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Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)

Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)
Autoren: Tanya Stewner
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hast meine Familie! Du bist nicht allein!«
    Jesahja nahm langsam die Arme herunter. »Es ist nett von dir, das zu sagen.« Er schniefte. »Aber ich war schon wochenlang mit euch im Sommerurlaub. Das reicht deiner Familie bestimmt.«
    »Das weißt du doch gar nicht! Ich könnte sie fragen –«
    »Nein.« Jesahja hob abwehrend die Hand. »Lass uns erst einmal herausfinden, wie schlimm es in Magnus Obscuras Haus wirklich aussieht. Alles, was wir bisher haben, sind Vermutungen.« Er senkte den Blick. »Was die Tierversuche angeht, habe ich mich auch geirrt …«
    »Du willst in die Villa einbrechen? Wie willst du das anstellen? Da gibt es eine Alarmanlage!«
    Jesahja straffte die Schultern und blickte Lilli durchdringend an. »Ich habe einen Plan.«

Tierische Unterstützung
    Den ganzen Tag über schlief Lilli vor Erschöpfung wie ein Stein. Abends stand sie auf und verbrachte die nächsten Stunden nervös und angespannt in ihrem Zimmer. Sie wartete darauf, dass es endlich zwölf wurde und sie Jesahjas Plan in die Tat umsetzen konnten.
    Dann war es Mitternacht. Lilli schlich sich aus dem nachtstillen Haus. Vor der Haustür wartete Jesahja bereits auf sie. Neben ihm saß Frau von Schmidt und klopfte mit dem Schwanz auf den Boden. »Sie dachten doch nicht im Ernst, dass irgendetwas, das auch nur im Entferntesten interessant zu sein verspricht, ohne mich stattfinden könnte?«, miaute sie mit mürrischer Stimme.
    »Hey, fahren wir zum Zoo?«, wuffte Bonsai, und erst da bemerkte Lilli, dass er ihr offenbar heimlich gefolgt war. »Oder zu dem komischen Haus?«
    Lilli seufzte. »Wir machen beides.« Ohne viele Worte ließen Lilli und Jesahja die Tiere in ihre Rucksäcke springen, schwangen sich auf ihre Räder und schlugen den Weg zum Zoo ein. Denn damit Jesahjas Plan funktionieren konnte, brauchten sie dringend tierische Unterstützung.
    Als sie dort ankamen, erklärten sie dem Hund und der Katze, dass sie mucksmäuschenstill vor dem Zootor auf sie warten sollten. Frau von Schmidt fand diese Anweisung zwar »in höchstem Maße unerquicklich«, aber das ignorierte Lilli.
    Zielstrebig eilten Jesahja und Lilli zum Gehege der Otter. Kaum waren sie dort, beugte Lilli sich über die halbhohe Glasscheibe, die das Ottergebiet abgrenzte, und rief leise: »Captain Caruso, Ursel, wacht auf!«
    Das Ottermännchen lugte zuerst aus dem Bau. »Wer da?«
    »Ich bin es, Lilli. Kommt bitte einmal her!«
    »Weib!«, rief Captain Caruso in den Bau hinein. »Es passiert was!«
    Da flitzte Ursel schon an ihm vorbei. »Hallo Lilli! Was ist denn los?«
    »Hallo! Wir möchten euch bitten, mit uns mitzukommen.«
    Ursel stutzte. »Mitkommen? Wohin? Es gibt doch nur hier …« Unsicher sah sie sich in ihrem Revier um.
    Lilli schüttelte den Kopf. »Es gibt noch … woanders . Dorthin gehen wir. Und dort brauchen wir eure Hilfe.«
    »Potzblitz! Ein Abenteuer steht bevor!«, quietschte Captain Caruso. »Ein alter Haudegen wie ich riecht so etwas! Also gehen wir! Auf zu neuen Ufern, dem Ungewissen entgegen!«
    Ursel zog sich ein paar Schritte zurück. »Ich war noch nie … woanders«, hauchte sie verschüchtert. »Da weiß ich ja gar nicht, wo alles ist.«
    Lilli erkannte, dass es keine gute Idee war, Ursel mitzunehmen. Zwar hätte sie das Otterweibchen sehr gern dabeigehabt, da sie es insgeheim für die Intelligentere von beiden hielt. Aber die Mutigere schien Ursel nicht zu sein.
    Schnell übersetzte Lilli für Jesahja, was die Tiere gesagt hatten. »Glaubst du denn, Caruso kriegt das allein hin?«, fragte Jesahja. »Was er tun muss, ist nicht leicht …«
    »Captain Caruso schafft das«, sagte Lilli und hoffte inständig, dass sie damit recht hatte.
    Da johlte der Otter: »Jawohl!« und scharrte ungeduldig mit den Pfoten im Sand. »Marsch!«
    Lilli grinste und schloss sein Gehege auf. »Komm«, sagte sie, und Captain Caruso rannte ohne zu zögern durch den entstehenden Spalt in der Glaswand.
    Ursel scheute hingegen zurück. »Woanders …«
    »Es ist in Ordnung, Ursel«, beruhigte Lilli sie, und Caruso krähte: »Bin bald wieder zurück, Weib!« Schon hüpfte er auf Lillis einladende Hände, ließ sich von ihr auf ihre Schulter setzen und sah sich aufgeregt um.
    »Okay«, sagte Jesahja. »Jetzt zum Affenhaus.«
    Lilli nickte und folgte Jesahja mit Captain Caruso auf der Schulter zum Gehege der Schimpansen. Denn damit ihr Plan gelingen konnte, mussten sie noch jemanden um Hilfe bitten.
    Als sie das Schimpansengehege betraten, schienen alle Affen zu
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