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Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Titel: Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan
Autoren: Dan Shocker
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befanden.
    Rani Mahay hatte offensichtlich mit seinen Füßen
bestimmte Stellen berührt und dadurch einen Mechanismus in Gang
gebracht, von dem sie beide nichts geahnt hatten.
    Mit dem Rhythmus des verlöschenden und wieder aufleuchtenden
Lichts veränderte sich auch die Atmosphäre.
    Sie nahm eine seltsam blaue Tönung an, als ob sich über
ihren Köpfen ein gewaltiges Meer sammeln würde, das
dunkelblau wie Tinte war und durch das kein Sonnenstrahl mehr
drang.
    Gleichzeitig begann das Nichts vor ihnen jenseits des Abgrunds zu
leben.
    Nebelhafte Schemen huschten vorüber, erinnerten im ersten
Augenblick an die Urnebel einer werdenden Welt, verflüchtigten
sich, tauchten wieder auf, kreisten und wirbelten und bildeten einen
glühenden Mittelpunkt, aus dem sich schließlich zahllose
neue Bilder formten.
    Ein gewaltiges Rauschen und Fauchen stellte sich ein, in das sich
unverständliche Stimmen mischten, die langsam lauter wurden.
    Es war eine helle, klingende, vokalreiche Sprache, die eindeutig
von menschlichen oder menschenähnlichen Wesen hervorgebracht
wurde.
    Die Unendlichkeit vor ihnen füllte sich mit zahlreichen
Flugobjekten, die eine Ähnlichkeit mit Ufos oder noch mehr mit
jenen Kuppeln hatten, die Mahay im Säurebecken des
Ursen-U-Bootes gesehen hatte.
    Sie wurden Zeuge der Ankunft von seltsamen Raumschiffen aus der
Tiefe des Universums.
    War es das – normale Universum? Jener Kosmos, in den auch
schon irdische Forschungsschiffe eingedrungen waren, um die
naheliegende Planeten wie Venus und Mars zu untersuchen?
    Oder – war dies das Universum der Mikroweiten?
    Die helle, vokalreiche Sprache änderte sich.
    Plötzlich gab es einzelne Worte, die sie aufnehmen und
verstehen konnten.
    Aus der Tiefe und dem Nichts kam eine regelrechte Armada
diskusförmiger Schiffe und jagte auf die beiden einsamen
Menschen zu, die wie auf einer Plattform inmitten des Weltalls
standen.
    Dieses Weltall war erfüllt vom Pochen des mahayschen
Herzschlages, von den sezierenden Gedanken, den aufnahmebereiten
Sinnen der beiden Freunde, die das Gefühl hatten, als
würden die Diskusschiffe direkt auf sie zujagen.
    Unwillkürlich duckten Björn und Rani sich.
    Aber der Eindruck täuschte.
    Die auf sie zustrebenden Scheiben jagten unmittelbar vor ihnen
schräg in die Höhe und verschwanden im dunkelblauen,
undurchdringlichen Himmel, der sich über sie spannte und von dem
sie nicht wußten, ob er Luft oder Wasser war.
    »Wir sind eure Herren!« dröhnte laut und hallend
die Stimme aus dem Nichts und über die Plattform. Rani und
Björn rissen die Köpfe empor, um zu sehen, von wo aus der
Sprecher sie beobachtete.
    Diese Worte bezogen sie auf sich. Wie ein Schemen verging die
Armada aus der Tiefe, und vor ihnen in der Unendlichkeit, genau an
der Grenze zum Abgrund tauchte wie auf einer Leinwand ein riesiges
Gesicht auf, das den Sprecher in dieser Sekunde zeigte.
    »Wir sind eure Herren – und ihr seid die Diener! Daran
sollt ihr immer denken und erfüllen, was eures Amtes ist.«
Die Lippen in dem großflächigen Gesicht wirkten wie
schmale, gezogene Striche. Schräg standen die Augen mit den
wimpernlosen Lidern. Der Schädel war haarlos.
    »Er sieht dir irgendwie ähnlich, Rani«, konnte
Björn sich die Bemerkung nicht verkneifen.
    »Vielleicht sind wir verwandt und wissen es bloß
nicht«, entgegnete Mahay trocken.
    Selbst in dieser seltsamen, undurchsichtigen Situation behielten
die beiden Freunde ihren trockenen Humor.
    Die Bemerkung Björns wie auch Ranis war laut genug
gesprochen, daß sie der Fremde unbedingt hören
mußte.
    Doch er richtete nicht mal den Blick auf sie, sondern redete
selbst unbeirrt weiter.
    »Die Herren und Meister verlangen von euch, daß ihr die
Stationen bewacht und die Archive mit Erkenntnissen füllt, die
wir noch nicht haben. Wir werden euch hier zurücklassen, aber
wir werden wieder kommen, um die Ergebnisse abzuholen.«
Dröhnend hallte die Stimme wie ein Orkan über sie
hinweg.
    Björn und Rani konnten den Blick nicht von dem gewaltigen
Gesicht wenden, das vor ihnen zwischen Abgrund und Unendlichkeit
schwebte.
    Das war kein menschliches Gesicht!
    Das war das Antlitz eines Wesens aus einer anderen Dimension, aus
einem anderen Planetenreich…
    Der Fremde hatte flache, dicht anliegende Ohren und eine schmale,
ebenfalls sehr flache Nase.
    Alles an diesem Gesicht war sowohl in die Länge, wie auch in
die Breite gezogen und hinterließ einen seltsamen Eindruck.
    Dann begann sich die Luft um das Gesicht zu
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