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Lyras Leidenschaft

Lyras Leidenschaft

Titel: Lyras Leidenschaft
Autoren: Lora Leigh
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fertig war, hätte Tarek seine Fangzähne dafür verwettet, dass er irgendwie das Sicherheitssystem ausgeschaltet hatte. Das Licht brannte noch, der Strom hatte nicht einmal durch ein Flackern eine Unterbrechung angezeigt. Aber die schwarz gekleidete Gestalt strahlte einen Hauch von Befriedigung aus, als sie nun zur Hintertür zurückkehrte.
    Das durfte nicht wahr sein!
    Tarek bewegte sich schnell, riss seine Waffe hoch und zielte. Gleich darauf fluchte er heftig, als die Gestalt sich umdrehte, zuckte und ebenfalls eine Waffe auf ihn richtete.
    Tarek rollte sich zur Seite, als er das Pfeifen der gedämpften Waffe vernahm. Vielleicht war es falsch gewesen zu erwarten, dass der Angreifer sich umdrehen und wegrennen würde. Tarek kniete sich hin, zielte noch einmal und wurde sofort nach hinten auf das nasse Gras geschleudert, als sein Gegner ihm die Pistole aus der Hand schlug.
    Er rollte sich auf die Seite und sprang auf. Sein Bein stieß nach oben und traf einen Kiefer. Er hörte ein schmerzvolles Stöhnen, als der andere Mann rückwärts taumelte und versuchte, das Gleichgewicht zu halten.
    Tarek zog blitzschnell sein Messer aus der Scheide; diesmal war er vorbereitet, als der andere sich auf ihn stürzte. Er schlug ihm die Waffe aus der Hand, drehte sich und verpasste ihm einen kräftigen Tritt in die Magengrube. Dann wandte er sich knurrend um und sah, dass der Bastard sich erneut auf ihn stürzen wollte, nun ebenfalls mit einem Messer bewaffnet.
    In dem Moment ging das Licht auf der hinteren Veranda an und blendete ihn eine kostbare Sekunde lang, während der Gegner zum Angriff ansetzte. Schmerz durchzuckte seine Schulter, als das Messer eindrang, bevor er zurückweichen konnte.
    Ein Gewehrschuss donnerte durch die Nacht. Der Knall aus der gewaltigen Schrotflinte ließ beide Männer heftig keuchend innehalten, bevor der Angreifer sich umdrehte und davonrannte.
    »Verdammt«, knurrte Tarek, der ihm folgte. Seine Füße rutschten im Matsch aus, dann fand er wieder Halt und sprintete hinter dem Eindringling her.
    Verflucht, er hatte ihn fast gehabt. Er war kurz davor, sich auf den Kerl zu stürzen und ihn zu Boden zu reißen, als ein weiterer gedämpfter Schuss an seinem Kopf vorbeipfiff und ihn zwang, sich stattdessen zu ducken und zur Seite zu werfen.
    Das Donnern eines Fahrzeugs, das die Straße entlangraste, durchbrach die Nacht. Das Auto blieb mit quietschenden Reifen stehen, Stimmen wurden laut, dann entfernte es sich, während Tarek sich beeilte, noch schnell einen Blick darauf zu erhaschen.
    »Fuck! Fuck!« Sein Fluch hallte durch die Nacht, während die schwarze Limousine, selbstverständlich ohne Kennzeichen, davondonnerte.
    Der Angreifer war gut ausgebildet und hatte offensichtlich Verstärkung. Plötzlich schoss ihm der Verdacht durch den Kopf, dass es der Trainer gewesen sein könnte, nach dem er suchte. Aber warum hatte er es auf Lyra abgesehen? Der Mann war schlau und ausgebildet genug, dass er niemals aus Versehen beim falschen Haus zugeschlagen hätte.
    Diesem Verdacht folgte die Erkenntnis, dass er, der Jäger, sehr leicht zum Gejagten werden konnte. Und es sah ganz danach aus, als wäre Lyra mitten in den Krieg hineingezogen worden, der zwischen dem Council und seinen nun freien Geschöpfen tobte.
    »Die Polizei ist unterwegs«, rief Lyra von der Hintertür. »Tarek, ist alles in Ordnung?«
    Wenigstens war sie noch im Haus.
    Ein Grollen vibrierte in seiner Brust, als er sich umdrehte und zurück in den Garten lief, um das Messer und die illegale Maschinenpistole aus dem Schlamm aufzusammeln.
    Die Hintertür war offen, und da stand sie, in einem langen Nachthemd und einem dazu passenden Morgenmantel. Sie hielt die verfluchte Schrotflinte im Arm, als könnte sie sie beschützen.
    Er biss die Zähne fest zusammen, als er in der Ferne die Sirenen heulen hörte, und stürmte zum Haus.
    »Erwähne mich mit keinem Wort, verstanden?«, befahl er, als er vor ihr stehen blieb und in ihre großen, erschrockenen Augen sah, während sie zu ihm hochblinzelte.
    »Hast du mich verstanden, Lyra?«, zischte er ungeduldig. »Erwähne mich nicht! Wenn sie weg sind, komme ich zurück. Hast du verstanden?«
    Er wollte sie am Arm packen, zuckte aber zurück, als er das Blut sah, das auf seine Hand floss. Verflucht, seine Schulter brannte.
    »Du bist verletzt.« Sie schluckte.
    Die Sirenen kamen näher.
    »Lyra.« Er beugte sich ganz nah über sie, atmete ihren Duft, ihre Angst ein. »Hast du mich gehört?«
    »Ja.
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