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Lord Peter 03 - Keines natürlichen Todes

Lord Peter 03 - Keines natürlichen Todes

Titel: Lord Peter 03 - Keines natürlichen Todes
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Schwesterntracht mit Häubchen. Das wär’s.« »Wie wurden die Sachen bezahlt?«
    »Per Postanweisung, eingezahlt zur geschäftigsten Tageszeit im Postamt West Central.«
    »Und wann ist das alles gewesen?«
    »Das ist das Interessanteste daran. Vorigen Monat, kurz bevor Miss Whittaker und Miss Findlater aus Kent zurückkehrten. Dieses Ding war von langer Hand vorbereitet.«
    »Stimmt. Also noch etwas, was du Mrs. Forrest anhängen kannst. Könnte ein Beweis für eine kriminelle Verschwörung sein, aber ob es ein Beweis für Mord ist –«
    »Wahrscheinlich soll es nach einer kriminellen Verschwörung von seiten Vetter Hallelujahs aussehen. Jetzt werden wir wohl die Briefe und die dazugehörige Schreibmaschine finden und dann diese ganzen Leute vernehmen müssen. O Gott, was für eine Plackerei! Hallo! Herein! Ach, Sie sind’s, Doktor.«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie beim Frühstück störe«, sagte Dr. Faulkner, »aber als ich heute morgen wach im Bett lag, ist mir eine glänzende Idee gekommen, die mußte ich einfach bei Ihnen loswerden, solange sie noch frisch war. Es geht um den Schlag auf den Kopf und die Kratzwunden an den Armen. Meinen Sie, daß sie einem doppelten Zweck dienen könnten? Zum einen lassen sie das Ganze nach einem Überfall aussehen, zum anderen könnten sie eine kleinere Wunde tarnen. Zum Beispiel könnte man ihr Gift injiziert und dann, als sie tot war, den Einstich durch die Kratzer und Schnitte überdeckt haben.«
    »Ehrlich gesagt«, meinte Parker, »ich wollte, ich könnte das glauben. Die Idee ist gut und vielleicht sogar richtig, aber unser Pech ist, daß in beiden vorherigen Todesfällen, die wir untersucht haben und eigentlich zur selben Serie zählen wie diesen hier, durch kein der Wissenschaft bekanntes Verfahren auch nur die geringsten Symptome oder Spuren von Gift festgestellt worden sind. Und nicht nur kein Gift wurde gefunden, sondern rein gar nichts, außer einem natürlichen Tod.«
    Und er beschrieb alle Fälle ausführlicher.
    »Merkwürdig«, sagte der Arzt. »Und Sie meinen, hierbei könne das gleiche herauskommen? Aber in diesem Falle kann es ja nicht gut ein natürlicher Tod gewesen sein – oder wozu die ganzen sorgsamen Bemühungen, ihn zu tarnen?«
    »Es war kein natürlicher Tod«, sagte Parker, »was dadurch bewiesen ist, daß er, wie wir jetzt wissen, schon vor zwei Monaten geplant und vorbereitet wurde.«
    »Aber die Methode!« rief Wimsey. »Die Methode! Hol’s doch der Henker, da stehen wir nun alle hier herum mit unsern klugen Köpfen und guten Namen – und dieses halbgebildete Ding aus einem Krankenhaus gibt uns allesamt das Nachsehen. Wie hat sie’s gemacht?«
    »Wahrscheinlich ist die Methode so einfach und naheliegend, daß wir gar nicht darauf kommen«, sagte Parker. »Wie irgendein Naturgesetz, das man in der vierten Schulklasse lernt und nie mehr irgendwo anwendet. Denk an diesen Motorradheini, dem wir bei Crofton begegnet sind, wie er im Regen saß und um Hilfe bitten mußte, weil er noch nie von einer Luftblase in der Benzinleitung gehört hatte. Nun würde ich sagen, der Junge hat etwas gelernt – Was ist denn mit dir los?«
    »Mein Gott!« rief Wimsey. Er ließ die Hand derart auf den Frühstückstisch krachen, daß die Tassen hochsprangen.
    »Mein Gott! Aber das ist es doch! Du hast es gefunden – du hast es geschafft – Naheliegend? Allmächtiger Gott – dazu braucht man nicht einmal einen Arzt. Ein Automechaniker hätte es uns sagen können. Alle Tage sterben Leute an so etwas. Aber natürlich, es war eine Luftblase in der Leitung.«
    »Tragen Sie’s mit Fassung, Doktor«, sagte Parker. »So ist er immer, wenn er eine Idee hat. Das vergeht wieder. Würde es dir etwas ausmachen, dich näher zu erklären, altes Haus?«
    Wimseys bläßliches Gesicht war gerötet. Er wandte sich an den Arzt.
    »Hören Sie«, sagte er, »der Körper ist doch ein Pumpwerk, nicht wahr? Das liebe gute Herz pumpt das Blut durch die Arterien und durch die Venen wieder zurück und so weiter, richtig? Das hält den ganzen Laden in Betrieb, nicht? Einmal rund und in zwei Minuten wieder daheim – so ungefähr?«
    »Gewiß.«
    »Hier ist ein kleines Ventil, wo das Blut hereinkommt, und dort ein anderes Ventil, wo es wieder hinausfließt – ungefähr wie bei einem Verbrennungsmotor, was ja eigentlich dasselbe ist.«
    »Stimmt.«
    »Und wenn die Pumpe stehenbleibt?«
    »Dann stirbt man.«
    »Eben. Und nun passen Sie auf. Angenommen, Sie nehmen eine schöne große
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