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Loved by an Angel

Titel: Loved by an Angel
Autoren: Elizabeth Chandler
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durch die Gedanken eines anderen in der Zeit zurückzureisen? Du hast doch behauptet, ich könne durch die Erinnerungen von jemand anderem etwas über die Vergangenheit herausfinden, oder?«
    »Nein, ich hab gesagt, ich könnte das«, erwiderte sie.
    »Bring’s mir bei.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Komm schon, Lacey.«
    »Nö.«
    Inzwischen hatten sie das Ende der Straße erreicht und standen vor einer alten Kirche, die von einer niedrigen Steinmauer umgrenzt wurde. Lacey kletterte darauf und balancierte.
    »Es ist zu riskant, Tristan. Und ich glaube auch nicht, dass es dir irgendwie weiterhilft. Selbst wenn du in die Gedanken von jemand wie Eric eindringen könntest, was würdest du dort schon finden? Bei dem Typen sind sämtliche Sicherungen durchgebrannt. Es könnte - um es mit seinen Worten auszudrücken - ein ziemlich mieser Trip für dich werden.«
    »Bring es mir bei«, versuchte er es weiter. »Wenn ich herausfinden will, wer die Bremsschläuche durchtrennt hat, muss ich in den Gedanken von allen, die etwas gesehen haben könnten, zu dieser Nacht zurückkehren. Auch in Ivys.«
    »Ivy - das schaffst du nie! Die lässt weder dich noch jemand anderen an sich ran.«
    Lacey hielt inne und wartete, bis sie Tristans volle Aufmerksamkeit hatte, dann streckte sie ein Bein in die Höhe, als übe sie auf dem Schwebebalken.
    Sie braucht immer ein Publikum, dachte Tristan.
    »Ich hab es heute Nachmittag auf der Poolparty auch mal bei Ivy versucht«, fuhr Lacey fort. »Es ist mir echt total schleierhaft, wie bei dir und dieser Tussi - als du noch gelebt hast - überhaupt was gelaufen ist.«
    »Kannst du mir vielleicht Ratschläge geben, ohne sarkastische Kommentare über >diese Tussi< abzulassen?«
    »Klar«, antwortete sie freundlich und balancierte weiter auf der Mauer. »Aber das wäre nur halb so lustig.«
    »Ich werde es noch mal mit Philip versuchen«, sagte Tristan, mehr zu sich selbst als zu ihr. »Und Gregory -«
    »Gregory ist eine harte Nuss. Traust du ihm über den Weg? - Dämliche Frage«, meinte sie, bevor er antworten konnte. »Du traust keinem, der auf Ivy scharf ist.«
    Tristan hob überrascht den Kopf. »Aber Gregory ist doch mit Suzanne zusammen.«
    Sie lachte ihn aus. »Bist du naiv! Für einen Muskelprotz wie dich ist das ja ganz putzig, aber irgendwie auch erbärmlich.«
    »Bring es mir bei«, wiederholte er zum dritten Mal, dann nahm er ihre Hand. Da Engelhände nicht durch andere Engelhände hindurchschlüpften, konnte er sie festhalten. »Ich mach mir Sorgen um Ivy, Lacey. Ich mach mir richtig Sorgen.«
    Sie sah zu ihm herunter.
    »Hilf mir.«
    Lacey starrte auf ihre langen Finger, die in seiner Hand lagen.
    Langsam zog sie ihre Hand weg, dann tätschelte sie ihm den Kopf. Er hasste ihre gönnerhafte Art, und er hatte keine Lust, zu betteln, aber sie kannte sich mit Dingen aus, für die er allein zu viel Zeit bräuchte, um sie zu lernen. »Okay, okay. Aber hör gut zu, ich erklär’s dir nur einmal.«
    Er nickte.
    »Erst mal musst du den Aufhänger finden. Du musst etwas finden, das der Betreffende in dieser Nacht gesehen oder getan hat. Die beste Art Aufhänger ist ein Gegenstand oder Vorfall, der nur mit dieser Nacht zu tun hat. Vermeide aber alles, was deinem Gastgeber Angst einjagen könnte. Du willst ja nicht, dass die Alarmglocken in seinem Kopf zu bimmeln anfangen!«
    Sie tänzelte vorsichtig über eine bröckelnde Stelle der Mauer. »Es ist so ähnlich wie eine Stichwortsuche auf einem Bibliothekscomputer. Wenn du einen zu allgemeinen Begriff wählst, bekommst du allen möglichen Müll, den du nicht willst.«
    »Das ist nicht schwer«, meinte er zuversichtlich.
    »Ja, ja«, erwiderte sie und verdrehte die Augen. »Sobald du deinen Aufhänger hast, dringst du in die Person ein, so, wie du es schon bei Will und Beth gemacht hast, du musst bloß viel vorsichtiger sein. Wenn dein Gastgeber spürt, dass du herumschleichst, oder wenn ihm etwas komisch vorkommt, wird er auf der Hut sein. Dann ist er zu wachsam, um seine Gedanken in die Vergangenheit zurückwandern zu lassen.«
    »Sie werden nie draufkommen, dass ich in ihrem Kopf hin.«
    »Ja, ja«, wiederholte sie. »Lass es langsam angehen. Taste dich vor.« Sie balancierte elegant weiter. »Konzentrier dich dann langsam auf das Bild, das du als Aufhänger benutzen möchtest. Aber denk dran, dass du es durch die Augen deines Gastgebers sehen musst!«
    »Ja, klar.« Das war einfach. Da wäre er vermutlich auch selbst draufgekommen. »Und
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