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Lola Bensky

Lola Bensky

Titel: Lola Bensky
Autoren: Lily Brett
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bedeuten könnten.«
    »Überlass das mir«, sagte Schlomo zu ihr. »Wir haben ein Detektivbüro, das ist sehr privat, sehr ultra.« Er sagte das, obwohl Pimp ihm schon mehr als einmal erklärt hatte, dass es sich bei ultra- um ein Präfix handelte, das nicht ohne Adjektiv gebraucht werden konnte.
    Die ersten Nachforschungen zu dem Piloten stellte Harry im Büro im East Village an. Bisher hatte er eine Ehefrau und drei Kinder in Houston ans Licht befördert, außerdem eine
Ehefrau in New Orleans, die im sechsten Monat schwanger war.
    »Ich glaube, deine Freundin wird mehr als nur Yoga nötig haben, wenn wir diesem Fall ganz auf den Grund gegangen sind«, sagte Harry zu Schlomo. »Noch fehlt uns eine ganze Menge. Zum Beispiel, wie er das alles mit seinem Pilotengehalt hinkriegt.«
    Schlomo beschloss, seiner Freundin aus der Yogagruppe vorerst nichts zu sagen und weitere Details abzuwarten. Dann könnten sie sich alle mit Pimp im Büro zusammensetzen. Pimp war erstaunlich gut darin, Klienten schlechte Nachrichten zu überbringen. Die schlechten Nachrichten anderer Leute besänftigten Pimp. Sie hörte auf zu schreien, wurde plötzlich sehr umsichtig und konnte gut Trost spenden.
    Schlomo war überzeugt davon, dass Yoga der Pilotenfrau helfen würde, egal was die Nachforschungen ergeben würden. Ihm hatte Yoga ganz eindeutig geholfen. Er konnte nicht genau erklären, wie, aber er wusste, dass es ihm geholfen hatte. Er machte jetzt jeden Abend zu Hause Yoga. Er stand auf dem Kopf, die Kippa mit vier Clips sicher befestigt. Er machte Schulterstand und Armbalancen und hatte das Gefühl, dass dies seine Intuition schärfte. Seine verbesserte Intuition hatte sich allerdings noch nicht auf das Wetter ausgeweitet. Er konsultierte immer noch den Wetterbericht. Er studierte die Strand- und Meerestemperaturen und konnte beispielsweise darüber Auskunft geben, dass das Wasser fünf bis acht Grad kälter war als das angrenzende Land.
    Lola wünschte sich, sie könnte Schlomo von seiner Fixierung auf das Wetter und die Gezeiten befreien, doch es war unmöglich. Schlomos Frau unterstützte und ermutigte ihn. Sie rief ihn an, oftmals zu einem ungünstigen Zeitpunkt, um ihn vor einem drohenden Tiefdruckgebiet zu warnen. Heute
Morgen berichtete sie ihm gerade von Sturmböen über Nevada, als Schlomo auflegen musste. Harry wollte ihn sprechen.
    »Wir machen Fortschritte beim Piloten«, sagte Harry. »Ich habe zehn Bankkonten gefunden, die er in verschiedenen Bundesstaaten eröffnet hat. Sie laufen alle auf seinen Namen. Und sie sind alle gut ausgestattet.«
    »Irgendetwas geht hier vor«, sagte Schlomo.
    »Wenn seine Frau mehr wissen will, werden wie diesen Piloten beschatten müssen«, sagte Pimp zu Schlomo.
    »Quer durch die Vereinigten Staaten?«, fragte Schlomo.
    »Ja«, sagte Pimp. »Koschere Hotels gibt es überall. Du wirst schon zurechtkommen. Und komm ja nicht auf die Idee, damit anzufangen, dass du dann deine Yogastunden verpasst.«
    In diesem Moment hatte Patrice Pritchard Lola angerufen. »Es tut mir leid, wenn ich störe«, hatte sie gesagt, »aber wir brauchen jetzt wirklich eine Entscheidung wegen des Titels für das neue Buch. Wir wollen es im kommenden Herbstprogramm veröffentlichen.«
    »Ich denke, ich werde es Petrushka Inge Maria Pagenstecker nennen«, sagte Lola. »Entweder das oder Schlomos Posen .«
    » Schlomos Posen ist besser, finde ich«, sagte Patrice Pritchard.
    »Ich glaube, ich finde Petrushka Inge Maria Pagenstecker besser«, sagte Lola.
    »Wir schauen mal, was die Leute im Verlag sagen«, erwiderte Patrice. »Ich melde mich dann wieder.«
    »Ich habe noch eine Frage«, sagte Lola. »In den beiden anderen Büchern gibt es auf der Seite mit dem Impressum so eine Zeile. Dort wird das Geburtsjahr des Autors angegeben, gefolgt von einem Bindestrich. Die Leerstelle nach dem Bin
destrich hat so etwas Unheilvolles. Es ist eine Leerstelle für das Todesdatum. Es sieht so aus, als warte sie nur darauf, ausgefüllt zu werden. Brauchen wir diese Zeile?«
    »Ich sehe mir das an«, sagte Patrice. »Ich glaube nicht, dass das ein Problem ist.«
    »Danke«, sagte Lola.
    Lola hatte noch ein wenig gearbeitet, bevor sie aufhören musste, um sich für das Abendessen bei Phyllis-Elissa und Elwood Earlwood zurechtzumachen. Sie ließ Pimp mit schlimmen Kopfschmerzen im Büro zurück, und Schlomo beim Besteigen eines Flugzeugs nach Wyoming, eine Yogamatte im Gepäck.
     
    Der gesetzte Teil des Essens begann. Phyllis-Elissa und
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