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Loreley - Basalt

Loreley - Basalt

Titel: Loreley - Basalt
Autoren: Manuela Lewentz
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Marke neben der Leiche gefunden haben?«, hinterfragte nun Schuster, der auch misstrauisch geworden war.
    »Diese Marke rauchen sehr viele Menschen. Es ist eine gängige Sorte, die es an jedem Automaten gibt. Ich rauche normalerweise eine andere Sorte. Meine Schwester raucht diese. Hagen Kaasten raucht übrigens die gleiche Marke und Tausend andere auch«, konterte Frau Lorenz.
    »Wir müssen Sie um eine Speichelprobe bitten, Frau Lorenz«, teilte Schuster ihr mit.
    »Kein Problem, ganz im Gegenteil. Ich bin wirklich von Herzen erleichtert, wenn Sie endlich den Mörder hinter Schloss und Riegel haben. Dann kann ich mich wieder auf meine Arbeit konzentrieren und bekomme nicht permanent Besuch von der Polizei. Die Nachbarn haben schon angefangen zu tuscheln«, ereiferte sich Elisabeth Lorenz.

    Nachdem Jil und Schuster die Kanzlei verlassen hatten, fuhren sie zum Haus von Frau Wagner. Rechts und links der Straße befanden sich sehr große Villen, alle gepflegt mit schön angelegten Vorgärten. In den meisten Einfahrten standen Wagen, die von einem normalen Polizistengehalt nicht zu bezahlen waren.
    »Sie öffnet nicht«, ärgerte sich Jil, nachdem sie bereits zwei Mal auf den Klingelknopf gedrückt hatte.
    »Ich versuche es auf eine andere Art und Weise«, erklärte Schuster und zog sein Handy aus der Jackentasche. Dann wählte er die Nummer von Frau Wagner. »Nichts. Sie hebt nicht ab. Vielleicht ist sie wirklich nicht zu Hause.«
    »Ich rufe Frau Lorenz an. Sie weiß vielleicht, wo ihre Schwester im Augenblick ist«, entschied Jil.
    »Na, dann viel Spaß. Frau Lorenz wird glücklich sein, schon wieder von uns zu hören«, lachte Schuster.
    »Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier etwas nicht stimmt«, murmelte Jil und wählte die Nummer von Frau Lorenz.
    »Ich weiß nicht, ob meine Schwester ausgegangen ist. Eigentlich müsste sie um diese Zeit zu Hause sein«, antwortete Elisabeth Lorenz ungehalten. Sie war nicht begeistert, schon wieder belästigt zu werden.
    »Ich mache mir um Ihre Schwester Sorgen«, teilte Jil der Frau mit. »Was, wenn Ihre Schwester von dem Verhältnis erfahren und sich etwas angetan hat?«
    »Ich komme sofort«, stieß Frau Lorenz erschrocken hervor und legte auf.
    »Die Lorenz hat Angst bekommen und ist schon hierher unterwegs«, informierte Jil Schuster über das Gespräch.
    »Glauben Sie tatsächlich, dass ihr was zugestoßen ist?«
    »Ich denke an Selbstmord.«
    »Was? Sie wollte doch eine Weiterbildung machen und wieder in ihren alten Beruf einsteigen«, stellte Schuster mit leicht ironischer Stimme fest.
    »Wegen mir können Sie recht haben und ich muss mich für diese Aktion anschließend bei Frau Wagner und bei Elisabeth Lorenz entschuldigen.« Jil wollte noch etwas sagen, sah aber, dass Frau Lorenz bereits mit ihrem Audi Cabriolet um die Ecke gerast kam. Sie fuhr direkt bis vor die Einfahrt.
    »Ich schließe schnell auf«, rief sie aufgeregt. Jil sah, dass ihre Hände zitterten. »Gehen Sie bitte hinein nachsehen. Ich kann das nicht«, stammelte Frau Lorenz, nachdem sie die Tür aufgeschlossen hatte. Sie ließ sich auf die erste Treppenstufe im Flur nieder.
    Jil und Schuster eilten durch das Haus.
    »Einen Notarzt. Frau Lorenz, wir brauchen einen Notarzt«, rief Jil Sekunden später aus dem oberen Stockwerk.
    »Das habe ich nicht gewollt. Das habe ich doch wirklich nicht gewollt«, fing Elisabeth Lorenz an zu jammern.
    Schuster hatte inzwischen bereits den Notruf über Handy angewählt, wie Jil sehen konnte.
    »Öffnen Sie die Haustür für den Notarzt. Er kann jede Minute hier sein. Am besten, Sie gehen auf die Straße und signalisieren ihm, wo er hin muss«, befahl Schuster Frau Lorenz.
    »Wir sollten Frau Wagner unter die kalte Dusche stellen«, entschied Jil. »Es sieht nach Schlaftabletten aus, jedenfalls liegen leere Packungen neben ihr auf dem Nachttisch.«
    »Frau Wagner!«, Schuster klopfte ihr vorsichtig auf die Backe. Sie schien leicht zu reagieren und fing an zu lallen. Dann schloss sie wieder die Augen und hing wie ein nasser Sack in den Armen der Kommissare. Beide bemühten sich, die Frau zum Badezimmer zu schleppen.
    »Überlassen Sie das Weitere uns«, hörte Schuster plötzlich eine Stimme hinter sich. Der Notarzt kam mit seinem Koffer und einem Rettungssanitäter die Treppen heraufgeeilt.

    »Wird sie es schaffen?«, fragte Jil den Notarzt, als sie und Schuster wieder vor dem Haus standen.
    »Ich denke schon. Sie muss auf jeden Fall ins Krankenhaus«, teilte
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