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Loved by an Angel

Titel: Loved by an Angel
Autoren: Elizabeth Chandler
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dann?«
    Sie sprang von der Mauer. »Das ist alles.«
    »Das ist alles?«
    »Ab da wird es lustig.«
    »Aber erklär mir, wie es ist, Lacey, damit ich weiß, was auf mich zukommt. Erzähl mir, wie es sich anfühlt.«
    »Ach, vermutlich kommst du von selbst drauf.«
    Er stutzte. »Kannst du etwa Gedanken lesen?«
    Sie drehte sich um und sah ihm in die Augen. »Nein, aber ich kann ganz gut Gesichter lesen. Und deines ist wie ein Buch in Großdruck.« Er sah weg.
    »Du brauchst mich, Tristan, aber du nimmst mich nicht ernst. Als ich noch gelebt habe, hatte ich mit vielen Leuten wie dir zu tun.«
    Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte.
    »Hör zu, ich muss mich um meinen eigenen Auftrag kümmern. Es ist an der Zeit, dass ich mich in New York City umsehe, zum Anfang zurückkehre und herausfinde, was ich herausfinden soll. Deinetwegen schaffe ich es kaum noch pünktlich zum Zug.«
    »Tut mir leid«, sagte er.
    »Ich weiß, dass du nichts dafür kannst. Übrigens, falls du deinen Auftrag erfüllst, bevor ich zurückkomme, könnte ich dann vielleicht dein Grab bekommen? Ich hab nun mal keins, es sei denn, du zählst meinen Flugzeugsitz auf dem Grund des Atlantiks mit, und du brauchst danach schließlich keines mehr ...«
    »Klar, gern.«
    »Es kann natürlich auch passieren, dass ich meinen Auftrag als Erste erfülle.«
    Nachdem sie es zwei Jahre vor sich hergeschoben hatte?, dachte er, wagte aber nicht, es auszusprechen.
    »Ganz ehrlich, dein Gesicht ist wie eines dieser Großdruckbücher, die meine Mutter immer gelesen hat.«
    Sie lachte und machte sich eilig auf den Weg zum Bahnhof, der am Stadtrand zwischen Fluss und Berg lag.
    Tristan lief in die entgegengesetzte Richtung eine Straße entlang, die den Berg hinauf zum Haus der Baines führte. Vielleicht war Philip zu Hause. Ivys kleiner Bruder hatte im Gegensatz zu Ivy den Glauben an Engel nicht verloren. Er konnte Tristan schimmern sehen, auch wenn er nicht wusste, was er genau sah. Merkwürdigerweise sah auch Ella, Ivys Katze, Tristan.
    Wenn er seine Fingerspitzen Gestalt annehmen ließ, konnte er Ella streicheln. Und das war so ungefähr alles, was er noch zustande brachte: eine Katze streicheln, ein Blatt Papier aufheben. Tristan hätte gern Ivy berührt, wäre gern stark genug gewesen, um sie in den Armen zu halten.
    Er würde jetzt geradewegs zu ihrem Haus gehen und darauf warten, dass sie von der Party nach Hause kam. Auch nach Gregory würde er Ausschau halten. In der Zwischenzeit würde er sich überlegen, in wessen Gedanken es noch nützliche Hinweise geben könnte - und wie er Ivy eine Nachricht zukommen lassen konnte!
    Bitte, betete er, oh bitte, erklär mir, wie!

 
3
     
     
     
     
     
     
    Suzanne schlug nach einer herunterhängenden Pflanze, die gestutzt werden musste, dann streckte sie sich genüsslich auf ihrer Liege aus. Sie trug einen goldenen Seidenbademantel und hatte sich ein grüngoldenes Handtuch wie einen Turban um den Kopf gewickelt. Alles im Raum war grün und golden - die große runde Wanne, die Kissen, der weiche Teppich und die Seidentapete.
    Als Ivy dieses Zimmer in Suzannes Zuhause das erste Mal betreten hatte, hatte sie Augen gemacht. Damals war sie sieben gewesen. Das luxuriöse Bad, das elegante Kinderzimmer und die mit Samt ausgeschlagenen Truhen, in denen unzählige Barbiepuppen lagen, überzeugten Ivy auf der Stelle davon, dass Suzanne eine Prinzessin war, und genau so benahm sich Suzanne auch. Allerdings war sie eine Prinzessin, die ihre Spielsachen bereitwillig teilte und ziemlich wild sein konnte.
    Damals hatten sich Ivy und Suzanne Haarsträhnen abgeschnitten, um daraus Perücken für ihre Puppen zu machen. Bei so vielen Puppen bedeutete das eine ziemliche Menge Haare.
    Ivy hatte gedacht, man würde sie nie wieder einladen, aber schon bald holte Mrs Goldstein sie ständig ab, weil mit Ivy zu spielen Suzanne wichtiger war als ihr Taschengeld oder ein Pony.
    Suzanne seufzte, rückte ihren Turban zurecht und öffnete die Augen. »Ist dir warm genug, Ivy?«
    Ivy nickte. »Alles perfekt.« Ivy hatte Suzanne nach der Party nach Hause gefahren, ihren Badeanzug gegen Shorts und T-Shirt getauscht, und Suzanne hatte ihr einen rosa Satinbademantel geliehen, den sie in dem klimatisierten Haus auch brauchte. In ihm fühlte sich Ivy wie ein Teil der Prinzessinnenwelt.
    »Alles perfekt«, wiederholte Suzanne, hob ein langes gebräuntes Bein und wackelte mit den Zehen. Wenig anmutig trat sie plötzlich nach der Pflanze über ihrer
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