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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin
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erklärte Clarice. »Du bist auf ihm zu meiner Rettung gekommen.«
    Robert schob das Kästchen in seine Hosentasche und ging zu Blaize und Clarice. »Er wollte nicht zurückbleiben«, erklärte er tonlos.
    »Ich habe ihn tatsächlich gestohlen, weißt du.« Ihre Miene verdüsterte sich. »Er gehört Richter Fairfoot, und ich kann ihn nicht mitnehmen.«
    »Ich habe Blaize von MacKenzie Manor mitgebracht, und er wird auch mit mir dorthin zurückkehren. Wenn ich mit Fairfoot fertig bin, wird er mich auf Knien anflehen, mir Blaize verkaufen zu dürfen, Blaize und jedes andere Pferd in seinem Stall.« Robert wollte Clarice trösten, aber er hatte nicht das Recht, sie anzufassen. Nicht mehr. Stattdessen rieb er Blaize’ Fell und starrte Clarice an. Er versuchte, so viel wie möglich von ihr in sich aufzusaugen, damit es für den Rest seines Lebens reichte. »Blaize wird ein gutes Leben haben.«
    »Danke, Robert.« Ihr Dank hallte leise durch den Wald.
    Er räusperte sich und versuchte, die richtigen Worte zu finden. »Du... Prinzessin Clarice, lebe auch ein gutes Leben.«
    Sie hob den Kopf. »Und du, Robert.«
    Machte sie sich über ihn lustig? Er schüttelte den Kopf.
    »Doch.« Sie war eine Prinzessin und legte einen gebieterischen Unterton in ihre Stimme. »Führe ein gutes Leben. Versprich es mir.«

    Er wollte es ihr nicht versprechen, sondern er wollte den Mond anheulen. Er wollte das Schicksal verfluchen. Er wollte seine Speisen nicht mehr schmecken, keine Rosen mehr riechen, nie mehr auf seine Kleidung achten oder tanzen. Aber sie würde nicht zulassen, dass er ihr trotzte. Irgendwie, das wusste er, würde sie ihren Willen bekommen.
    Und sie brauchte dafür nur zwei Worte. »Versprich es!« wiederholte sie. »Das ist das Einzige, womit du mich glücklich machen kannst.«
    Er kapitulierte. »Ich verspreche es.«
    »Eure Hoheit!«, rief der Prinz. »Wir müssen aufbrechen.«
    Wie Robert den Klang dieser tiefen, akzentuierten Stimme hasste. Es war die Stimme eines Albtraums, der Mensch geworden war.
    »Sofort!«, erwiderte sie. Sie starrte Robert an, hob eine Hand zu seiner Wange und ließ sie wieder sinken. Dann wandte sie sich dorthin, wo der Prinz mit zwei Pferden auf sie wartete.
    Dieser Schuft war vorbereitet gekommen.
    Robert sah zu, wie Clarice, die Liebe seines Lebens, mit dem Mann wegritt, den sie heiraten würde. Er unternahm nichts dagegen. Absolut nichts. Außer dass er die Hand hob und ihr nachwinkte, als sie sich für einen letzten Blick umdrehte.
    Er konnte es nicht glauben. Er ließ sie gehen. Einfach so. Weil sie Worte wie Ehre und Pflicht benutzt hatte. Und weil er sie natürlich nicht zwingen konnte, ihn gegen ihren Willen zu heiraten. Einen kurzen Moment lang hatte er mit dem Gedanken gespielt, es zu versuchen.
    Bedauerlicherweise gab es keinen Priester, der eine erzwungene Heirat legal nennen würde. Und selbst wenn es einen gab, würde sie solange Ehre und Pflicht sagen, bis Robert sie gehen ließ.

    Also sah er zu, wie Clarice fortritt, und wünschte sich, dass er etwas tun könnte. Zum Beispiel, die Faust gegen die Wand hämmern oder sich sinnlos betrinken oder jemanden zusammenschlagen. Etwas, was ihn von dieser schrecklichen Enttäuschung befreien würde, die in seinen Eingeweiden brannte.
    Er hörte einen lauten Knall von der Festung Gilmichael. Die Tore schwangen auf, und drei Männer traten heraus. Sie trugen Fackeln und kurze, eiserne Prügel in den Händen.
    Robert grinste und rollte seine Hemdsärmel hoch. Dann marschierte er den Hügel hinauf.
    Er würde nicht lange warten müssen, bis er seine Enttäuschung und seinen fast ohnmächtigen Zorn an jemandem auslassen konnte. Gar nicht lange.

31
    Am Ende muss eine Prinzessin ihre Pflicht erfüllen.
     
DIE KÖNIGINWITWE VON BEAUMONTAGNE
     
     
     
     
     
    D ie Sommersonne senkte sich zum Horizont, als Robert über den Dorfanger zur Bierschänke ging und auf das Damebrett schielte. »Nun sieh sich mal einer den Staub auf diesem Brett an«, sagte er. »Hat denn jeder in diesem Ort Angst, Euch fünf muntere Gesellen herauszufordern?«
    »Ich habe keine Ahnung, warum.« Der alte Henry MacCulloch sah Robert unschuldig an. »Wir betrügen nie.«
    »Nicht?« Robert legte den Kopf schief. »Da habe ich aber ganz andere Geschichten gehört.«
    »Ihr dürft nicht alles glauben, was Ihr so hört, Mylord«, antwortete Benneit MacTavish.
    »Ihr seid wirklich furchterregend, ihr fünf.« Robert setzte sich auf einen Stuhl vor das Damebrett. »Also,
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