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Lynettes Erwachen

Lynettes Erwachen

Titel: Lynettes Erwachen
Autoren: Kat Marcuse
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vieren zu ihm.
    „Willst du mir etwa sagen, dass ich dich letzte Nacht geschafft habe?“
    „Drücken wir es so aus: Ich würde lieber noch ein, zwei Stunden schlafen.“
    Elias legte die Arme um ihren Leib und presste sie fest an sich.
    „Dass du bei dem Krach da draußen überhaupt schlafen kannst“, lamentierte sie, als ein ohrenbetäubendes Kreischen durch das offene Fenster drang.
    „Sollten die Handwerker um vierzehn Uhr nicht fertig sein, gibt’s ein Donnerwetter vom Feinsten. Das dürfte noch lauter ausfallen. Komm unter die Decke.“
    „Du wirst einen Schmollmund nie so gut wie eine Frau beherrschen. Also bemüh dich nicht.“ Zärtlich küsste sie ihn an der Halsbeuge. „Sei mir nicht böse. Irgendwie fühle ich mich kribbelig. Lass mich ein bisschen laufen, danach gehen wir zusammen unter die Dusche.“
    „Ein verlockendes Angebot. Dass du nach so einer Nacht um sechs Uhr aufstehst, damit hab ich nicht gerechnet.“
    „Schlaf dich aus, mein kleiner, alter Schatz.“
    Im Handumdrehen war sie aus dem Bett gesprungen. Elias griff ins Leere.
    „Miststück! Das zahle ich dir heim.“
    „Wenn du wieder fit bist?“
    Er lachte und ließ sich wohlig seufzend auf die Matratze fallen.
    „Du bist wirklich der Hammer, Lynette. Weißt du, dass du mich zum glücklichsten Mann auf der ganzen Welt machst?“
    „Ich weiß, mein Schatz“, säuselte sie und schloss mit einem Augenzwinkern die Tür hinter sich.
    Sie nahm denselben Weg, den sie gestern Morgen mit Charlotte gelaufen war. Die kühle Luft belebte ihren Körper und verdrängte das unangenehme Kribbeln aus den Gelenken. Mann, was für eine Nacht! Erschöpft war Elias in ihren Armen eingeschlafen.
    Ein Schmunzeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie daran dachte, wie glücklich und zufrieden er im Schlaf aussah. Lange hatte sie ihn noch an sich gepresst, den Atemgeräuschen gelauscht, das schön geschnittene Gesicht betrachtet und an die Fantasiereise gedacht. Ihm diese Lust zu schenken, war für sie selbst über alle Maßen befriedigend. Die letzte Nacht hatte sie verändert, und Lynette wusste noch nicht, wie sie damit umgehen sollte. So viel war in nur zwei Tagen geschehen.
    Vor ihr tauchte der Atlantik auf. Lynette saugte dessen Anblick in sich auf. Ein schöner Flecken Erde, den sich Charlotte und Jonas zum Leben ausgesucht hatten.
    Jonas! Mein Gott! Die drei Männer zu beobachten, war der Hammer gewesen. Noch vor ein paar Wochen hätte sie sich angewidert abgewandt. Gestern war sie in der Lage gewesen, die Lust und die Schönheit in diesem Akt zu sehen.
    Sie musste schmunzeln, als sie an Ryan dachte. Er hatte aber auch ein Talent, sie in Rage zu versetzen. Trotzdem mochte sie ihn. Eine Tatsache, die sie ihm nicht auf die Nase binden würde. Wahrscheinlich wusste er es längst.
    Eigentlich wollte sie abschalten, den Kopf frei bekommen. Der gestrige Tag schob sich unaufhaltsam in den Vordergrund. Ihr Herz raste, als sie an die Begegnung mit ihrem Vater dachte. Es fühlte sich gut an, ihn wieder in ihrem Leben zu wissen. Seit er gestern Abend die Party mit Lady Letitia verlassen hatte, hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Ihre Wangen begannen zu glühen, als sich ein Bild in ihr Bewusstsein mogeln wollte. Energisch verdrängte sie es. Das war nun wirklich etwas, das sie sich nicht vorstellen wollte.
    Krampfhaft lenkte sie die Gedanken in eine andere Richtung. Loreen! Wie hatte das passieren können? Auch jetzt verspürte sie kein Bedürfnis, mit einer Frau zu schlafen. Und doch hatte sie es gestern sehr erregt, Loreen Lust zu bereiten.
    Du denkst zu viel , hörte sie Elias’ Stimme im Kopf, und eine unglaubliche Wärme breitete sich in ihrem Inneren aus. Elias!
    Mein Gott, hatte er schön ausgesehen. Fast wünschte sie, Frank wäre da gewesen und hätte diesen Moment für die Ewigkeit einfangen können. All die Liebe, die sie für diesen Mann empfand, flutete ihr Herz. Nach wie vor war es ihr ein Rätsel, dass etwas so Schönes, Reines derartig wehtun konnte.
    „Na, schwitzt du auch den Alkohol aus dem Blut?“
    Überrascht drehte Lynette sich um und sah Loreen, die lächelnd auf sie zukam.
    „Guten Morgen! Ich brauchte Bewegung. So viel habe ich nicht getrunken.“
    „Ist mir aufgefallen. Verträgst du nicht viel oder hat das andere Gründe?“
    „Elias meint, ich ertrage den Kontrollverlust nicht.“ Von dieser Person war sie mittlerweile weit entfernt. Kaum konnte sie sich daran erinnern, so verklemmt und unnahbar gewesen zu
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