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Lohn, Preis und Profit

Lohn, Preis und Profit

Titel: Lohn, Preis und Profit
Autoren: Karl Marx
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angewandten Arbeit und nicht von ihrer Dauer oder Länge. Mit dem einen Grad der Produktivkraft der Spinnarbeit z.B. mag ein Arbeitstag von 12 Stunden 12 Pfund Garn produzieren, mit einem geringeren Grad nur 2 Pfund. Wenn nun zwölfstündige Durchschnittsarbeit sich in dem einen Fall in einem Wert von 6 sh vergegenständlichte, so würden die 12 Pfund Garn 6 sh kosten, in dem anderen Fall die 2 Pfund Garn ebenfalls 6 sh. Ein Pfund Garn würde daher in dem einen Fall 6 d, in dem anderen 3 sh kosten. Diese Differenz des Preises würde resultieren aus der Differenz in den Produktivkräften der angewandten Arbeit. Mit der größeren Produktivkraft würde in 1 Pfund Garn 1 Arbeitsstunde vergegenständlicht, mit der geringeren dagegen 6 Arbeitsstunden. Der Preis von 1 Pfund Garn betrüge in dem einen Fall nur 6 d, obgleich der Arbeitslohn relativ hoch und die Profitrate niedrig wäre; er betrüge in dem anderen Fall 3
    sh, obgleich der Arbeitslohn niedrig und die Profitrate hoch wäre. Das wäre der Fall, weil der Preis des Pfundes Garn reguliert wird durch das Gesamtquantum der in ihm aufgearbeiteten Arbeit und nicht durch die Teilung dieses Gesamtquantums in bezahlte und unbezahlte Arbeit Die von mir vorhin erwähnte Tatsache, daß hochbezahlte Arbeit wohlfeile und niedrig bezahlte Arbeit teure Waren produzieren kann, verliert daher Ihren paradoxen Schein. Sie ist nur der Ausdruck des allgemeinen Gesetzes, daß der Wert einer Ware reguliert wird durch das in ihr aufgearbeitete Arbeitsquantum, daß aber das in ihr aufgearbeitete Arbeitsquantum ganz ab-hängt von der Produktivkraft der angewandten Arbeit und daher mit jedem Wechsel in der Produktivität der Arbeit wechseln wird.
    Seite 26
    13. Die hauptsächlichsten Versuche, den Arbeitslohn zu heben oder seinem

Sinken entgegenzuwirken
    Laßt uns nun nacheinander die Hauptfälle betrachten, worin eine Steigerung des Arbeitslohns versucht oder seiner Herabsetzung entgegengewirkt wird.
    1. Wir haben gesehen, daß der Wert der Arbeitskraft, oder in landläufigerer Redeweise: der Wert der Arbeit, bestimmt ist durch den Wert der Lebensmittel oder das zu ihrer Produktion erheischte Arbeitsquantum. Wenn nun in einem gegebenen Land der Durchschnittswert der täglichen Lebensmittel eines Arbeiters 6 Arbeitsstunden repräsentierte, die sich in 3 sh ausdrückten, so würde der Arbeiter 6 Stunden täglich zu arbeiten haben, um ein Äquivalent für seinen täglichen Lebensunterhalt zu produzieren Wäre der ganze Arbeitstag 12 Stunden, so würde der Kapitalist ihm den Wert seiner Arbeit bezahlen, indem er ihm 3 sh zahlte. Der halbe Arbeitstag bestünde aus unbezahlter Arbeit, und die Profitrate beliefe sich auf 100%. Unterstellt jedoch nun, daß infolge einer Verminderung der Produktivität mehr Arbeit erforderlich würde, um sage dieselbe Menge landwirtschaftlicher Produkte zu produzieren, so daß der Durchschnittspreis der täglichen Lebensmittel von 3 auf 4 sh stiege. In diesem Fall würde der Wert der Arbeit um 1/3 oder 331/3% steigen. Acht Stunden des Arbeitstags wären erheischt, um ein Äquivalent für den täglichen Lebensunterhalt des Arbeiters entsprechend seinem alten Lebensstandard zu produzieren. Die Mehrarbeit würde daher von 6 auf 4 Stunden und die Profitrate von 100 auf 50% sinken. Bestünde aber der Arbeiter auf einer Steigerung des Arbeitslohns, so würde er bloß darauf bestehen, den gestiegenen Wert seiner Arbeit zu erhalten, genau wie jeder andere Verkäufer einer Ware, der, sobald die Kosten seiner Ware gestiegen, den Versuch macht, ihren gestiegenen Wert bezahlt zu bekommen. Stiege der Arbeitslohn gar nicht oder nicht genügend, um die erhöhten Werte der Lebensmittel zu kompensieren, so würde der Preis der Arbeit unter den Wert der Arbeit sinken, und der Lebensstandard des Arbeiters würde sich verschlechtern.
    2. Aber es könnte ein Wechsel auch in umgekehrter Richtung eintreten. Infolge der vermehrten Produktivität der Arbeit könnte dieselbe Durchschnittsmenge der täglichen Lebensmittel von 3 auf 2 sh sinken, oder es wären bloß 4 statt 6 Stunden des Arbeitstags erforderlich zur Reproduktion eines Äquivalents für den Wert der täglichen Lebensmittel Der Arbeiter würde nun befähigt mit 2 sh ebensoviel Lebensmittel zu kaufen wie früher mit 3 sh In der Tat Ware der Wert der Arbeit gesunken aber dieser verminderte Wert wurde dieselbe Lebensmittelmenge kommandieren wie früher Dann wurde der Profit von 3 auf 4 sh steigen und die Profitrate von 100 auf
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