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Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)
Autoren: Florian Höltgen
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jetzt erst recht rot werde. Das ist seine Strafe, weil ich mich über ihn lustig gemacht habe. Aber ist doch auch nicht normal, plötzlich mit Füller zu schreiben, nur weil Maike tolle Augen hat und was weiß ich ...
    „Hör mit dem Scheiß auf", sage ich und versuche damit von mir abzulenken. „Wenn du weiter nur Anfänge schreibst, dann kommst du jedenfalls nie zum Ende. Und wär doch schade, wenn Maike nicht von deinen tiefschürfenden Gefühlen erfährt, oder?"
    „Weißt du, manchmal bist du echt ein Arsch." Bastian taucht wieder in seinen aktuellen Brief. Ich sehe förmlich, wie er sich aus der realen Welt verabschiedet und wieder ganz bei Maike ist. Zumindest ist damit auch die Sache mit dem Freund vom Tisch. Keine Ahnung, was sich Bastian dabei denkt. Ob er wohl wirklich in Betracht zieht, dass ich schwul sein könnte? Und wie würde er auf die Wahrheit reagieren? Immerhin ist es ja offenbar schon bei seinem Bruder ein Problem. Und mit mir hat er eindeutig mehr zu tun als mit Sven ...
    „Willst du mir jetzt helfen?", fragt Bastian.
    „Was hast du denn?", frage ich zurück und lasse mich auf sein Bett fallen.
    „Hey! Was machst du?"
    „Ich muss liegen, wenn ich mir den Kram anhöre", antworte ich lapidar und schließe die Augen.
    Bastian schweigt einen Augenblick. Wahrscheinlich ist es ihm unangenehm, seinen Brief vorlesen zu müssen. Aber das interessiert mich nicht. Wenn ich mir das schon reinziehen muss, dann will ich es wenigstens hören und nicht lesen müssen.
    „Deine Augen", fängt Bastian zögerlich an, „sind wie das Meer, so weit und tief." Er bricht ab und wartet.
    „Ja?", frage ich und hebe den Kopf.
    „Wie ist das?"
    „Willst du mir jetzt sagen, dass du noch nicht mehr auf die Kette bekommen hast?"
    „Na ja", druckst Bastian herum, „ich kann dir ja auch die anderen Briefe vorlesen."
    „Anfänge!", korrigiere ich und lasse meinen Kopf wieder sinken. Das verspricht doch mal ein langer Nachmittag zu werden.
    „Vorher habe ich halt ähnliche Anfänge", sagt Bastian.
    „Vorlesen", gab ich genervt zurück.
    „ Deine Augen sind das Meer, in das ich eintauchen will, wenn du mich lässt ."
    Stille. In mir kitzelt ein Lachen.
    „Deine Augen sind so blau, dass ich mich nicht zu fragen trau, ob du ..."
    Ich lache los. Das ist nun wirklich zu viel!
    „Was ist?", fragt Bastian entsetzt.
    „Das geht nicht!", lache ich, „oder willst du, dass Maike stirbt?"
    „Was?"
    „Na, die lacht sich doch tot!"
    „Ja, wie soll ich denn sonst anfangen?"
    „Jedenfalls nicht mit dämlichen Reimen." Noch immer sitzt mir das Grinsen im Gesicht und ich kann nichts dagegen tun. Bastian aber sieht gar nicht so amüsiert aus.
    „Weißt du, wenn du nur zum Lachen gekommen bist, dann verschwinde besser."
    „Jetzt sei doch nicht so", entgegne ich und versuche mein Grinsen im Zaum zu halten.
    „Es gibt noch ganz andere Dinge, über die man sich lustig machen könnte", sagt Bastian drohend.
    Wieder so eine seltsame Anspielung. Ich schlucke.
    „Na?", fragt Bastian herausfordernd.
    „Ich will mich nicht über dich lustig machen", fange ich vorsichtig an. Aber das Gesagte schwirrt noch durch meinen Kopf. Ich werde das Gefühl einfach nicht los, dass Bastian irgendwas weiß. Dabei hat er mir doch erst noch vorhin gesagt, dass er mich nicht für schwul hält.
    „Wenn ich dich nerve, dann sag es einfach, okay? Aber ich habe keinen Bock auf so 'ne Scheiße hier! Warum bist du eigentlich vorbeigekommen?"
    Ja, das frage ich mich auch gerade. Ich setze mich auf und sehe Bastian an. Er ist wirklich wütend auf mich. Kenne ich gar nicht von ihm.
    „Tut mir leid", sage ich leise. „Vielleicht nervt mich die Sache mit Maike ja doch ein wenig."
    „Du bist eifersüchtig!"
    Ich schweige peinlich berührt. Natürlich hat Bastian damit vollkommen recht. Aber ich hätte nicht damit gerechnet, dass es ihm tatsächlich auffällt. Immerhin bin ich ja selbst quasi erst gerade darauf gekommen.
    „Mensch, vor Maike haben wir immer was zusammen gemacht. Das fehlt mir. Und immer Maike, Maike, Maike ..." Ich bin überrascht über meine Ehrlichkeit. Aber das ist wahrscheinlich auch der einzige Weg, jetzt einigermaßen vernünftig aus der Sache herauszukommen. Wenigstens denkt sich Bastian dann nichts Schlimmeres - von wegen Schwulsein, oder dass ich in ihn verliebt bin oder was.
    „Was haben wir denn schon zusammen gemacht?", fragt Bastian mürrisch. „Mit anderen oder allein abhängen, labern, saufen, toll."
    Ich spüre, wie
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