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Liliane Susewind – Delphine in Seenot (German Edition)

Liliane Susewind – Delphine in Seenot (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Delphine in Seenot (German Edition)
Autoren: Tanya Stewner
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nachdachte.
    »Die norwegischen Fjorde sind bestimmt nicht so interessant wie der Atlantik«, platzte Jesahja heraus und sah Herrn Albertini eindringlich an. Lilli stutzte. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Sie hatten nach einer Möglichkeit gesucht, die Delphine in ihre Heimat zurückzubringen, und hier war jemand, der ein Segelboot besaß! Auch Lillis Vater und ihre Oma starrten den Mann wie elektrisiert an.
    Alfonso Albertini antwortete Jesahja: »Nun, der Atlantik ist ebenfalls ein tolles Segelgebiet, Herr Sturmwagner. Meine Crew und ich planen, nächstes Frühjahr die Atlantikküste entlangzuschippern.«
    »Warum machen Sie das denn nicht schon diesen Sommer?«, fragte Jesahja. Lilli schloss kurz die Augen und schickte ein Stoßgebet gen Himmel. Wenn der Bürgermeister mit seinem Boot zum Atlantik segeln würde, müsste sie den Delphinen nur einschärfen, dem Boot so lange zu folgen, bis sie wieder zu Hause waren. Das Schiff würde sie geradewegs in ihre Heimat führen!
    »Nun, ich weiß nicht recht …«, überlegte Herr Albertini und lächelte Genoveva erneut an.
    Da erklärte Feline: »Wissen Sie, meine Mutter wollte schon immer die französische Atlantikküste kennenlernen. Das ist sozusagen ein Traum von ihr.«
    Lilli und Jesahja warfen Feline einen verdutzten Blick zu, und auch Genoveva schien sich über diese Äußerung zu wundern.
    Doch der Bürgermeister fragte sofort interessiert nach: »Tatsächlich, Verehrteste? Sie würden gern einmal segeln?« Er strahlte Genoveva derart hingerissen an, dass die Frau in der goldenen Robe heftig errötete.
    »Ja … ich würde sehr gern mit Ihnen segeln«, flötete sie.
    »Wir auch!«, warf Lillis Oma vorwitzig ein.
    »Nach Frankreich!«, fügte Jesahja mit fester Stimme hinzu, damit auch ja keine Missverständnisse darüber entstehen konnten.
    Der Bürgermeister riss sich von Genovevas Anblick los und bestätigte: »Ja, nach Frankreich! Warum nicht? Wir segeln alle gemeinsam zum Atlantik! Es würde mich freuen, einen engagierten jungen Mann wie Sie, Herr Sturmwagner, mit an Bord zu haben. Und Ihre Freunde« – wieder lächelte er Genoveva an – »sind ebenfalls herzlich willkommen. Ich lade Sie alle ein, sich mir und meiner Crew anzuschließen!«
    Genoveva strahlte über das ganze Gesicht, und Lillis Vater und ihre Oma sahen einander begeistert an.
    »Nennen Sie mich einfach Jesahja«, sagte Jesahja und grinste verschmitzt.

Auf zum Atlantik!
    Am nächsten Morgen machten Lilli und Jesahja sich gleich nach dem Aufstehen auf die Suche nach den Delphinen. Sie mussten ihnen unbedingt sagen, dass sie eine Möglichkeit gefunden hatten, sie nach Hause zu bringen.
    Mit Genovevas Einverständnis nahmen sie die Happy Hannelore und ruderten auf das Meer hinaus. Dort schipperte schon eine Vielzahl anderer Boote herum. Es wimmelte regelrecht von Menschen, die die Delphine sehen oder Fotos von ihnen schießen wollten.
    »Wenn ich Fitz und die anderen rufe, merken die Delphin-Sucher das bestimmt«, sagte Lilli beklommen.
    »Wir müssen schnell sein.« Jesahja wirkte hochkonzentriert. »Sobald die Delphine hier sind, erklärst du ihnen kurz und knapp, was wir vorhaben, und schickst sie wieder fort, bevor sich diese Foto-Geier auf sie stürzen können.« Er behielt die anderen Boote fest im Blick. »Halte den Kopf ganz nah über das Wasser, wenn du die Delphine rufst.«
    Lilli hob fragend die Augenbrauen.
    »Im Wasser übertragen sich Geräusche viel besser als in der Luft«, erklärte Jesahja.
    Lilli nickte, beugte sich tief über den Rand des Bootes und rief die Delphine. Sie schrie nicht aus Leibeskräften, damit die Leute in den anderen Booten sie nicht hörten. Doch sie hoffte, dass die feinen Ohren der Delphine ihren Ruf trotzdem vernehmen würden.
    Sie warteten. Zehn Minuten lang tat sich gar nichts. Dann sprang plötzlich Zapp, das kleine Delphinmädchen, mit einem gewaltigen Schwapps aus dem Wasser und keckerte: »Hallo Lilli!« Fitz war gleich hinter ihr. »Hey! Lange nicht gesehen!«, pfiff er, während er durch die Luft flog. Schon tauchten die beiden wieder ins Wasser ein. Doch gleich darauf erschienen ihre hellen Köpfe erneut an der Wasseroberfläche, zusammen mit denen der drei großen Delphine.
    Eine Wasserfontäne sprühte von Tsiffs Blasloch in die Luft und tropfte wie Regen auf Lilli und Jesahja nieder. »Guten Tag, Kinder!«, klickerte Tsiff, und Lilli hätte schwören können, dass die Delphinmutter sie freundlich anlachte.
    »Hallo!
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