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Logans Traeume

Logans Traeume

Titel: Logans Traeume
Autoren: Marlene Meyer
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kannst?“
     
    „Ja, aber das bedeutet nicht, dass ich ihn bezahle, während ich faulenze! Ich habe nicht unbegrenzt Geld, auch wenn ich das doppelte Geschäft habe. Willst du, dass ich die Türen schließe und verhungere?“ knurrte er die Frage, in der Hoffnung, dass, wenn er bösartig genug war, Kyle ihn in Ruhe lassen und zurück in sein eigenes Leben gehen würde.
     
    „Ich möchte, dass du die Ställe aufgibst und das Leben lebst, das du leben wolltest“, sagte Kyle gedrückt. „Meinst du nicht, dass du genug von der Strafe abgesessen hast?“
     
    Logan wusste nicht, was er ihm antworten sollte. Er schob seine Hände durch die Haare und starrte seinen Bruder an. Mitleid lag in Kyles Augen, und das machte ihn wütend.
     
    „Was zum Teufel weißt du denn schon davon?“ fragte er. „Du tust, was du willst. Du bist verheiratet, in ein paar Wochen wirst du Vater. Du lebst das Leben, das ich...“ Er schnitt sich selbst das Wort ab, wandte sich ab und stapfte zurück in die Garage.
     
    Er ging zu seinem Mustang und stützte seine Hände auf die Motorhaube. Er konnte den Schmutz und den Dreck ebenso wie die Rostkratzer, die sich angesammelt hatten, unter seinen Handflächen fühlen. Seine Brust zog sich zusammen, und seine Kehle wurde rau. Ohne Adriana zu leben, war schlimm genug. Er brauchte es wirklich nicht, dass ihm sein Bruder das auch noch unter die Nase rieb.
     
    „Es ist besser, wenn du jetzt gehst“, sagte Logan befehlend, als Kyle zurück in die Garage kam.
     
    „Ich kann nicht“, antwortete Kyle. „Ich muss das erst verstehen. Du... Du liebst Adi, oder?“
     
    „Es spielt keine Rolle!“ schrie Logan, schlug seine Hände auf die Motorhaube des Mustangs, wirbelte herum und sah seinem Bruder ins Gesicht. „Es spielt keine Rolle, dass ich sie liebe!“
     
    „Also doch, du liebst sie“, sagte Kyle unerschrocken.
     
    Logan lachte bitter und nickte, während er seine ausgestreckten Hände in die Taschen seiner Jeans steckte. „Ja. Ja, Kyle. Ich liebe sie.“
     
    „Und wieso soll das keine Rolle spielen?“ fragte Kyle konsterniert.
     
    „Wegen Nicole“, antwortete Logan.
     
    „Logan...“
     
    Wieder stand das Mitleid in Kyles Augen.
     
    „Schau mich nicht so an“, schnappte Logan. „Verdammt, Kyle, du verstehst das nicht!“
     
    „Nein, das tue ich nicht“, sagte Kyle frustriert. „Das tue wirklich nicht! Niemand kann sagen, dass du nicht gut zu Nicole warst, aber das bedeutet nicht, dass du dein Leben für sie opfern musst!“
     
    „Ich weiß, dass du helfen willst, aber du kannst es nicht. Du weißt nicht, wie es ist, seine Frau zu verlieren.“
     
    „Nein“, sagte Kyle und setzte sich auf die Stufe, die in das Haus führte. „Ich weiß es nicht. Ich habe noch nie jemanden so verloren. Aber Mom hat. Glaubst du, dass es falsch ist, dass sie nach Dads Tod ihr Leben lebt?“
     
    „Natürlich nicht“, sagte Logan unverzüglich und wahrheitsgemäß. „Aber es ist nicht das Gleiche.“
     
    „Wieso ist es nicht das Gleiche?“ fragte Kyle. „Wenn überhaupt, ist es noch schlimmer. Sie waren seit Jahrzehnten zusammen. Wenn Mom weitermachen kann, warum kannst du es dann nicht?“
     
    „Weil Dad an einem Aneurysma starb!“ rief Logan, und seine Stimme hallte in den dunklen Ecken der Garage wider.
     
    „Und Nicole hatte Krebs“, sagte Kyle, offensichtlich nichts verstehend.
     
    „Nicole starb wegen mir“, sagte Logan hastig. Er hatte das noch nie laut ausgesprochen, und die Aussage stand für einen Moment im Raum. „Es war mein Fehler, und ich habe keine weitere Chance mit jemandem verdient.“
     
    „Bitte?“ fragte Kyle schließlich. Er schien Probleme zu haben, Logans Worte zu begreifen. „Logan, sie hatte Krebs. Da kann es doch nicht deine Schuld sein...“
     
    „Doch, war es“, sagte er, als er sich gegen die Seite des Autos lehnte und nach unten rutschte, so dass er auf dem kalten Boden der Garage saß, mit Blick zu seinem Bruder. „Ich sagte ihr, dass sie zum Arzt gehen solle. Sie war...“, er musste aufhören und sich räuspern, bevor er weiterreden konnte. „Sie war immer so müde. Und sie wollte nicht hören. Sie sagte, sie habe Dinge zu tun, dass die Ställe ihre erste Priorität seien und sie gehen würde, sobald alles erledigt sei.“
     
    „Nun...“ Kyle wusste nicht so richtig, wie er es am Besten sagen sollte, so dass er am Ende gezwungen war, ehrlich zu sein. „Nicole war unglaublich stur. Sie hätte so oder so nicht auf dich
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