Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)

Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)
Autoren: Tanya Stewner
Vom Netzwerk:
Zoo entlaufen sein konnte. In keinem Zoo der Welt wurden Affen mit Schokoriegeln gefüttert!
    Aber wo kam Armstrong dann her?
    Lilli wusste, wer ihr dabei helfen konnte, Antworten auf diese Fragen zu finden. Aufgekratzt rief sie Jesahja auf dem Handy an.

Nächtlicher Angriff
    Lilli schilderte Jesahja in knappen Sätzen, was passiert war. Fünf Minuten später stand er vor der Haustür der Susewinds, und Lilli ließ ihn herein.
    »Ich hoffe, Onkel Kornelius hat nicht gehört, dass ich mich rausgeschlichen habe«, flüsterte Jesahja. »Ist der Affe oben in deinem –«
    Da erklang ein lautes Poltern und Krachen.
    »Lilli!«, vernahmen sie im nächsten Moment Bonsais Stimme. »Der Haarmann hat dein Zimmer kaputtgemacht!«
    Sie hetzten die Treppe hinauf und stürmten in Lillis Zimmer. Dort sahen sie die ganze Bescherung: Ein schmaler Glasschrank, in dem Lilli Porzellanfigürchen aufbewahrte, war umgestürzt. Auf dem Boden lagen überall Glasscherben und Figürchen herum.
    »Der Haarmann ist oben auf den Zimmerbehältern rumgeturnt«, kläffte Bonsai, »und als er auf den durchsichtigen Behälter gesprungen ist, hat er zu viel Schwung gehabt und alles ist umgekippt!«
    Lilli nahm Bonsai auf den Arm, damit er nicht in eine Scherbe trat, und blickte sich suchend im Raum um. Wo war Armstrong? Sie entdeckte ihn auf der Fensterbank. Er versteckte sich hinter der Gardine. Lilli sah nur seine Füße, die unter der Gardine hervorlugten. Doch im nächsten Augenblick streckte er den Kopf hervor und starrte Lilli mit großen, ängstlichen Augen an. »Bitte … nicht wehtun.«
    »Was?« Lilli schüttelte entsetzt den Kopf. »Nein, ich werde dir nicht wehtun!«
    Sie hörten Schritte im Flur. Der Affe versteckte sich hastig wieder hinter der Gardine.
    »Was ist denn das für ein Lärm?« Lillis Eltern und Lillis Oma erschienen im Türrahmen. Frau Susewind standen die Haare zu Berge, Lillis Vater rieb sich die Augen und Lillis Oma gähnte. Als die drei aber den umgestürzten Glasschrank und die ganzen Scherben sahen, war ihre Müdigkeit schnell verflogen. »Ach du meine Güte!«, entfuhr es Oma.
    Lillis Mutter schloss die Augen und schien im Stillen bis zehn zu zählen. »Ich habe nur eine Frage«, sagte sie. »Wie ist das passiert?« Sie wies mit dem Kopf auf die Scherben. »Und wieso ist Jesahja mitten in der Nacht hier? Und warum steht das Fenster sperrangelweit offen?«
    Jesahja murmelte: »Das waren drei Fragen.«
    Frau Susewind warf ihm einen warnenden Blick zu und Jesahja schaute zerknirscht auf seine Schuhspitzen.
    »Also …« Lilli entschloss sich, sofort mit der Wahrheit herauszurücken. »Das mit dem Schrank war ein Schimpanse aus dem Park. Er hat meinen Schokoriegel gegessen.«
    Lillis Eltern und ihre Oma starrten sie verständnislos an.
    »Ich meine, ich hab ihm natürlich auch Obst und andere gesunde Sachen gegeben«, fügte Lilli hinzu. Jesahjas Gesichtsausdruck verriet ihr, dass sie sich nicht besonders gut ausdrückte.
    »Es war der Haarmann!«, bellte Bonsai auf Lillis Arm, aber niemand beachtete ihn.
    Lilli überlegte. »Am besten zeige ich es euch, anstatt zu reden.« Sie wandte sich an die Gardine. »Bitte komm raus.«
    Nichts geschah. Lillis Oma räusperte sich. »Mit wem sprichst du, Schatz?«
    »Bitte!«, rief Lilli der Gardine zu, und sie glitt zur Seite. Dahinter kam der Kopf des Schimpansen zum Vorschein. Scheu sah er in die Runde.
    »Himmel! Ein Affe!«, gellte Frau Susewind, und Armstrong fuhr erschrocken zusammen.
    »Nicht so laut, Mama!«, mahnte Lilli. »Er hat Angst.«
    »Er? ICH habe Angst!«, rief Frau Susewind. »Um die Einrichtung! Um das teure Parkett! Schau dich mal hier um! Das war doch bestimmt dieses Tier!« Sie baute sich vor Lilli auf und fuchtelte mit den Händen herum. »Was hat der Affe hier zu suchen, Liliane?«, fragte sie in scharfem Ton.
    Da schrie Armstrong auf. »Nicht! Frau … weg!« Kreischend sprang er von der Fensterbank und stürzte sich auf Lillis Mutter. Wie der Blitz kletterte er auf ihre Schulter, zerrte an ihrem Haar und kreischte: »Lilli weglaufen!«
    Frau Susewind begann vor Schreck und Schmerz zu schreien, während Lilli mit offenem Mund danebenstand. Dann besann sie sich und rief: »Hör sofort damit auf!«
    Der Affe hielt inne und ließ den Haarschopf ihrer Mutter los. Frau Susewind erkannte ihre Chance und schüttelte den Schimpansen mit einer hektischen Bewegung ab. Armstrong landete auf dem Boden und quiekte markerschütternd.
    »Er ist in eine Scherbe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher