Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Titel: Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Touristendörfer aufmerksam
kontrolliert wurden, verlegten sie sich eine Zeit lang auf das
Anhalten. Viele einsame Autofahrerinnen und Autofahrer gingen ihnen
ins Netz. Im letzten Monat standen insgesamt siebenundachtzig
Vermißte in den Akten der Polizei.
    Menschen aller Nationalitäten waren betroffen. Da gab es
Deutsche, Engländer, Holländer, Amerikaner, Franzosen und
auch Spanier, die nicht wieder nach Hause zurückkehrten.
    Weibliche und männliche Beamte der spanischen Kripo
riskierten Köderdienste. Der oder die unheimlichen
Entführer schienen jedoch genau zu wissen, daß ihnen eine
Falle gestellt war. Die ungeheuerlichen Verbrechen gingen weiter, als
ob der Teufel selbst ihnen die günstigen Tips
gäbe…
    Noch fünfzig Meter bis zur ESMERALDA.
    Der Esel hatte seine Last, den Karren durch den weichen Sandstrand
zu ziehen.
    Die Räder hinterließen tiefe Furchen. Doch beim
nächsten Regen würden sie wieder verschwinden, als
wären sie nie gewesen.
    Bunuel schlug die zerfranste Wolldecke zurück und starrte in
die Nacht. Der blasse Mann wirkte nervös und beobachtete mit
fiebrig glänzenden Augen die nähere Umgebung.
    Es schien wieder mal gut zu gehen. Dies war beinahe schon
unheimlich genug. Heute abend machten sie mit den drei Opfern, die
sie im Wagen hatten, die verabredete Zahl von hundert voll. Damit
würde ihr Auftrag enden.
    Bunuel war nervöser als sonst. Wahrscheinlich hing das damit
zusammen, daß nun endgültig Schluß sein sollte, und
er hoffte, daß auch diese letzte Tour noch mal erfolgreich
abgeschlossen werden konnte.
    Sie brachte ihnen nämlich die letzte große Zahlung.
Wenn sie nachher die ESMERALDA verließen, würden sie reich
sein. Jeder von ihnen würde im Besitz von einer Million Dollar
sein. Daß es sich um kein leeres Versprechen handelte, bewiesen
die Geldscheine, die sie an mehreren Orten, die nur ihnen bekannt
waren, versteckt hatten.
    Für die Flucht aus Spanien war alles vorbereitet. Falsche
Pässe mit falschen Namen lagen bereit, die Flugtickets
ebenfalls. Irgendwo in Südamerika galt es unterzutauchen.
    Filipe Bunuel nagte an seiner schmalen Unterlippe. Alles war so
wie immer. Diesmal hatten sie sich den Trick mit dem Eselskarren
einfallen lassen. Der war gar nicht so schlecht. Zeit genug zum
Üben hatten sie auch gehabt.
    Der feuchte Sandboden knirschte unter den Rädern. Der leise
säuselnde Wind, das monotone Rauschen der Wellen, die an Land
spülten, waren die einzigen und vertrauten Geräusche.
    Keine Gefahr…
    Bunuel kroch weiter nach vorn und warf einen Blick in den
düsteren Hohlraum unter dem Trödlerkram, wo drei Menschen
wie schlafend lagen. Sie waren in dunkle Planen eingewickelt und
verschnürt wie Pakete.
    Keiner von ihnen merkte etwas. Die Narkose würde einige
Stunden halten.
    Sie erreichten die ESMERALDA.
    Paco Lanias klopfte mit der rechten Faust einmal kurz gegen den
Bug des alten Fischerbootes.
    Dann folgten Stille und Abwarten.
    Niemand hätte vermutet, daß in dem großen Bauch
des Schiffes sich jetzt jemand aufhielt. Und doch war es so. Von
innen her wurde das Klopfzeichen erwidert.
    Filipe Bunuel ging aus der Hocke heraus und stellte sich aufrecht.
Er überragte den Trödlerkram um Haupteslänge und
konnte von hier aus bequem das Schiffsdeck erreichen.
    Wortlos spielte sich zwischen den beiden Männern der gleiche
Vorgang ab, wie in vielen Nächten davor.
    Lanias ging um den Wagen herum und zog einen Narkotisierten nach
dem anderen aus dem dunklen Versteck.
    Gemeinsam hievten die beiden Männer ihre Last über die
Reling und schleiften die Bewußtlosen dann über die rauhen
Planken.
    Unweit der Kabine öffnete sich ein Schacht, der nach unten
führte. Der dunkle Kopf eines Mannes erschien. Es war der
Fremde, den sie zum ersten Mal in der Flamencobar in Estepona
getroffen hatten.
    Mit stillem Nicken begrüßte er die beiden
Ankömmlinge. Er war ihnen behilflich, die Opfer in den Bauch des
Schiffes zu schaffen.
    Dies war innerhalb von fünf Minuten erledigt.
    An Bord hielten sich mehrere Menschen auf. Bunuel und Lanias
nahmen die dunklen Gestalten nur schemenhaft war. Im Innern der
ESMERALDA rumorte es. Die Besatzung hatte im Maschinenraum zu tun.
Offenbar wurde alles für die kurz bevorstehende Abfahrt
vorbereitet.
    Die beiden Gangster trafen sich mit ihrem Auftraggeber in einer
kleinen Kabine, die mit dem Notdürftigsten eingerichtet war.
    Es gab darin nur einen klobigen Tisch, mehrere hölzerne
Sitzgelegenheiten und eine Bank.
    Spuren wiesen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher