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Logans Traeume

Logans Traeume

Titel: Logans Traeume
Autoren: Marlene Meyer
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gehört.“
     
    „Ich war ihr Mann! Ich hätte sie dazu bringen müssen, auf mich zu hören! Wenn sie es getan hätte, dann hätte sie vielleicht eine Chance gehabt! Ich hätte... Ich hätte...“ Logan fiel nichts mehr ein, was er an diesem Punkt noch hätte sagen können. Er hatte tatsächlich einmal einen Arzttermin für sie ausgemacht, aber dann hatte sie mit ihrer Mutter Pläne gemacht hatte, um diese Visitenkarten zu bekommen, und sie hatte den Termin abgesagt. Sechs Monate später stellte man bei ihr Knochenkrebs fest, und zu diesem Zeitpunkt hatte sie nur noch vier weitere Monate zu leben. „Sie hätte auf mich hören müssen!“ platzte er heraus.
     
    „Aber dann wäre sie nicht Nicole gewesen“, sagte Kyle so sanft wie er konnte. Er hatte die Art der Person, die Nicole gewesen war, nicht vergessen. Logans Frau hatte immer ihre ganz eigene Art an den Tag gelegt. Sie war immer höflich. Niemand hatte etwas an ihren Manieren auszusetzen. Aber niemand schaffte es, sie zu etwas zu bringen, was sie nicht wollte. Kyle war mit ihr ein paar Mal in der Vergangenheit deswegen aneinandergeraten, aber Logan schien das nicht weiter zu stören. Logan war alles in allem kein sehr konfrontativer Kerl, und die meisten Menschen hatten das Gefühl, dass er und Nicole für einander gemacht zu sein schienen.
     
    Logan nickte. „Ja. Ich denke, in dem Punkt hast du Recht. Ich habe noch nie jemanden so dickköpfiges wie diese Frau getroffen.“
     
    „Aber sie hat dich geliebt.“
     
    „Ja“, sagte Logan. „Das weiß ich.“
     
    „Dann denkst du nicht, dass sie wollen würde, dass du glücklich bist?“
     
    „Ich glaube nicht, dass sie wollte, dass ich die Ställe aufgebe“, antwortete Logan schnell, um Kyle zuvorzukommen.
     
    „Bist du sicher? Ich meine, ja, sie war verrückt nach diesem Ort, aber ich glaube nicht, dass sie erwartete, dass du es ebenfalls bist, oder?“
     
    Logan fühlte sich ein wenig wie vom Donner gerührt. Wenn man darüber nachdenkt... Nein. Sie hatte die Tatsache, dass er im Begriff war, eine Werkstatt zu eröffnen, akzeptiert. Sie hatten diesen Ort gekauft, weil er perfekt für sie beide war, nicht nur für sie. Sie hatte ihn öfter damit geneckt, dass sie ihn bei widerspenstigen Pferden aus der Werkstatt schleifen würde, um ihr dabei zu helfen, aber...
     
    „Nein“, sagte Logan, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Sein Ding mit der Werkstatt war etwas gewesen, was Nicole selbstlos anerkannt hatte. „Nein, hat sie nicht.“
     
    „Also, warum tust du es dann?“ fragte Kyle logisch, als er aufstand und zu Logan ging. Er setzte sich neben seinen Bruder und lächelte ihn sanft an. „Denk darüber nach. Ein Leben frei von Unterricht und Pferden und Aufstehen um fünf Uhr morgens.“
     
    „Du brauchst mir das nicht sagen...“, sagte Logan und blickte auf seine Hände. „Gib mir eine Sekunde, ok? Ich glaube, ich habe eine Erleuchtung...“
     
    Kyle blieb ruhig und hoffte inständig, dass er endlich zu seinem Bruder durchgedrungen war.
     
    „Ich könnte den Platz verkaufen“, sagte Logan nach einem langen Moment des Nachdenkens. „Daniel will ihn. Er sucht nach einem Platz in der Umgebung, weil er in der Nähe seiner Eltern sein möchte. Er würde ihn kaufen, ich weiß, er würde. Er würde die Pferde und alles andere übernehmen. Geld ist kein Problem für ihn, der Ort ist der wichtigste Teil.“ Logan schüttelte seinen Kopf, um seine Gedanken zu ordnen. Es war Zeit, praktisch zu denken. „Aber, was würde ich dann machen?“ fragte er und sah seinen Bruder an.
     
    „Was immer du willst“, sagte Kyle mit einem lässigen Schulterzucken. „Warum nicht?“
     
    „Weil ich mich schuldig fühle, wenn ich mache, was ich will“, sagte Logan ehrlich.
     
    „Schuldig?“ Kyle seufzte. Zurück auf Feld eins. „Das hatten wir doch gerade geklärt...“
     
    „Ich will Adriana“, sagte Logan. „Und Ich... Ich hab sie ziemlich verletzt. Die Art, wie ich gegangen bin, war ziemlich mies. Ich weiß nicht, wie ich erwarten kann, dass sie mir verzeihen wird, und ich will wirklich, absolut, dass sie mir verzeiht.“
     
    „Oh.“ Sein Bruder hielt inne. „Nun, ich kann nicht alle Probleme für dich lösen. Ich bin einfach nur dein kleiner Bruder.“
     
    „Haha“, sagte Logan freudlos. „Ich habe keine weitere Chance bei ihr verdient.“
     
    „Ja, aber das ist das Gute an tollen Frauen“, sagte Kyle. „Manchmal geben sie dir trotzdem eine.“
     

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