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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky
Autoren: Paige Toon
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dazwischen. Ich gebe ihm eine Ohrfeige, mitten ins Gesicht. Und noch eine. Er taumelt rückwärts gegen William, der ihn wegschubst.
    Aber James dreht sich um, stößt ihn heftig vor die Brust und ballt dann die Faust, bereit, zuzuschlagen. Als William sich bereit macht, zurückzuschlagen, zerrt Jeremy James von ihm weg. Ich lasse sie stehen. Ich habe keine Minute mehr zu verlieren. Noch während ich mir einen Weg durch die Menge bahne, wähle ich Nathans Nummer. Dann stehe ich draußen auf dem Gehweg.
    »Lucy!«, ruft Chloe, die mir nachgelaufen ist. »Bist du okay?«
    »Ja«, antworte ich. »Ich bin so froh, dass ich es jetzt herausgefunden habe. Bevor es zu spät ist.« Ich zeige auf mein Handy. »Nathan holt mich gleich ab.«
    »Gott sei Dank.« Sie legt den Arm um mich, und wir kauern uns in einen dunklen Hauseingang. Nach einer Weile setzen wir uns auf die Stufe.
    »Himmel, ist das kalt«, sagt Chloe auf einmal.
    »Wo ist William?«, frage ich.
    »Noch drin. Ich glaube, er versucht die Jungs zu beruhigen.«
    »Für mich sah es aber so aus, als würde er James gleich zusammenschlagen … «
    »Keine Sorge, er ist nicht der Typ, der gewalttätig wird«, beharrt sie.
    Plötzlich stürzt James aus der Tür.
    »Lucy!«, brüllt er. »Lucy!«
    Aber Chloe zieht mich in den Hauseingang zurück und hält mich fest. »Lass ihn einfach«, flüstert sie.
    »Lucy!«, schreit er noch einmal, zunehmend panisch.
    Kurz darauf erscheint William und versucht ihn zu beruhigen. Wahrscheinlich mischen sich auch gleich die Türsteher ein. Das ist ein echter Albtraum. Was wird erst passieren, wenn Nathan hier auftaucht?
    Ich muss nicht lange warten. Schon sehe ich den Saab um die Ecke biegen. Er hält an, und Nathan steigt aus. Sofort rennt James auf ihn zu.
    »Du bist an allem schuld!«, schreit er, als ich mich von Chloe losmache.
    »Lucy … «, James seufzt erleichtert, als er mich sieht, aber ich renne zu Nathan.
    »Lass Sie in Ruhe, Kumpel«, sagt James drohend.
    »Lucy, steig ein«, sagt Nathan ruhig zu mir.
    »Sag ihr verdammt nochmal nicht, was sie tun soll!«, schreit James und schlägt Nathan gegen den Brustkorb. William geht dazwischen, aber James stößt ihn weg und versetzt Nathan einen Fausthieb, der mit einem dumpfen Geräusch auf dessen Schläfe landet. Nathan taumelt zurück.
    »Du bist eine verfluchte Hure!«, schreit James mich an.
    Als Nathan sich wieder gefangen hat, verpasst er James einen Schlag ins Gesicht. Blut tropft aus James’ Nase, er torkelt nach hinten und fasst sich dann verwundert mit den Fingern ins Gesicht.
    »Ich glaube, du hast mir gerade die Nase gebrochen«, stellt er schockiert fest. Dann endlich erscheinen zwei stämmige Türsteher und schleppen James weg. Schnell steige ich ins Auto und rufe Nathan.
    »Ich ruf dich an!«, schreie ich Chloe zu, während Nathan den Motor anlässt. Dann fahren wir los.
    »Kannst du bitte mal kurz anhalten?«, sage ich, nachdem wir ungefähr eine halbe Meile gefahren sind. Er setzt den Blinker, bremst ab und fährt rechts ran. Hinter der gelben Linie bleibt er stehen.
    »Bist du okay?«, fragt er.
    »Genau das wollte ich dich auch gerade fragen«, sage ich und berühre behutsam seine Schläfe. Morgen früh hat er garantiert einen üblen blauen Fleck. Er zuckt zurück.
    »Es tut mir leid«, sage ich. »Es tut mir alles so wahnsinnig leid.«
    »Das muss dir nicht leidtun«, sagt er sanft und macht unsere Sicherheitsgurte los. Dann beugt er sich zu mir und nimmt mich in den Arm. »Du zitterst ja«, sagt er und stellt die Heizung an, bevor er sich wieder in seinen Sitz lehnt. Er schaut mich an.
    »Was jetzt?«
    »Tja, ich glaube nicht, dass ich morgen mit James zu seinen Eltern fahre«, antworte ich mit einem hohlen Lachen.
    »Möchtest du mit zu mir kommen?«
    »Eigentlich möchte ich am liebsten nach Hause zu meiner Familie.«
    »Okay«, antwortet er und versucht, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
    »Aber es wird nicht möglich sein, noch ein Zugticket zu bekommen … «, füge ich hinzu.
    »Kann ich dich fahren?« Sofort klingt er ganz hoffnungsvoll.
    »Würdest du das tun?«, frage ich, und meine Augen füllen sich mit Tränen.
    »Aber natürlich, Lucy. Meinst du, deine Mum und Terry haben etwas dagegen?«
    »Ich rufe sie an«, sage ich. »Aber können wir vorher schnell noch in meine Wohnung und meine Tasche holen?« Zum Glück habe ich sie gestern schon gepackt.
    Nathan parkt vor unserem Haus und begleitet mich nach oben. Er nimmt meinen
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