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Macabros 003: Attacke der Untoten

Macabros 003: Attacke der Untoten

Titel: Macabros 003: Attacke der Untoten
Autoren: Dan Shocker
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konnte.
    Konnte er es riskieren, loszulassen, um vielleicht nach zwei oder
höchstens drei Metern festen Boden unter den Füßen zu
bekommen?
    Wenn unter dem Keller noch der Heizungskeller und dann eventuell
noch eine Tiefgarage kamen, dann waren es aber nicht mehr zwei oder
drei Meter, dann mußte er mit zehn, fünfzehn oder gar
zwanzig Metern rechnen. Der Gedanke an eine solche Möglichkeit
war nicht dazu angetan, ihn fröhlicher zu stimmen.
    Wie lange er allerdings an dieser eisernen Klammer hängen
konnte, die ihm das Leben gerettet hatte, vermochte er auch nicht zu
sagen.
    Momentan brachte er noch die Kraft auf, sein ganzes
Körpergewicht mit den Armen zu halten.
    Aber das würde esnicht stundenlang aushalten.
    Der Mond schob sich schräg in sein Blickfeld, goß sein
bleiches Licht in den schwarzen Schacht, so daß das obere
Fünftel des Kamins auf einer Seite ausgeleuchtet war.
    Ein dunkler Schatten legte sich vor den Mond.
    Ein Vampir! Dann ein zweiter.
    Hellmark war zu weit von ihnen entfernt, um die
Flügelschläge zu hören.
    Die beiden Untoten landeten auf dem Rand des Schachts.
    Björn Hellmark hielt den Atem an.
    Er sah die Silhouetten gegen die blasse Mondscheibe dreißig
Meter über sich stehen.
    Hatten sie ihn gefunden?
    Für eine kurze Zeit hatte es so ausgesehen, als ob es ihm
gelungen wäre, die unheimlichen Menschenfledermäuse
abzuschütteln. Sie hatten den gesamten Bezirk umflogen, hatten
ihn gesucht. Als er stürzte, mußte man doch etwas
gehört haben.
    Aber sie unternahmen nichts. Sie warteten ab. Ein Verdacht kam.
Wenn sie vermuteten, daß er in den Schacht gefallen und dort
zerschmettert war, dann war ihr Auftrag so gut wie ausgeführt.
Sie konnten nach Hause fliegen.
    Ein neuer Hoffnungsstrahl! Er klammerte sich an den Gedanken,
daß es so war. Und das bedeutete, daß er nun erst recht
mucksmäuschenstill sein mußte, um die Untoten in ihrer
Annahme zu bestärken.
    Aber ruhig zu sein wurde zur Tortur für ihn.
    Die Last seines Körpers schien von Sekunde zu Sekunde
größer zu werden.
    Björn verlagerte das Gewicht von einem Arm auf den anderen,
bewegte vorsichtig die Füße, um eventuell einen Spalt in
der Mauer oder einen vorspringenden Stein zu finden, auf den er sich
stützen konnte.
    In erreichbarer Nähe aber bot sich ihm keine
Möglichkeit. Auch die Schachtwände links und rechts von ihm
standen zu weit auseinander, so daß er seine Beine nicht
dagegenstemmen und auf diese Weise Halt finden konnte.
    Die Belastung erreichte die Grenze des Erträglichen.
    Er hatte schon kein Gefühl mehr in seinen Händen, er
spürte schön nicht mehr, ob er sich sehr fest oder weniger
fest hielt. Sein Körper wurde zu einem tonnenschweren Bleiklotz,
der ihn in die Tiefe reißen wollte.
    Schweiß brach aus allen seinen Poren. Sein Gesicht
glänzte. Sein Körper glühte. Das Hemd klebte auf der
Haut.
    Seine Kräfte ließen spürbar nach.
    Er bewegte sich auf der nochmaligen Suche nach einem
vorspringenden Stein. Das leise Schaben konnte die unheimlichen
Spukgestalten auf dem Schachtrand alarmieren. Warum verschwanden sie
nicht? Worauf warteten sie noch?
    Eine verzweifelte Idee kam ihm. Er mußte sie täuschen,
in die Irre führen.
    Würde er trotz Anspannung und Kräfteverschleiß
noch die Energie aufbringen, seinen Doppelkörper entstehen zu
lassen?
    Er konnte sich an einem Ort zur Ruhe legen und mit konzentrierter
Willenskraft an einem anderen, entfernten Ort seinen Körper zum
zweiten Mal entstehen und tätig werden lassen.
    Hellmark hatte mit dieser Gabe nie leichtfertig gespielt.
Daß er körperlich an zwei Orten zugleich sein konnte,
hatte ihn nicht mit Übermut erfüllt, sondern eher mit
Furcht oder Ehrfurcht.
    Aber jetzt? War er nicht in einer Lage, die ihn geradezu zwang,
alle seine Talente einzusetzen?
    Hellmark entsann sich, daß etwa dreihundert Meter von dem
Hochhaus entfernt, in dem er nun gefangen saß, eine Bretterbude
stand. Er konzentrierte sich mit aller Kraft auf diese Hütte und
stellte sich vor, saß sein Körper zum zweiten Mal vor der
Hütte materialisiert wurde.
    Er schloß die Augen. Er fühlte, wie er zunehmend
leichter wurde. Die Arme spürten kaum noch ein Gewicht. Es
machte den Händen nicht mehr die geringste Mühe, die
rostige Klammer zu umfassen.
    Dreihundert Meter entfernt aber wurde aus einem Schemen Zug um Zug
ein zweiter Hellmark, den er Macabros nannte.
    Macabros blickte zum Rohbau hinüber, wo die beiden Vampire
auf dem Schachtrand standen.
    Macabros begann zu
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