören. Ich war eingeschlossen… in Dunkelheit, völlig
einsam, gestellt auf mich allein… ich merkte, wie die
Kräfte aus meinem Körper krochen, wie jede Bewegung zur
Qual wurde… ich kam nur langsam nach oben…, es kam mir so
vor, als würden Zentnergewichte auf meinen Schultern
lasten… zuletzt konnte ich nicht mehr… Arson, wäre er
nicht gewesen – mein Ende…« Er sagte noch ein paar
Worte, aber die waren wie ein Hauch, selbst für Danielle, die
ihr Ohr an seinen Mund gebeugt hatte, nicht mehr
verständlich.
    Carminia schloß drei Sekunden die Augen.
    Björn hatte falsche Botschaften übermittelt? Indirekt
wäre er damit beinahe schuldig geworden am Tod seines besten
Freundes!
    Ein Zufall hatte Arson auf Ranis Spur geführt. Normalerweise
hätte er nicht mehr in den Schächten nachgesehen, da
Macabros Ranis Tod bereits mitgeteilt hatte.
    »Da kann es einen Zusammenhang geben«, murmelte die
Brasilianerin. »Auch ich sehe manche Dinge anders als Danielle
zum Beispiel.« Rasch erklärte sie den Grund ihres
Hierseins. »Die Unterschiede in deiner und Macabros’
Wahrnehmung können eine andere Ursache haben… Björn
weiß von alledem noch nichts. Wir müssen ihn warnen. Da
geschieht mehr, als er selbst imstande ist zu
erkennen…«
    Sie schickte Danielle de Barteaulieé mit dem
geschwächten Rani auf die Insel zurück. Als die
Französin ihre Blume zur Hand nahm und die Stelle bestrich, an
der sie zuvor materialisiert war, verschwand sie auf geheimnisvolle
Weise. Und den bis über die Grenzen des Zumutbaren
geschwächten Freund nahm sie mit…
    Arson zeigte Carminia seine Entdeckung.
    Die Grabplatte, durch die Rani wie durch Zauberei gesunken war,
ließ sich nur als hauchdünner Schemen wahrnehmen.
    Arson erholte sich rasch. Die letzten Minuten der Rettungsaktion
für Rani Mahay hatten ihn außer Atem geraten lassen.
    Was Mahay gezielt durch eine andere Kraft passiert war,
provozierte er nun.
    Er selbst traf die Entscheidung, in den Schacht zu kriechen. Er
bat Carminia darum, über ihn zu wachen. Der Mann aus der
Zukunft, der seit geraumer Zeit Gast auf der Insel Marlos war,
stemmte sich nach unten. Wenn er abrutschte, war er verloren, denn er
zweifelte daran, daß die gleiche bremsende Kraft in Aktion
treten würde, um ihn abzufangen. Er stieg unter anderen
Voraussetzungen in die Falle, der rätselhafte Mechanismus, der
bei Mahay ausgelöst wurde, hatte mit dem automatischen
Öffnen der Falle selbst zu tun.
    Carminia sah Arson in die Tiefe gleiten. Dann verschwand er ihren
Blicken.
    Der Mann aus der Zukunft erreichte ungeschoren das Ende des
rätselhaften Schachtes. Er war unten offen, und unmittelbar
unter der Öffnung begann der Boden jener Halle, in der sich
Macabros aufgehalten hatte.
    Arson sah auch die Stalaktiten, aber sie waren nicht mit einer
grünen, öligen Substanz gefüllt und enthielten keine
Geschöpfe im embryonalen Zustand.
    Alle Stollen waren leer. Auch die Wand, die am Ende der aus sich
herausleuchtenden Halle deren Ausdehnung begrenzte, bekam er zu
sehen, ohne daß sich in der zerklüfteten, porösen
Felsplatte etwas zeigte, das auch nur entfernt dem glich, was
Macabros gesehen hatte…
    Nach seiner Rückkehr teilte er Carminia seine Wahrnehmungen
mit. Seine Hinweise waren nicht geeignet, die Stimmung der Frau zu
heben.
    »Wir müssen ihn finden. Noch gibt es Hoffnung, daß
er den magischen Sturm – wie du – überstanden hat. In
der Schwärze war es keinem von euch möglich, den anderen
wahrzunehmen. Gehen wir von dem Punkt aus, an den du getrieben
wurdest und an dem du wieder zu dir gekommen bist…«
    Von dort aus gingen sie den direkten Weg am Berg entlang. Der Pfad
mündete in eine Schlucht.
    Dann ging es sanft bergab, und sie gelangten schnell in eine
steppenartige Ebene. Zu ihrer Linken zogen sich mächtige
Vulkankrater hin, von denen gespenstischer Schein ausging.
    Sie kamen auf eine Allee, die schnurgerade durch die Steppe
führte und vor einem Erdwall mündete…
     
    *
     
    Das Erlebnis mit Billy
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