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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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es nicht schwierig sein wird, Freiwillige für diese Aufgabe zu finden.«
     
    Harvey Randall kam rechtzeitig aus dem Lazarett, um den Anfang von Tims Bericht mitzukriegen. Er war von hinten eingetreten, durch das Büro des Bürgermeisters und kam unmittelbar neben Maureen zu stehen. Als Tim über Johnny Bakers Schicksal berichtete, stand er dicht bei ihr und legte ihr die Hand leicht auf den Arm. Doch wurde sie weder ohnmächtig noch brach sie in Tränen aus. Vielleicht war sie den Tränen nahe, doch sie ließ sich nichts anmerken, und Harvey wollte sich nicht aufdrängen.
    Zum Kuckuck, dachte er, Maureen benimmt sich tapferer als Delanty. Der schwarze Astronaut hätte jemanden umbringen können. Nun, das paßte. Die beiden anderen Kameraden Bakers waren nicht anwesend. Leonilla operierte gerade den verletzten Polizisten, und der Genosse assistierte.
    (Sie nannten ihn nunmehr Genosse. Brigadier Pjotr Jakow wir vielleicht der letzte Kommunist, er war stolz darauf, und auf diese Weise ließ sich vermeiden, seinen schwierigen Namen auszusprechen.)
    Das Gesicht des Senators war aschfahl, seine Hände lagen fest verschränkt im Schoß. Ein Plan war zunichte, dachte Harvey, ein Traum war verflogen, und das traf ihn hart: ein Prinz war tot, der andere von einer Hexe umgarnt.
    George Christopher war nicht allein, Marie stand neben ihm, Marie, die einzige Frau im Raum in Strümpfen, hochhackigen Schuhen, in Rock und Pullover und mit einfachem Schmuck. Sie und George standen da wie ein Paar, nicht wie zwei Einzelpersonen. Sooft einer Marie zu nahe trat oder sie genau musterte, umwölkte sich Georges Gesicht.
    Drei Prinzen. Einer wurde von Menschenfressern getötet, einer war im Banne einer Hexe. Der dritte stand neben der Prinzessin, und der Feind war zurückgeschlagen. Kämpfer wurden zwar nach wie vor gebraucht, aber es war jetzt nicht weiter schlimm.
    Jetzt brauchte die Festung Leute für den Aufbau – und das war es, was Harvey Randall leisten konnte. Jetzt bin ich der Kronprinz, dachte er, ich Himmelhund! Aber Tim Hamner forderte eine weitere Schlacht.
    Harvey, gerade zurück von der Arbeit mit der Armbrust, dachte hilflos: Hör auf! Hör doch endlich auf! Als Harvey vorschlug, den Leuten aus dem Kraftwerk in der Festung Zuflucht zu bieten, wollte ihm Harvey zustimmen, und einige von Hardys Zuhörern spendeten auch Beifall. Aber Rick Delanty spielte immer noch den wilden Mann, und Tim Hamner …
    »Wir geben nicht auf!« sagte Tim. »Nehmt eure Boote, bringt uns Leute, Waffen und Munition! Es ist nicht unsere Art, davonzulaufen. Wir wollen nicht einfach aufgeben.« »Nehmen Sie Vernunft an!« Al Hardy hob die Stimme, so daß sie auch in die entferntesten Winkel des Raumes drang. Sie strahlte Wärme, Freundlichkeit und Verständnis aus, ein Politiker, wie er im Buche stand, und Al Hardy hatte seine Lektion gelernt. Tim war überrundet. »Wir können alle ernähren. Wir brauchen Techniker und Ingenieure. Wir haben zwar der Neuen Brüderschaft Opfer bringen müssen, aber wir haben noch alle unsere Lebensmittel und haben sogar einen Teil ihrer Vorräte erbeutet. Nicht nur, daß wir genug zu essen haben, wir können auch gut durch den Winter kommen! Wir können alle ernähren, einschließlich Deke Wilsons Frauen und Kinder und die wenigen Überlebenden aus seinem Gebiet. Die Neue Brüderschaft ist angeschlagen, schwer angeschlagen …« – er legte wieder eine Pause ein, bis der Beifall verklungen war, und fuhr auf die Sekunde genau im richtigen Augenblick fort, »und ist jetzt schon zu sehr geschwächt, um uns noch einmal anzugreifen. Bis zum Frühjahr werden die paar Kannibalen, die überlebt haben, verhungert sein.«
    »Oder sich gegenseitig auffressen«, warf jemand ein.
    »Genau«, sagte Hardy. »Und im Frühjahr werden wir soweit sein, um ihr Land erobern zu können. Tim, wir brauchen unsere Freunde nicht abzuweisen, wir brauchen jeden Mann, um das Land zu bestellen, das wir haben oder das wir bis zum Frühjahr erobern werden. Ich will nicht, daß Ihre Freunde aufgeben oder davonlaufen. Vielmehr möchten wir sie hier als Gäste, als Freunde, als neue Bürger begrüßen. Ist jemand dafür?«
    Stimmen wurden laut, Rufe erschollen. »Zum Teufel, ja!«
    »Wir sind froh, wenn sie da sind!«
    Tim Hamner breitete die Arme aus. Er schwankte, und Tränen traten in seine Augen. »Ja wollt ihr denn nicht begreifen? Das Kraftwerk! Wir können es nicht im Stich lassen, und ohne Hilfe wird die Neue Brüderschaft das Kraftwerk
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