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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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hundertprozentig nach Vorschrift, und dennoch traten bei einem der Anwärter plötzlich Anzeichen für einen Dekompressionsunfall auf. Im Wasser. Normal ist das nicht. Wir wissen noch nicht, was da schiefgegangen sein könnte. Bobby hat ihn sofort aus dem Wasser zurück an Bord geholt und ihn in die Druckkammer gesteckt. Nach seiner Schilderung hat der Junge vermutlich einen Schaden am Zentralnervensystem erlitten. Das passiert, wenn der im Blut gelöste Stickstoff im Gehirn ausperlt”, erläuterte er. Er schüttelte den Kopf, seine blauen Augen blickten ernst, und er hatte die Lippen zusammengepresst. “Selbst wenn der Mann überlebt, könnte er einen schweren Hirnschaden davontragen.”
    Navy Ken ließ sich auf dem einzigen freien Stuhl am Tisch nieder, genau gegenüber von Sydney, und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. “Ich denke, Sie verstehen, dass Lieutenant Commander Francisco sich sofort und persönlich um die Angelegenheit kümmern muss.”
    Syd war bemüht, ihn nicht anzustarren, aber es fiel ihr schwer. Er saß keinen Meter weit weg. Eigentlich hätte sie also seine kleinen Unvollkommenheiten sehen müssen. Wenn schon keine Warze, dann vielleicht einen angeschlagenen Zahn. Oder wenigstens ein Nasenhaar.
    Aber nichts. Selbst auf diese kurze Entfernung sah er einfach nur großartig aus. Obendrein roch er auch noch gut!
    Chief Zale warf ihm einen missmutigen Blick zu. “Und Sie heißen?”
    Navy Ken erhob sich wieder. “Oh, tut mir leid. Ich hätte mich natürlich vorstellen sollen.” Er lächelte, und ihm war anzusehen, was er dachte: Verflixt noch mal, habe ich doch glatt vergessen, dass mich hier niemand kennt, obwohl ich so ein toller Hecht bin. “Lieutenant Luke O’Donlon, Alpha Squad, SEAL-Team Ten, United States Navy.”
    Syd brauchte kein Diplom in Körpersprache, um zu erkennen, dass jeder im Raum – jedenfalls jeder Mann im Raum – den Navy-Offizier hasste. Wenn das nicht schon vorher der Fall gewesen war, dann auf jeden Fall jetzt. Die Eifersucht im Raum war mit Händen greifbar. Lieutenant Luke O’Donlon überstrahlte sie alle. Er leuchtete regelrecht: weiße Uniform, goldene Haare, sonnengebräunte Haut, himmelblaue Augen. Er war ein Gott. Der König aller Ken-Puppen.
    Und er wusste es.
    Sein Blick streifte Syd nur kurz, als er sich im Raum umschaute und zur Kenntnis nahm, wer von der Polizei und der FInCOM anwesend war. Dann aber, als Zales Assistent Aktenmappen herumgehen ließ, kehrte Kens Blick zurück zu Syd. Er lächelte, ein vollkommenes und leicht verwundertes Lächeln. Syd hätte beinahe laut aufgelacht. Gleich würde er sie fragen, wer sie war.
    “Gehören Sie zur FInCOM?”, flüsterte er ihr zu, nahm die Mappe entgegen, die ihm vom Detective neben ihm gereicht wurde, und nickte ihm dankend zu.
    Sie schüttelte den Kopf. Nein.
    “Zur Polizei in Coronado?”, forschte er beinah lautlos weiter.
    Zale hatte soeben das Wort ergriffen, und Syd schüttelte erneut den Kopf, um dann betont aufmerksam dem Polizeichef zu lauschen.
    Der Polizeichef von San Felipe ließ sich ziemlich weitschweifig darüber aus, dass in den Bezirken, in denen die Vergewaltigungen stattgefunden hatten, verstärkt Streife gefahren werden solle. Er erwähnte ein Team, das rund um die Uhr daran arbeiten würde, ein Muster in den Tatorten oder Gemeinsamkeiten zwischen den sieben Opfern zu entdecken, sprach von Samenproben und DNS-Analysen, funkelte Syd zornig an, als er darauf hinwies, wie wichtig es sei, dass nichts über Einzelheiten der Verbrechen und die Vorgehensweise des Vergewaltigers bekannt werde. Dann erwähnte er ein besonders hässliches Detail: die offenbar mit einem Feuerzeug erhitzte SEAL-Anstecknadel, mit der der Täter die beiden letzten Opfer gebrandmarkt hatte.
    Navy Ken räusperte sich und unterbrach ihn. “Ich bin sicher, dass Ihnen das aufgefallen ist: Wenn der Typ ein SEAL wäre, dann wäre er schon reichlich dämlich, so darauf hinzuweisen. Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass er lediglich den Eindruck erwecken will, er sei ein SEAL?”
    “Natürlich”, gab Zale zurück. “Genau deshalb haben wir ja in dem Artikel in der heutigen Morgenzeitung durchblicken lassen, dass wir glauben, er sei ein SEAL. Wir wollen ihn in Sicherheit wiegen, damit er unvorsichtig wird.”
    “Sie glauben also nicht, dass er ein SEAL ist?”, hakte der SEAL nach.
    “Vielleicht ist er ein SEAL, der geschnappt werden will”, warf Syd ein.
    Navy Kens Augen wurden schmal, als er sich
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