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Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)

Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)

Titel: Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)
Autoren: Louis Sachar
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Monster möchte ich lieber nicht begegnen. Einmal hab ich eins gesehen, das hat mir gereicht. Von den roten Augen hatte ich ja schon gehört, klar, aber dass sie so große schwarze Zähne haben, das wusste ich vorher nicht.«
    »Also ich finde die weiße Zunge am grässlichsten«, meinte Bo.
    Sam gab jedem der Männer zwei Flaschen reinen Zwiebelsaft. Er erklärte ihnen, dass sie eine Flasche vor dem Schlafengehen trinken müssten, eine halbe Flasche beim Aufstehen und eine halbe Flasche um die Mittagszeit.
    »Und du bist sicher, dass das Zeug hilft?«, fragte Walter.
    »Ich will dir was sagen«, antwortete Sam. »Wenn es nicht hilft, könnt ihr nächste Woche wiederkommen und ich gebe euch euer Geld zurück.«
    Walter blickte sich unsicher um, als Bo und Jesse lachten. Auch Sam lachte und sogar Mary Lou ließ eines ihrer seltenen I-Aahs ertönen.
    »Aber nicht vergessen«, ermahnte Sam die Männer, bevor sie gingen. »Es ist ganz wichtig, dass ihr heute Nacht noch eine Flasche leer trinkt. Das Zeug muss ins Blut kommen. Eidechsen mögen kein Zwiebelblut.«
    Stanley und Zero saßen auf der Rückbank von Ms. Morengos BMW. Der Koffer lag zwischen ihnen. Er war verschlossen, und sie hatten entschieden, dass Stanleys Vater versuchen sollte, ihn in seiner Werkstatt zu öffnen.
    »Und ihr wisst wirklich nicht, was da drin ist?«, fragte Ms. Morengo.
    »Nein«, sagte Stanley.
    »Das hätte ich nicht gedacht.«
    Die Klimaanlage war angeschaltet, aber trotzdem fuhren sie mit geöffneten Fenstern, denn wie hatte Ms. Morengo sich ausgedrückt? »Ich will euch ja nicht beleidigen, Jungs, aber ihr stinkt wirklich erbärmlich.«
    Ms. Morengo erklärte ihnen, dass sie Patentanwältin sei. »Ich helfe deinem Vater mit dem neuen Produkt, das er erfunden hat. Dabei hat er am Rande erwähnt, was mit dir war, und da hab ich mal so ein bisschen ermittelt. Clyde Livingstons Turnschuhe wurden irgendwann vor viertel nach drei gestohlen. Ich habe einen jungen Mann aufgetrieben, Derrick Dunne, der mir gesagt hat, dass du um zwanzig nach drei noch dabei warst, dein Hausaufgabenheft aus dem Klo zu fischen. Und zwei Mädchen haben sich daran erinnert, dass sie dich gesehen haben, wie du mit einem nassen Heft aus der Jungentoilette gekommen bist.«
    Stanley fühlte, wie er bis zu den Ohren rot wurde. Selbst nach allem, was er durchgemacht hatte, war ihm die Erinnerung an diese Sache immer noch peinlich.
    »Das heißt aber, du kannst die Turnschuhe gar nicht gestohlen haben«, sagte Ms. Morengo.
    »Hat er auch nicht. Ich war das«, sagte Zero.
    »Was warst du?«, fragte Ms. Morengo.
    »Ich hab die Turnschuhe geklaut.«
    Die Anwältin sah sich im Fahren um und sah ihm ins Gesicht. »Das habe ich nicht gehört«, sagte sie. »Und ich rate dir, dafür zu sorgen, dass ich es nicht noch einmal höre.«
    »Was hat mein Vater denn erfunden?«, fragte Stanley. »Hat er tatsächlich eine Methode für das Recycling von Turnschuhen entdeckt?«
    »Nein, daran arbeitet er noch«, sagte Ms. Morengo. »Aber er hat ein Produkt gegen Fußschweiß erfunden. Hier, ich hab ein Muster in meiner Tasche. Ich wünschte, ich hätte mehr davon. Euch zwei sollte man darin baden.«
    Sie öffnete mit einer Hand ihren Aktenkoffer und reichte Stanley eine kleine Flasche nach hinten. Die Flüssigkeit roch frisch und würzig. Er reichte Zero die Flasche.
    »Wie heißt das Zeug?«, fragte Stanley.
    »Einen Namen haben wir noch nicht gefunden«, sagte Ms. Morengo.
    «Der Geruch kommt mir irgendwie bekannt vor«, sagte Zero.
    »Riecht nach Pfirsich, stimmt’s?«, fragte Ms. Morengo. »Das sagt jeder.«
    Bald darauf schliefen beide Jungen ein. Der Himmel hinter ihnen hatte sich verdunkelt und zum ersten Mal in über hundert Jahren fiel ein Tropfen Regen in den leeren See.

Teil Drei
    Löcher werden gefüllt

50
    Stanleys Mutter beharrt darauf, dass es nie einen Fluch gegeben hat. Sie bezweifelt sogar, dass Stanleys Ururgroßvater tatsächlich einmal ein Schwein gestohlen haben soll. Aber der Leser mag es vielleicht interessant finden, dass Stanleys Vater sein Mittel gegen Fußgeruch an dem Tag erfunden hat, an dem der Ururenkel von Elya Yelnats den Urururenkel von Madame Zeroni auf den Berg getragen hat.
    Der Attorney General schloss Camp Green Lake. Ms. Walker, die verzweifelt Geld brauchte, musste das Land verkaufen, das seit Generationen im Besitz ihrer Familie gewesen war. Es wurde von einer Organisation gekauft, die sich dem Wohlergehen junger Mädchen widmete. In einigen
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