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Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Titel: Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan
Autoren: Dan Shocker
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Tentakel gleichzeitig auf ihren
Rücken und ihre Arme.
    Dr. Karen Saver schrie.
    Sie warf sich herum. Ihr weißer Kittel riß, die
Tentakelenden klammerten sich in den Stoff und zogen ihn ihr in
großen Streifen vom Körper.
    Karen Saver wurde förmlich aus der Kleindung
geschält.
    In ihrem roten Gewand, das zum Vorschein kam, rollte sie sich
über den Boden, ohne zu wissen, in welche Richtung sie sich
dabei bewegte.
    Sie schlug um sich, trat und schrie, und ihre Stimme mischte sich
in die schauderhaften Geräusche, in das Krachen und Bersten
sowie das Stöhnen der Schwerverletzten, die unter den plumpen
Gliedern eingezwängt waren und sich nicht mehr aus eigener Kraft
befreien konnten.
    Seit dem Wachsen des Ungetüms waren noch keine fünf
Sekunden vergangen.
    Aus den Augenwinkeln heraus nahm die Wissenschaftlerin mehrere
Eindrücke gleichzeitig wahr.
    Da stand kein Möbelstück mehr an der ursprünglichen
Stelle. Tisch und Sessel waren umgekippt und in wilder Wut in einer
Ecke des Zimmers zusammengeschoben. Dort hinten hatte es auch Vulosh,
den Ursen, erwischt.
    Der Fremde aus der Tiefe des Meeres, der in Wirklichkeit aus einem
Reich der Mikroweiten stammte, war dort eingezwängt und von
einem durch die Luft gewirbelten Sessel schwer getroffen worden.
    Die Wunde auf seiner Brust war wieder aufgerissen, und das Blut
sickerte durch den Verband.
    Vulosh hing, ohne einen Laut von sich zu geben, in der Ecke. Sein
Kopf war zur Seite geneigt, die Augen geschlossen.
    Das Ungeheuer wütete wie ein Berserker.
    In dem Zimmer krachte es, als ob eine Abbruchmannschaft die
Möbel zertrümmere, den Verputz von den Wänden schlage
und die Dielen aufreiße.
    Der Dielenboden wankte und knirschte unter dem Gewicht des
Kolosses, der hier wie durch Zauberei entstanden war und ihnen das
Leben zur Hölle machte.
    Karen Saver wußte selbst nicht, wie sie es schaffte, unter
ihrem zerreißenden Kittel hervorzukriechen – Richtung
Tür, zum Schlafzimmer, indem noch die Bahre Vuloshs stand, mit
der man ihn heruntergebracht hatte.
    Die Wissenschaftlerin rutschte auf den Knien, erreichte von Panik
erfüllt und schweißüberströmt die
Türschwelle und kroch ins Schlafzimmer.
    Mit zitternden Händen umklammerte sie das kühle Metall
der, Bahre und riß sie kurzerhand herum.
    Wie eine Barriere versuchte sie, das rollende Gestell zwischen
sich und den Unheimlichen zu bringen.
    Mit voller Wucht rammte sie dem Wesen, das hier wütete, die
Schmalseite der Bahre in den plumpen Leib. Das Geschöpf zuckte
nicht mal zusammen und ließ nicht im geringsten von den anderen
Opfern ab, die praktisch auf verlorenem Posten kämpften.
    Mit weit aufgerissen Augen und schreckverzerrtem Gesicht kauerte
Karen Saver am Boden, atmete schnell und flach und war unfähig,
sich noch mal zu erheben. Die letzten Aktionen hatten sie enorm viel
Kraft gekostet.
    In den allgemeinen Lärm mischte sich ein trockener, harter
Knall.
    Ein Schuß!
    Jemand hatte gefeuert. Frank Sommers!
    Er lag wie sein Kollege Tom Burkel und Mr. Brown am Boden.
    Burkel rührte sich nicht mehr. Mit einem einzigen Schlag
seiner furchtbaren, schleimbesetzten Pranken hatte das Ungetüm
dem Leben dieses Mannes ein Ende bereitet.
    Brown lag hinter dem Monster und war von einem der plumpen
Schwänze halb bedeckt. Das Gewicht drückte auf seinen
Körper, so daß er sich aus eigener Kraft nicht befreien
konnte.
    Karen Saver hörte das Stöhnen des Mannes, ohne etwas von
ihm wahrzunehmen.
    Auch Sommers war eingezwängt, doch er konnte seine Hände
bewegen. Es mußte ihm gelungen sein, die Waffe noch aus dem
Gürtel zu ziehen und auf den Monsterturm zu zielen.
    Die Kugel klatschte in den Körper des Kolosses.
    Ein zweiter Schuß – ein dritter…
    Sie folgten so dicht hintereinander, daß man sie kaum
voneinander unterscheiden konnte.
    Trotz der Schmerzen und der Eile, in der alles geschehen
mußte, brachte Sommers es fertig, noch eiskalt zu zielen.
    Eine Kugel bohrte sich in den Kopfansatz, die zweite traf mitten
in das teleskopartig ausgefahrene Auge.
    Dieser Tentakel wurde förmlich wie von unsichtbaren
Händen emporgeschleudert.
    Es gab einen Knall, wie wenn eine Birne zerplatzte.
    Und tatsächlich… das Teleskopauge schwang hin und her
wie ein außer Rand und Band geratener Pendel und schleuderte
Tausende von winzigen Splittern durch die Luft.
    Der gewaltige Körper bäumte sich auf wie der eines
waidwunden Tieres. Die Tentakel zuckten, der Koloß kippte
langsam auf die Seite, und seine gewaltigen
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