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Lynettes Erwachen

Lynettes Erwachen

Titel: Lynettes Erwachen
Autoren: Kat Marcuse
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Lynette stöhnte, als eine neuerliche Welle der Ekstase auf sie zurollte.
    „Oh Gott, Elias. Was tust du mit mir?“
    Diesmal keuchte sie leise, als sich die Spannung in rhythmischen Zuckungen entlud und durch sie hindurch pulsierte. Ein seliges Lächeln lag auf ihrem Gesicht, als sie sich ins Wasser gleiten ließ und den Kopf untertauchte.
     
    „Du siehst verändert aus. Hast du etwa einen Freund?“
    Justine hatte ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen, als sie Lynette an sich drückte.
    „Sei nicht albern. Ich und ein Mann. Hi! Ich freue mich, hier zu sein.“
    „Ich mich auch. Es ist schon viel zu lange her, dass du mich besucht hast.“
    Die beiden Freundinnen umarmten sich lange.
    „Komm rein. Wie war die Fahrt?“
    „Nervig, wie immer. Warum musstest du so weit rausziehen?“
    „Weil es hier ruhig und idyllisch ist. Willst du einen Sekt?“
    Lynette sah auf die Armbanduhr. „Sei mir nicht böse, es ist erst Mittag. Ich habe noch nicht gefrühstückt.“
    Belustigt hob Justine eine Augenbraue und ging in die Küche. „Wieso das? Lange Nacht gehabt?“
    Das könnte man so sagen. „Ich war bis zehn Uhr im Büro und musste noch zu einem Klienten. Ich bin erledigt. Kann ich einen Kaffee haben?“
    Justine hatte die Kanne bereits in der Hand und füllte diese mit Wasser. Sie drehte den Kopf in Lynettes Richtung und grinste. „Etwa der rattenscharfe Klient, der die Lagerhäuser kaufen will?“
    „Ich habe nie gesagt, dass er rattenscharf ist“, beharrte Lynette und überlegte krampfhaft, ob ihr diese Bemerkung wirklich über die Lippen geschlüpft war.
    „Allein, dass du ihn überhaupt erwähnt hast, sagt mir, dass er unglaublich sein muss.“
    Verräterische Röte schoss Lynette in die Wangen. Nach der gestrigen Aktion im Club sollte er erheblich an Faszination verloren haben. Das war nicht der Fall. Warum brachte dieser Kerl sie nur so durcheinander?
    „Hey, sprichst du noch mit mir?“
    Irritiert sah Lynette auf. „Was?“
    „Das muss ja eine heiße Nacht gewesen sein, so weggetreten, wie du bist. Woran hast du gedacht?“, fragte Justine bestimmend, den Blick fest auf sie geheftet.
    Lynette wand sich. Mit wem sollte sie sonst darüber sprechen, wenn nicht mit ihrer besten Freundin? „Ich glaube, er ist ein Zuhälter.“
    Justine fiel vor Schreck der Löffel runter. „Was? Wie kommst du darauf?“
    „Habe ich dir erzählt, dass er einen Club besitzt?“
    Schweigend nickte die Freundin und wartete, dass Lynette weitersprach.
    „Gestern Abend hat er mich dorthin bestellt. Der bescheuerte Türsteher hat mich durch den ganzen Club geschickt, um in Drakes Büro zu gelangen, und da habe ich etwas gesehen.“
    „Mann, Lynette, nun sag schon. Was hast du gesehen?“
    „Einen Mann und eine Frau, wie sie Sex hatten.“
    „Ist das in einem Club nicht üblich?“
    „Ich habe keine Ahnung, ob das in einem Club normal ist. War ich je in einem?“, sagte Lynette und versteckte sich hinter ihrem Trotz. „Das war merkwürdig. Ich musste einen langen Gang entlang. Auf einer Seite waren nur Türen. Es ging die Treppe hoch und wieder ein Flur, alles schummrig beleuchtet und irgendwie düster. Diesmal befand sich neben jeder Tür ein Fenster, und ich konnte nicht anders … Ich wollte nicht hinsehen, aber da war plötzlich eine Bewegung hinter dem Glas, und ich habe einfach hingeschaut.“
    Lynette registrierte genervt, dass selbst die Erinnerung an das Gesehene sie erregte. Sie hielt sich an dem Unbehagen und dem Ärger fest. Elias Drake hatte sie reingelegt. Das würde sie ihm heimzahlen.
    „Mein Gott, Lynette, du bist spießig. Was ist denn dabei? Du hast ein Pärchen gesehen, das miteinander geschlafen hat. Und?“
    Das krampfhafte Schlucken blieb ihr fast in der Kehle stecken. Dieses Gespräch verlangte ihr alles ab. Konnte sie Justine erzählen, was sie gesehen hatte? „Die haben nicht miteinander geschlafen. Die haben gefickt!“
    Justine lachte. Das war ja nun wirklich die Höhe.
    „Was ist daran so lustig?“, wollte Lynette wissen, die nicht im Geringsten zu Späßen aufgelegt war.
    „Es ist nicht das, was du sagst, sondern wie du es sagst. In deiner Stimme ist eine Mischung aus Empörung und Faszination. Und dein Gesicht ist rot wie eine Tomate. Mensch, Lynette, du wirst nächsten Monat dreißig. Leg endlich dieses Verklemmte ab.“
    „Ich gebe ja zu, dass es faszinierend war. Als ich mich umdrehte, stand Elias in der Tür und beobachtete mich. Wie lange er schon dastand, weiß ich nicht.
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