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Loreley - Basalt

Loreley - Basalt

Titel: Loreley - Basalt
Autoren: Manuela Lewentz
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wissen doch, dass er einige anonyme Anrufe von einer Frau erhalten hat«, Jil blickte den Kommissar erwartungsvoll an.
    Schuster blieb in dem Treppenflur der Polizeidienststelle stehen. »Sie wissen inzwischen, wer die Frau ist?«
    Jil griff in ihre Tasche und kramte den Zettel heraus, auf den Hansen den Namen notiert hatte.
    »Das ist in der Tat interessant. Was könnte sie von dem Journalisten gewollt haben?« Schuster blickte Jil neugierig an.
    »Ich weiß es nicht. Wir können Sie ja nachher einmal fragen«, schlug Jil vor. Dann stiegen beide in den Wagen von Schuster und fuhren los.
    »Weiß Frau Lorenz, dass wir kommen?«, wollte Jil wissen.
    »Ja. Ich habe heute Morgen mit ihrer neuen Anwaltsgehilfin telefoniert. Frau Lorenz war schon bei Gericht.«
    »Was ist mit Frau Wagner?«
    Schuster zog seine Schultern hoch. »Ich habe die Frau nicht mehr gesprochen.«
    »Dann sollten wir bei ihr vorbeifahren.«
    Schuster sagte nichts dazu. Er konzentrierte sich auf das Fahren, denn vor ihm war ein Sonntagsfahrer. So nannte er Autofahrer, die während der Fahrt entlang des Rheins, sich die Sehenswürdigkeiten ansahen und deshalb im Schneckentempo fuhren. Überholen konnte Schuster nicht, da Gegenverkehr kam. Einige Minuten später setzte der Fahrzeughalter vor ihnen den Blinker und bog ab.
    »Na endlich!«, stöhnte Schuster. Dann klingelte sein Autotelefon. »Kommissar Schuster.«
    »Hoffmann. Gerade hat Weinand junior angerufen. Ich habe ihm gesagt, dass Sie bereits über seinen Unfall informiert sind. Er muss noch zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben, sagt er.«
    »Danke, das habe ich auch schon gewusst«, brummte Schuster und legte den Hörer missmutig auf.
    »Sollen wir zuerst zu Elisabeth Lorenz oder zu Frau Wagner fahren?«, wollte Schuster von Jil wissen, als sie Rüdesheim erreicht hatten. »Ich bin mir nicht sicher, ob Frau Lorenz schon in der Kanzlei ist, angemeldet bin ich erst am späten Nachmittag.«
    »Wir sollten es versuchen«, meinte Jil.

    Minuten später betraten sie die Kanzlei. Frau Lorenz war bereits in ihrem Büro.
    »Wir müssen auf Ihr Zusammentreffen mit Winfried Weinand zu sprechen kommen«, teilte Schuster ihr mit, nachdem sie Elisabeth Lorenz gegenübersaßen.
    »Ich habe den Mann nur einmal in seiner Wohnung besucht«, entgegnete Frau Lorenz genervt, während sie mit ihrer linken Hand den Rock ihres Kostüms glatt strich.
    »Weinand hat uns gegenüber erwähnt, dass er mit Ihnen über sein Hobby, das Joggen, gesprochen habe«, stellte Jil sachlich fest.
    »Ja, das stimmt. Ich war ganz verwundert darüber, dass er noch joggt. Immerhin ist er schon siebenundsechzig Jahre alt.« Elisabeth Lorenz lächelte Schuster an.
    »Hat er auch gesagt, wo er am liebsten joggt?«, hakte Jil nach.
    »Ich denke Sie spielen auf den Basaltpark an«, reagierte Frau Lorenz pikiert.
    »Stimmt.«
    »Dann haben Sie schon wieder mich in Verdacht?« Elisabeth Lorenz blickte enttäuscht zu Schuster herüber.
    »Wir müssen auch unsere Arbeit machen. Wenn wir direkt wüssten, wer was getan hat, wäre es einfacher. Aber so etwas gelingt selbst uns nicht«, äußerte Schuster mit verlegenem Blick.
    »Sie hatten uns zu Anfang angelogen, schon vergessen?«, schoss Jil ein zweites Mal Frau Lorenz an.
    »Es ist gut. Sie machen natürlich nur Ihre Arbeit. Im Grunde weiß ich das ja auch.«
    »Haben Sie inzwischen mit Ihrer Schwester über Ihr Verhältnis mit Doktor Wagner gesprochen?«, wollte Schuster wissen.
    »Nein, wo denken Sie hin. Ich habe auch nicht das Gefühl es jetzt noch tun zu müssen.« Elisabeth Lorenz fingerte nach einer Zigarette. Jil war überrascht. Sie hätte nicht erwartet, dass die Frau raucht.
    »Ich habe im Augenblick viel um die Ohren«, erklärte sie und machte ihre Zigarette an.
    »Welche Marke rauchen Sie?«, erkundigte sich Jil beiläufig lächelnd.
    »Hier, bitte bedienen Sie sich«, Elisabeth Lorenz hielt Jil ihre Packung mit Zigaretten entgegen.
    »Von dieser Marke haben wir Zigarettenstummel neben der Leiche Ihres Schwagers gefunden«, stellte Jil in sachlich nüchternem Ton fest.
    »Eigentlich rauche ich eine andere Marke. Aber meine Schachtel war leer und da habe ich mir von meiner Schwester eine Schachtel genommen. Sie hat immer welche auf Vorrat. Sie versuchen wirklich alles, mir die beiden Morde in die Schuhe zu schieben«, fauchte Elisabeth Lorenz. Wütend zog sie an ihrer Zigarette und pustete Jil den Rauch ins Gesicht.
    »Wie erklären Sie sich, dass wir Zigarettenstummel dieser
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