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Lust de LYX - Verführung des Blutes (German Edition)

Lust de LYX - Verführung des Blutes (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Verführung des Blutes (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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sie jetzt ansah.
    Und er war ein Bulle. Er musste es wissen. Verdammt. Kein Wunder, dass er versucht hatte, ihr Handschellen anzulegen. Er hielt sie für ein blutrünstiges Ungeheuer.
    „Ich habe es nicht getan“, erklärte sie ihm. Ihre Stimme war leise, während sie versuchte, ihr Verlangen nach Blut und die Flut der Empfindungen, die auf sie einstürmte, zu unterdrücken. Fünf Männer. „Ich sage dir noch einmal, Slade, dass ich niemanden umgebracht habe.“
    Sie wurde wegen Mordes gesucht. Slade war hinter ihr her, weil sie gesucht wurde.
    Und dann wurden ihr die Zusammenhänge plötzlich klar.
    Fünf Opfer.
    Sie hatte fünfmal Blut gesaugt. Bei fünf starken, verführerischen Männern.
    Oh, um Himmels willen, nein!
    „Wer?“ Ihre Klauen bohrten sich in ihre Handflächen.
    „Trace Guthers, Bryce Phillips, Tony Mag…“
    “Nein.” Nicht Trace. Auf keinen Fall. Und die anderen … nein. Da musste irgendein Irrtum vorliegen. Als sie sie verließ, hatten sie gelebt. Gelebt.
    „Ich habe Bilder.“
    Sie begegnete seinem Blick. Dem kalten, gelassenen Blick, den ein Bulle einem Verdächtigen vorbehielt. „Ich muss sie sehen.“ Denn sie musste sich Gewissheit verschaffen.
    „Sie sind im Truck.“
    „Hol sie. Sofort!“
    Die Frau verhielt sich nicht wie eine Mörderin, und nach fünfzehn Jahren bei der Polizei kannte er sich mit Mördern ziemlich gut aus.
    Er holte die Akte über die Morde aus dem Truck und nahm auch das kleine, schwarze Fläschchen mit, das McDermott ihm gegeben hatte, sowie die Spritze, die er vorsorglich eingesteckt hatte.
    Kein Wunder, dass der Mistkerl ihn angewiesen hatte, Nema etwas zu spritzen. Mit Handschellen richtete man bei ihr nichts aus. Die Frau war unglaublich stark, und er war sich nicht einmal sicher, ob man sie mit einer Kugel unter Kontrolle bringen könnte.
    Doch jetzt sah die Sache zwischen ihnen beiden ein bisschen ausgeglichener aus, und wenn es sein musste, würde er ihr auch diese Spritze verabreichen.
    Mit der Akte, die die Fotos und die Polizeiberichte enthielt, marschierte er ins Motelzimmer zurück.
    Nema machte einen Schritt auf ihn zu, als er den Raum betrat. Sie streckte die rechte Hand nach der Akte aus, ließ sie dann aber wieder sinken. In dem grellen Neonlicht wirkte ihr Gesicht noch blasser.
    „Ich … sind das die Fotos?“
    Er nickte, zog die Bilder vorsichtig aus der Akte und reichte sie ihr.
    Und beobachtete, wie ein Beben durch ihren Körper ging.
    Einen Moment lang hätte Slade schwören können, dass ihr Tränen in die Augen stiegen, als sie bei Trace Guthers Foto ankam.
    Ein Vampir, der weinte? In allen Filmen waren Vampire seelenlose, untote Schurken, deren einziger Daseinssinn darin bestand, andere zu töten oder zu vernichten.
    Aber Nema – ja, sie wischte sich jetzt tatsächlich Tränen von den Wangen.
    Sie gab ihm die Bilder zurück. „Das war ich nicht.“
    „Du bist mit allen Opfern gesehen worden.“ Zeugen hatten übereinstimmend erklärt, dass sie mit den Männern in Bars gewesen war. Man hatte sie zusammen weggehen sehen.
    „Ich bin mit ihnen zusammen gewesen, aber ich habe sie nicht umgebracht!“ Ihre Klauen waren in voller Länge hervorgetreten und die rasiermesserscharfen Reißzähne blitzten.
    „Bist du dir da ganz sicher, Baby? Denn auf mich wirkst du schon wie jemand, der in der Lage ist, jemanden zu töten.“
    Sie zog die Brauen über den goldenen Augen zusammen. „Ich habe ihr Blut getrunken – das leugne ich gar nicht. Ich habe die meisten von ihnen in irgendwelchen Bars kennengelernt, wir haben getanzt, hatten Spaß miteinander, ich ging mit den Typen nach Hause …“
    „Du hattest Sex mit ihnen?“ Warum zog sich bei diesem Gedanken vor Wut sein Magen zusammen?
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin noch ziemlich neu in dieser Vampir-Sache“, murmelte sie. „Ich traute mir nicht zu, zu trinken und gleichzeitig, ähm, du weißt schon …“
    „Sex zu haben?“
    Sie presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. „Ich wollte sie nicht der Gefahr aussetzen, zu Schaden zu kommen, okay? Also nahm ich mir nur so viel, wie ich zum Überleben brauchte, und ging dann.“ Sie durchbohrte ihn mit ihrem Blick. „Ich schwöre, dass sie noch am Leben waren, als ich ging.“
    Er wollte ihr glauben. Vielleicht lag es an ihren großen Augen, in denen unter den langen Wimpern immer noch Tränen schimmerten. Vielleicht lag es an den zitternden Lippen. Oder vielleicht war er auch einfach nur ein Trottel, der sein
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