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Lustige 5-Minuten-Kasperlestuecke

Lustige 5-Minuten-Kasperlestuecke

Titel: Lustige 5-Minuten-Kasperlestuecke
Autoren: Christa Boekholt
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nicht sehen, wo sie endet)
Seppel:
Wollen wir doch mal sehen, ob ich mir eine leckere Forelle fange hier aus dem Teich. Komm schon, kleines Fischlein, beiß’ nur schön an! Da! Ich glaub’, es hat einer angebissen! (zieht die Angelschnur hoch. Es kommt ein Puppenschuh an der Angel zum Vorschein)
Seppel:
(enttäuscht) Nur ein alter Schuh . (löst den Schuh von der Angelschnur, wirft ihn ins Publikum) Den kann ich nicht gebrauchen. Der ist mir zu ausgelatscht. (Angelt weiter, pfeift dabei)
Seppel:
Komm, Fischlein, beiß’ an, damit die Grete und ich heut’ zu den Bratkartoffeln leckeren Fisch essen können! (Er beugt sich nach vorn, als würde es an der Angelschnur ziehen)
Seppel:
Da! Diesmal ist es ein Fisch! Und was für ein großer, das merk’ ich schon! (zieht die Angelschnur hoch, es kommt eine Puppenwindel zum Vorschein)
(angeekelt) Iiihhh, was ist das denn? (löst die Puppenwindel vom Haken, wirft sie ins Publikum) Das kann ich auch nicht gebrauchen! Ja, Donnerwetter nochmal, gibt’s hier nur Müll und gar keine Fische in diesem trüben Teich? (angelt weiter, pfeift dabei)

    Seppel:
(aufgeregt) Jetzt! Jetzt hat einer angebissen! Das spür’ ich, wie er zappelt! (zum Vorschein kommt ein großer Fisch. Seppel löst ihn vom Haken)
Du bist ein Prachtfisch, du wirst lecker schmecken!
Fisch:
Wirf’ mich wieder ins Wasser!
Seppel:
Ein sprechender Fisch! Fische sind doch stumm!
Fisch:
Ich bin ja auch kein echter Fisch.
Seppel:
Ach was. Du siehst aber genau wie einer aus. Schuppen, Fischmaul, du lebst im Wasser … also, das sieht verdammt nach Fisch aus, wenn du mich fragst.
Fisch:
Ich sehe so aus, aber in Wirklichkeit bin ich ein verzauberter Prinz.
Seppel:
(angeekelt) Also, wenn du jetzt willst, dass ich dich küsse …
Fisch:
(ebenfalls angeekelt) Igitt, ich will doch keinen Kuss!
Seppel:
Und was willst du dann von mir?
Fisch:
Dass du mich einfach wieder ins Wasser wirfst.
Seppel:
Ein Prinz. Das kann ja ein jeder dahergeschwommene Fisch erzählen, damit man ihn wieder ins Wasser wirft.
Fisch:
Und dann angelst du nochmal, und ich sorge dafür, dass du einen Hut an der Angel hast.
Seppel:
Na, toll. Ich brauche keinen Hut. Ich brauche was zu essen. Dich.
Fisch:
Nun lass’ mich doch mal ausreden. Du angelst den Hut, setzt ihn auf und wünschst dir was. Das geht dann in Erfüllung.
Seppel:
(überlegend) Wirklich?
Fisch:
Ja. Und das Beste ist, das funktioniert drei Mal. Du kannst dir drei Mal was wünschen, wenn du den Hut auf dem Kopf hast.
Seppel:
Und was hast du davon?
Fisch:
Dass ich weiterlebe und in Ruhe auf ein nettes junges Mädchen warten kann, das mich küsst und erlöst. Wenn es nicht kommt, ist das auch nicht schlimm, das Leben als Fisch ist ganz okay.
Seppel:
Du willst also doch geküsst werden!
Fisch:
(genervt) Ja, aber nicht von dir.

    Seppel:
(zu den Kindern) Was meint ihr, Kinder, soll ich es versuchen? (…)
Ja? Na, dann leb wohl, Fisch! (löst den Fisch von der Angel)
Fisch:
(während Seppel ausholt, um ihn wieder ins Wasser zu werfen) Aber überlege dir deine Wünsche gut, du hast nur drei!
2. Akt
Im Haus
Grete:
(hält eine Bratpfanne in der Hand) Ach, immer nur Bratkartoffeln. Wie gern hätte ich ein paar schöne, saftige Bratwürstchen dazu. Aber dazu reicht das Geld nicht. (seufzt)
Seppel:
(ruft schon von hinten, bevor er auftritt) Grete, Grete! Ich hab’ etwas Tolles mitgebracht vom Angeln!
Grete:
(stellt die Bratpfanne am Bühnenrand ab) Einen schönen Fisch? Das ist auch nicht schlecht.
Seppel:
(tritt auf, mit dem Hut auf dem Kopf) Sieh’ nur, ich hab’ einen Hut aus dem Teich geangelt!
Grete:
(schnuppert an dem Hut, dann hält sie sich die Nase zu) Puh, der stinkt!
Seppel:
Stell’ dich doch nicht so an! Das ist ein Zauberhut! Ein Wunschhut! Grete, ich habe einen verzauberten Prinzen an der Angel gehabt, und der hat mir diesen Hut verschafft, und …
Grete:
Ja, bist denn du jetzt vollkommen übergeschnappt, Seppel? Was redest du denn da für dummes Zeug? (nimmt Seppel den Hut ab, setzt ihn sich selbst auf den Kopf) Zauberhut, so ein Schmarrn!
Seppel:
Das ist kein dummes Zeug, Grete. Wer den Hut auf dem Kopf hat, der kann sich was wünschen, und das geht in Erfüllung!
Grete:
(lacht) Ach so, ja, schon klar. Ein Wunschhut. Das kennt man ja, den trägt heutzutage ein jeder. Also, lieber Wunschhut, dann wünsch’ ich mir doch gleich mal
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