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Lost Secrets - 2

Lost Secrets - 2

Titel: Lost Secrets - 2
Autoren: Lara Steel
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Interesse daran hast, diesen Fall aufzuklären, dann suche ich mir einen anderen Partner, der es hat.“
    Heather funkelte ihn aus ihren bernsteinfarbenen Augen an.
    „Deine Stimmungsschwankungen sind unerträglich!“
    Er hielt ihrem Blick unbeeindruckt stand. „Und?“
    Sie schnaufte. „Und ich hasse es, wenn jemand anders im Recht ist!“
    Mürrisch kletterte sie in den Sportwagen und fuhr mit Eric zurück zu seinem Haus.
     
    *
     
    „Woher kennst du eigentlich den vollständigen Namen meiner Mutter?“
    Heather ging wie selbstverständlich an Erics Kühlschrank und holte zwei Cola Dosen heraus. Eine davon gab sie ihm. Etwas verwundert blickte er erst die Dose und dann Heather an. Dann setzte er sich achselzuckend.
    „Ich habe deine Akte gelesen.“
    „Sehr genau, wie mir scheint.“
    „Ich mache alles, was ich mache, gründlich.“ Er blickte sie fest an, und Heather wurde schlagartig warm. Irgendwie klang es nicht, als würde er vom Lesen sprechen.
    Sie zitterte das Getränk an ihre Lippen und nahm einen zu großen Schluck, so dass ihre Augen tränten und sie schnell blinzeln musste.
    „Dann lass uns anfangen.“ Sie griff nach den handschriftlichen Aufzeichnungen von Eric und las sich das Täterprofil durch.
    Heathers Verständnis nach war das zentrale Motiv, dass er die Opfer für etwas büßen ließ, das Heather getan hatte. Sie schluckte trocken und spürte die Niedergeschlagenheit wieder in sich aufsteigen. Immer und immer wieder hatte Mills gesagt, dass sie ihn nicht hätte verlassen sollen. Wie nur konnte das Motiv genug sein, um fünf Menschen zu töten und vorher zu quälen?
    „Mein Fazit“, hob Eric an, der sie stumm beim Lesen beobachtet hatte, „ist, dass er besessen von dir ist. Laienhaft ausgedrückt.“
    Sie starrte auf die Aufzeichnungen. Erics Fazit entsprach zu 100 Prozent Heathers Gefühl. Widerwillig erinnerte sie sich an die Stunden, die sie mit ihm verbracht hatte. Er war so nachdrücklich gewesen.
    „Er hat immer und immer wieder gesagt, dass ich ihn nicht hätte verlassen sollen.“ Ihre Stimme war leise und sie wagte es nicht, Eric anzusehen. Sie spürte, wie er Luft holte und wusste, dass auch ihm dieses Gespräch alles andere als leicht fiel.
    „Hattest du eine Beziehung mit ihm?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich … ich war nur eine Nacht mit ihm zusammen.“ Als sie aufsah, las sie die Frage in seinem Blick. „Ich vögle mich nicht durch die Gegend, falls das dein Eindruck ist. Es war ein paar Wochen nach Jakes Tod. Ich … ich stand gelinde gesagt neben mir.“
    Eric nahm einen Schluck Cola. „Ich habe Jakes Akte nicht gelesen.“
    Heather hatte noch nie über das gesprochen, was damals geschehen war. Wenn sie nicht gerade schweißgebadet aufwachte oder sie die Erinnerungen in einen quälenden Tagtraum zerrten, gelang es ihr meistens das Geschehene zu verdrängen. Sie wollte und sie konnte es bisher mit niemandem teilen, auch nicht mit dem Psychologen, den man ihr versucht hatte aufzuschwatzen. Aber hier und jetzt, änderte sich das. Eric änderte es, begriff Heather und gab dem Wunsch nach sich ihm mitzuteilen.
    „Wir hatten über Monate hinweg einen Mädchenhändlerring beobachtet und wollten ihn an diesem Abend ausheben. Wir waren zu sechst, als wir die Mädchen gefunden haben.“ Sie schüttelte angewidert den Kopf. „Manche kaum älter als Zehn, zusammengepfercht wie Vieh in einem dunklen, nassen Keller. Es roch nach Blut und Urin. Sie waren verstört, panisch. Alle waren vergewaltigt worden, um sie gefügig zu machen.“
    Erics Miene wurde hart, doch er schwieg, und Heather fuhr fort.
    „Wir holten sie raus und alles schien glatt gelaufen zu sein. Der Einsatz war im Prinzip schon vorbei. Da fiel plötzlich ein Schuss. Und Jake sackte in sich zusammen.“ Sie knetete ihre Finger. Jetzt, wo sie es erzählte, war es wieder so real, so schmerzhaft. Der Stachel des Verlustes bohrte sich in ihre Brust und nahm ihr den Atem. Sie schnappte nach Luft, bevor sie fortfuhr. „Es … war ein Kopfschuss. Jake … er … war sofort tot. Obwohl ich das gar nicht verstand, gar nicht wahrhaben wollte.“
    „Du hast den Mädchenschieber erschossen.“ Es war keine Frage.
    „Ja, ich … hab ihm die Brust perforiert, dem verdammten Schwein. Dann habe ich mich zu Jake umgedreht, habe ihn geschüttelt, habe die Blutung gestillt.“ Sie klopfte sich selbst gegen den Kopf, das Gesicht verzerrt vor Verzweiflung. „Ich hatte einfach nicht kapiert, dass er tot war. Meine
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