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Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Titel: Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits
Autoren: Dan Shocker
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zustoßen sollte, war dazu gedacht, die
Aufmerksamkeit eines Mannes abzulenken, dessen entschlossenes Handeln
schon manchen Anschlag dämonischer Wesen zunichte gemacht
hatte.
    Björn Hellmark war in der Nähe. Seiner Aufmerksamkeit
entging kaum etwas. Und es war in dieser Stunde, da alle, die sich
hier aufhielten, nur daran dachten sich zu vergnügen, etwas
geplant, das Schrecken und Tod nach sich ziehen sollte.
    Susette war dreieinhalb. Sie fürchtete sich nicht vor den
vielen Menschen und dem Gedränge. Sie hatte sich ihren Weg durch
das Gewühl der Beine gebahnt und lief auf die bunten,
vorbeirasenden Wagen zu.
    Niemand achtete darauf.
     
    *
     
    Die junge Frau stand unterhalb des Riesenrades und winkte dem
dunkelhaarigen Mann und einem etwa fünfjährigen Knaben zu,
die in einer Schaukel saßen und an der Fahrt teilnahmen.
    Ihr Mann und Pierre konnten eine Fahrt mit dem Riesenrad
vertragen. Ihr wurde immer schwindelig, und Susette fing an zu
brüllen, wenn sie sah, wie das riesige Rad sich in Bewegung
setzte.
    Doch die junge Frau spürte den Druck von Susettes Körper
nicht und registrierte es siedendheiß.
    Sie blickte nach unten. »Susette!« Das Kind war nicht
da. Mein Gott, schoß es ihr durch den Kopf, während sie
die Menschenmauer um sich herum erblickte. Wie sollst du in diesem
Gewühl nur das Kind finden?
    Gehetzt blickte sie sich um und zwängte sich durch die vielen
Leute.
    »Entschuldigen Sie«, fragte sie eine Mutter mit zwei
Kindern, die auf das Riesenrad zuging. »Haben Sie vielleicht ein
kleines Mädchen gesehen?«
    »Nein, tut mir leid.« Die Gefragte seufzte. »Hier
muß man höllisch aufpassen. Bei dem Gedränge verliert
man schnell jemand aus den Augen.«
    Verzweifelte Blicke! Keine Spur von Susette…
    Ein rotes Jäckchen hatte sie getragen. Da, rechts neben dem
Mann leuchtete etwas Rotes durch. Sie lief darauf zu. Ein Kind in
Susettes Alter an der Hand des Großvaters, aber nicht
Susette.
    Wohin sich wenden? Überall hin hatte Susette gehen
können. Es gab viele Wege, viele Möglichkeiten. Vielleicht
an den Spielwarenstand? Das Zelt… das Kinderkarussell…
    Susette hatte sich verlaufen und suchte vielleicht nun weinend
ihre Mutter.
    Das mußte auffallen. Ein einzelnes Kind in diesem
Gedränge.
    Hoffentlich fand sich jemand, der Susette im Zelt des Roten
Kreuzes ablieferte.
    Sie drehte sich um ihre eigene Achse, warf einen Blick zurück
zum Riesenrad. Dort in einer der Schaukeln winkte jemand aufgeregt.
Gaston, ihr Mann!
    Er rief etwas, er sah etwas.
    Sie folgte der ausgestreckten Hand, die über die
Menschenmassen deutete.
    Sie wies Richtung Berg- und Talbahn.
    Was sah Gaston? Susette etwa?
    Nicht nur er sah sie. Im gleichen Augenblick wurde auch Björn
Hellmark auf das kleine Mädchen aufmerksam, das in dieser
Sekunde einen Schritt nach vorn machte zu den vorbeirasenden
Wagen.
    »Susette!« schrie Gaston Lerue verzweifelt. Er stand in
der Schaukel, sah von oben herab das Unglück kommen und konnte
nicht eingreifen.
    Daniele fühlte mehr die Verzweiflung ihres Mannes, als
daß sie sie sah. Sie lief auf die Talbahn zu.
     
    *
     
    Es ging alles blitzschnell.
    Ehe die Umstehenden begriffen, was sich abspielte, war es schon
vorüber.
    Susette Lerue lief genau in die Wagen hinein. Ihr kleiner
Körper würde wie ein Ball durch die Luft geschleudert und
zerschmettert worden sein, wären da im gleichen Augenblick nicht
die Hände eines Mannes gewesen, der rund zwanzig Meter entfernt
von oben herab das sich entwickelnde Drama beobachtete.
    Das war drei Schaukeln über Gaston Lerue, der aussah, als
wolle er in die Tiefe springen, um das Unheil, das sich wie auf einem
Tablett darbot, abzuwenden.
    Aber nur einer war in der Lage, aus der gegebenen Situation heraus
zu handeln: Björn Hellmark.
    Der Mann, der an zwei Orten zur gleichen Zeit sein konnte, griff
ein.
    Hellmark ließ seinen Doppelkörper entstehen.
    Während er selbst die Schaukel nicht verließ, rissen
Macabros’ Hände das gefährdete Mädchen
zurück.
    Der große blonde Mann, der wie ein Pilz aus dem Boden wuchs,
riß das Kind in seine Arme.
    Susette Lerue fühlte plötzlich keinen Boden mehr unter
den Füßen.
    Drei, vier Leute fuhren erschreckt zusammen. Sie hatten die Gefahr
zu spät erkannt. Die meisten, mit ihren eigenen Gedanken und
Beobachtungen beschäftigt, merkten überhaupt nichts von dem
Vorfall.
    Eine Frau boxte und schlug sich durch die Menschenmauer.
    »Mein Kind! Mein Gott, Susette!«
    Macabros ging die ächzenden
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