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Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady
Autoren: Donna Fletcher
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sich auf die Seite und massierte ihren Bauch.
    „Hör zu“, rief er. „Du wirst dieser Entbindung mit derselben Entschlossenheit und demselben Mut entgegentreten, wie du mir bei unserer ersten Begegnung entgegengetreten bist.“
    „Sprich nicht so mit ihr“, sagte Abelard. Er fühlte sich hilflos gegenüber dem Leid seiner Tochter.
    „Hinaus“, befahl Lucian ihm. „Das hier geht nur Catherine und mich etwas an.“
    „Papa!“ rief sie und streckte die Hand nach ihm aus. Lucian packte Abelard am Arm und schob ihn zur Tür. „Wenn du sie liebst, dann überlass sie jetzt meiner Fürsorge.“ Abelard nickte, obwohl er zusammenzuckte, als Catherine noch einmal „Papa!“ rief.
    „Hol mir heißes Wasser und sorge für Decken und Tücher“, befahl er, ehe er ihn zur Tür hinausschob und sie hinter ihm verschloss.
    Dann eilte er an Catherines Seite. „Du wirst mir zuhören.“ „Es tut so weh, Lucian“, sagte sie und krümmte sich unter einer weiteren Wehe zusammen.
    „Catherine“, sagte er streng. „Du wirst jedes meiner Worte befolgen, hörst du?“
    „Nein!“ rief sie.
    Er lächelte zufrieden. Sie war noch immer eigensinnig. Sie hatte noch nicht aufgegeben. Er setzte sich neben sie aufs Bett und nahm ihre Hände, bot ihr seine an, damit sie sie drücken konnte, wenn sie wollte, wenn nötig, bis sie brachen. „Lass mich dir helfen, Engel.“
    Sie packte seine Hände und zog ihn an sich. „Ich habe Angst. Ich habe solche Angst, dass ich unser Kind verlieren werde.“ Er beugte sich vor und küsste sie sanft, streichelte mit der Zunge ihre aufgebissene Unterlippe. „Mit unserer Starrköpfigkeit besteht, glaube ich, kaum die Gefahr, dass wir unser Kind sterben lassen.“
    Sie lächelte kurz und biss sich wieder auf die Lippe, als der Schmerz sie erneut angriff.
    Lucian entzog ihr seine Hand und streichelte ihren Bauch. „Ruhig, Engel, ruhig“, beschwichtigte er sie und half ihr über die Wehe hinweg.
    Sie ging vorüber, und Catherine seufzte vor Erleichterung. „Das nasse Hemd muss weg“, sagte er und begann, ohne auf ihr Einverständnis zu warten, es ihr auszuziehen. Er nahm ein sauberes Laken aus der Truhe am Fuße des Bettes und breitete es unter ihr aus, dann suchte er noch ein anderes hervor und deckte es über sie.
    Zwischen den Wehen kümmerte er sich um sie, sprach mit ihr, neckte sie, fragte sie, wie das Kind heißen und wann es einen Bruder oder eine Schwester bekommen sollte. Für die letzte Bemerkung versetzte sie ihm einen Boxhieb, begleitete ihn aber mit einem Lächeln.
    Die Zeit verging, und die Black Skull segelte in Richtung Heaven. Während die Mannschaft an Deck auf die Geburt des Kindes wartete, begleitete der Captain seine Frau durch die Geburt.
    „Ich bin zu müde, ich kann nicht mehr“, beklagte sich Catherine.
    „Du kannst es, und du wirst es“, verlangte Lucian in strengem Ton, voller Angst, dass es ihren und den Tod des Kindes bedeuten könnte, wenn sie aufgab.
    „Ich will nicht“, rief sie, während der Schmerz ihren Leib erneut packte. „Ich will nicht, ich will nicht, ich will nicht!“ „Doch, du willst“, befahl er ihr, fasste nach ihren Händen und hielt sie fest. „Kämpfe, verdammt, Catherine. Kämpfe!“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht stark genug.“
    „Du warst stark genug, um gegen mich zu kämpfen.“
    „Dazu brauchte ich meinen Kopf, und es tat nicht halb so sehr weh. “
    „Als du zum ersten Mal vor mir standest, eine Jungfrau, die niemals ein Mann nackt gesehen hatte, war das nicht entsetzlich schmerzlich für dich?“
    Sie dachte zurück, erinnerte sich an ihre Angst und ihre Entschlossenheit. „Ja, Lucian. Es war entsetzlich.“
    „Aber du tatest es trotzdem. Warum?“
    Ihre Antwort erfolgte sofort. „Um meinen Vater zu retten.“ Lucian ließ sich neben ihr auf dem Bett nieder. „Jetzt ist es an der Zeit, unser Kind zu retten.“
    Und das tat sie. Kurze Zeit später, nach Lucians ermutigenden Worten und seiner sanften Unterstützung, schenkte sie ihrem Sohn das Leben.

EPILOG
    Heaven erstrahlte im Schein brennender Fackeln. Lebhafte Musik, Gelächter und Heiterkeit erfüllten die Nacht. Die ganze Insel feierte die Hochzeit von Catherine und Lucian.
    „Randolph, lass deinen Enkel endlich in Ruhe und tanz mit mir“, verlangte Lilith.
    Der Marquis hielt seinen sieben Wochen alten Enkelsohn liebevoll in den Armen und wollte ihn nicht hergeben. „Der Junge lässt sich nicht stören.“ Er zog die leichte Decke um das schlafende
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