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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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Skelly, dem die Enttäuschung, wieder einmal nicht zum Zuge zu kommen, immer noch anzusehen war. Blue McCoy, der befehlshabende Offizier der Alpha Squad, sprach leise ins Telefon. Wahrscheinlich telefonierte er mit Lucy. Er wirkte besorgt, wie so oft in letzter Zeit, wenn er mit seiner Frau sprach. Sie arbeitete bei der Polizei von San Felipe und hatte dort mit einem Fall zu tun, der den sonst so unerschütterlichen Blue offenbar ziemlich nervös machte.
    Crash hockte vor seinem Computer. Cowboy war eiligst verschwunden, kam aber gerade mit seiner Ausrüstung zurück. Offenbar hatte er schon am Abend zuvor gepackt, nur für den Fall der Fälle, wie ein kleiner Pfadfinder. Seit der Mann geheiratet hatte, zog es ihn bei jeder Gelegenheit nach Hause, statt mit Lucky, Bob und Wes einen draufzumachen. Harlan Jones’ Spitzname war immer noch Cowboy, aber seine wilden Tage, in denen sie Drinks gekippt und Frauen hinterhergejagt hatten, waren schon lange vorbei. Lucky hatte in dem wortgewandten und gut aussehenden Mann immer einen Rivalen gesehen, im Krieg wie in der Liebe. Inzwischen aber war Cowboy ausgesprochen umgänglich geworden und lief ständig mit einem Lächeln auf den Lippen herum, als wüsste er um ein Geheimnis, das Lucky nicht kannte.
    Sogar als Lucky den Platz im aktuellen Sondereinsatzkommando bekommen hatte – den Platz, den er gerade wieder geräumt hatte –, hatte Cowboy ihm lächelnd gratuliert.
    Die Wahrheit war: Lucky ärgerte sich über Cowboy. Von Rechts wegen müsste ein Mann wie er sich doch erbärmlich fühlen: von der Ehe überrumpelt, gefesselt an ein sabberndes Kind in Windeln.
    Ja, er ärgerte sich über Cowboy, ganz ohne Frage.
    Er ärgerte sich. Und beneidete ihn um sein grenzenloses Glück.
    Frisco wartete schon ungeduldig an der Tür, aber Lucky ließ sich Zeit. “Passt auf euch auf, Jungs!”
    Er wusste, wenn der Befehl kam, würde das Team einfach verschwinden, ohne Abschied zu nehmen.
    “Oh Mann, wie ich es hasse, wenn sie ohne mich ausrücken”, sagte er zu Frisco, als sie gemeinsam in die Sonne hinaustraten. “Also, worum geht’s?”
    “Du hast die Zeitung von heute noch nicht gelesen, oder?”, fragte Frisco.
    Lucky schüttelte den Kopf. “Nein. Warum?”
    Schweigend reichte Frisco ihm die Zeitung, die er sich unter den Arm geklemmt hatte. Die Schlagzeile sagte alles: “Serienvergewaltiger ein Coronado-SEAL?”
    Lucky fluchte hemmungslos. “Ein Serienvergewaltiger? Davon höre ich zum ersten Mal.”
    “Wir alle hören zum ersten Mal davon”, erwiderte Frisco ernst. “Offenbar hat es in den letzten Wochen in Coronado und San Felipe eine Reihe von Vergewaltigungen gegeben. Die letzte ereignete sich vorgestern Nacht. Die Polizei ist zu dem Schluss gelangt, dass es sich immer um denselben Täter handelt. Das sagen sie jedenfalls.”
    Lucky überflog rasch den Artikel. Er enthielt nur wenige Informationen zu den Überfällen – sieben bisher – und zu den Opfern. Erwähnt wurde nur die letzte überfallene Frau, eine nicht namentlich genannte 19-jährige College-Studentin. In allen Fällen hatte der Täter sich einen Nylonstrumpf übers Gesicht gezogen, um sich unkenntlich zu machen. Er wurde übereinstimmend als Weißer mit braunem oder dunkelblondem, militärisch kurz geschnittenem Haar beschrieben, etwa eins achtzig groß, kräftig gebaut und schätzungsweise dreißig Jahre alt.
    Der Artikel konzentrierte sich auf Sicherheitstipps für Frauen in beiden betroffenen Städten. Einer dieser Tipps lautete: Halten Sie sich vom US-Navy-Stützpunkt fern! Vermeiden Sie es, auch nur in die Nähe zu kommen!
    Den Schluss bildete ein nebulöses Statement der Polizei: “Zu den Gerüchten über eine mögliche Verbindung des Serienvergewaltigers zum Navy-Stützpunkt in Coronado, insbesondere zu den dort stationierten SEAL-Teams, erklärte ein Polizeisprecher: ‘Wir werden sehr gründlich ermitteln.’ Die SEALs sind berühmt für ihre unkonventionellen Kampftechniken und ihren Mangel an Disziplin. In Coronado und San Felipe haben sie schon oft für Aufregung gesorgt, nicht zuletzt durch nächtliche und frühmorgendliche Explosionen, die die Gäste des berühmten Hotel Coronado aufschrecken. SEAL-Commander Alan Francisco stand für einen Kommentar nicht zur Verfügung.”
    Lucky fluchte erneut. “Die stellen uns dar, als wären wir die reinsten Teufel. Lass mich raten, wie ernsthaft dieser …” – er suchte den Namen des Journalisten – “… Jameson sich bemüht hat, sich mit
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