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Liebesnacht im Wuestenpalast

Liebesnacht im Wuestenpalast

Titel: Liebesnacht im Wuestenpalast
Autoren: Tessa Radley
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halbherzig.
    „Nein. Jacques hat alles zugegeben. Sie heißt Rosie Smith und ist eine Touristin aus England. Und sie ist nicht die Geschäftspartnerin, die ihm nachgestellt hat. Er hat diese Frau erst vor einer Woche kennengelernt.“
    Trotz Zaras Kummer fühlte sich Megan unendlich erleichtert. Wenigstens wusste Shafir jetzt, dass sie sich nicht heimlich mit Jacques getroffen hatte.
    „Er hat mir gesagt, dass sie seine Seelenverwandte ist“, sagte Zara so verwirrt, dass Megan noch mehr Mitleid mit ihr hatte. „Ich dachte immer, dass ich das wäre.“
    Vor lauter Wut konnte Megan sich nicht mehr beherrschen und sagte: „Deswegen würde ich mir keine Sorgen machen. Es ist nichts Besonderes, seine Seelenverwandte zu sein. Davon hat er einfach zu viele.“
    Alle drehten sich zu ihr um. Sofort wünschte sie sich, sie hätte den Mund gehalten.
    „Er ist ein Schwein“, sagte Shafir mit Grabesstimme. „Du kannst froh sein, dass du ihn los bist.“
    Sie sah zu ihm hoch. Er blickte ihr in die Augen, und sie wusste, dass er Zara und sie selbst gemeint hatte. Shafir hatte recht: Jacques war ein Schwein. Ohne Zweifel. Und Zara blieb viel Unglück erspart. „Ich bin ganz deiner Meinung“, sagte sie.
    Er lächelte nicht, aber seine Augen blickten sie mit einem warmen Ausdruck an. Das gab ihr die Kraft, die sie brauchte.
    „Ich habe etwas zu sagen.“ Sie holte tief Luft. „Zara, ich bin wegen Jacques nach Dhahara gekommen.“
    „Heißt das, Jacques hat Sie eingeladen?“
    „Ich bin die verrückte Geschäftspartnerin, die ihm angeblich nachgestellt hat.“
    „Sie sind die Megan?“ Zara bekam große Augen. „Aber …“
    „Er hat mir nicht gesagt, dass er mit Ihnen verlobt ist, und dass Sie bald heiraten werden.“ Megan wusste, wenn sie jetzt nicht alles sagte, würde sie es nie schaffen. Offen sah sie Zara an.
    „Als er mir zum ersten Mal erzählte, dass er in Dhahara eine Firma hat, habe ich mich für das Land interessiert. Als er vorschlug, dass wir ein paar Tage gemeinsam verbringen sollten, um uns besser kennenzulernen, wollte ich unbedingt hierher.“ Megan konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Das hat ihn sicher ins Schwitzen gebracht.“
    „Nein, er dachte, er könnte damit durchkommen!“, rief Zara empört. „Er hält wohl alle Frauen für dumm.“
    „Er hat mir versprochen, Dhahara mit mir zu entdecken und herauszufinden, ob wir uns ineinander verlieben könnten“, sagte Megan. „Ohne Druck.“
    „Das kommt mir bekannt vor. Er war so romantisch. Und ich dachte, so etwas hat er noch zu keiner Frau gesagt.“
    „Ich weiß.“ Megan nickte. „Und dieser Rosie hat er wahrscheinlich das Gleiche erzählt.“
    „Ich bin so froh, dass Sie mir das gesagt haben. Ich dachte, es liegt an mir, dass er mich nicht mehr liebt.“
    „Er ist ein notorischer Lügner“, sagte Shafir wütend. „Welche Frau will schon so einen Mann?“
    „Ich nicht“, sagte Zara.
    „Ich auch nicht“, sagte Megan und lächelte Zara an.
    „Er ist ein Dreckskerl“, sagte Zara.
    „Ein Hund“, murmelte Shafir.
    „Ein dreckiger Hund“, sagte Zara genüsslich.
    Megan musste grinsen. „Ein dreckiger, räudiger Hund.“
    Der König lachte als Erster, und alle anderen stimmten ein.
    Als sie sich wieder beruhigt hatten, sagte Rafiq: „Wir werden diesen Abschaum aus der Stadt jagen. Und jemand muss der Presse und dem Volk sagen, dass es keine Hochzeit geben wird.“
    „Das mache ich“, sagte Shafir. „Und meinen Gästen von der Tourismus-Delegation muss ich es auch sagen.“
    „Das hat Zeit bis morgen“, sagte der König. „Heute werden wir feiern, dass Zara gerade noch davongekommen ist. Wenn ich nur daran denke, wie sie gelitten hätte …“ Er brach ab und rieb sich mit der Hand über die Augen. Dann blieb sein Blick auf Megan hängen. „Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, Megan. Dafür, dass Sie unseretwegen unglücklich waren. Ich freue mich, dass Sie und Zara gemerkt haben, was dieser Mann für einen schlechten Charakter hat.“
    „Siehst du, das war doch nicht so schlimm“, sagte Shafir, als sie wieder in seinem Stadthaus waren. Er schenkte Megan eine Tasse Minztee ein.
    Sie nahm ihm die Tasse ab und hielt sie zwischen den Händen. Dann ließ sie sich auf das scharlachrote Sofa sinken. „Es war sehr schlimm. Es war furchtbar. Als Zara hereinkam …“ Sie sprach nicht zu Ende und schüttelte den Kopf, als sie daran dachte.
    „Das hat mich vor einer schwierigen Entscheidung bewahrt“, sagte
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