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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss
Autoren: Jill Mansell
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lauschte angestrengt.
    Ginny war sich der heftigen Auf- und Abbewegungen ihres Brustkorbs nur allzu deutlich bewusst. »Das ist mein Atem.«
    »Dieses knackende Geräusch?«
    »Ich höre nichts.« Sie versuchte, ihren Atem komplett einzustellen.
    »Es klingt wie knackendes Plastik.« Finns Blick richtete sich jetzt auf ihre Brust. »Eine Seite von dir ist merkwürdig geformt.«
    Ginny sah nach unten. Ihre rechte Brust war glatt und normal. Die linke ähnelte einem gefüllten Weihnachtsstrumpf. Es sah aus, als ob … nun ja, als ob sie sich eine Handvoll Kondome in ihren BH gestopft hätte. Langsam griff sie in den V-Ausschnitt ihres dünnen Lycra-Tops, holte die anstößigen Kondome heraus und reichte sie ihm. »Es tut mir leid.«
    Finn sah sie seltsam an. Offen gesagt, konnte sie ihm keinen Vorwurf machen. »Ich verstehe das nicht. Kannst du nicht einfach in einen Laden gehen und dir selbst welche kaufen? Oder Gavin darum bitten?«
    Jetzt war ganz definitiv der Zeitpunkt gekommen, es ihm zu sagen. Mit hochrotem Kopf und auf der Suche nach der richtigen Einleitung sagte Ginny: »Hör zu, ich kann das erklären. Es gibt einen Grund für … für …«
    »Nur weiter«, forderte Finn sie auf, als sich ihre Stimme verlor.
    Aber es war sinnlos. Von ihrem Platz am Fenster aus sah sie, wie ein Wagen auf den Hof bog. Sie schüttelte den Kopf. »Tamsin ist wieder da.«
    Er seufzte schwer, sah auf die Kondome in seiner Hand. »Die lege ich wohl besser zurück in die Schublade.«
    Ginny wappnete sich. Sie war schon so weit gedemütigt, was machten da ein paar weitere Demütigungen aus? Sie räusperte sich, als Finn sich zur Seite drehte. »Kann ich eines haben?«
    Er hielt inne. »Wie bitte?«
    Du hast mich gehört
. »Könntest du mir … ein Kondom leihen? Na gut, nicht
leihen
«, fügte Ginny rasch hinzu, als seine Augenbrauen in die Höhe schossen. »Ich bezahle dafür.«
    »Bist du sicher, dass eines reicht?« Seine Stimme troff vor Sarkasmus.
    Was zur Hölle. »Besser zwei.« O Gott, was für ein Gespräch führte sie da mit dem Vater ihres ungeborenen Kindes?
    Ohne ein weiteres Wort ließ Finn zwei Kondome in ihre ausgestreckte Hand fallen, dann ging er ins Schlafzimmer. Er tauchte wieder auf, als Tamsin die Treppe hochgelaufen kam. Ginny hatte die beiden Kondome in ihre Jeanstasche gestopft – so fest, dass nichts außer einer Nuklearexplosion sie wieder freigeben würde – und rief hastig: »Hallo, Sie haben sich die Haare machen lassen! Sieht toll aus.«
    »Ich weiß.« Selbstgefällig schüttelte Tamsin ihre glänzenden, kastanienbraunen Locken. »Was machen
Sie
denn hier?«
    Tja, ich wollte Finn gerade erzählen, dass ich sein Kind erwarte.
    Das hätte zweifelsohne Tamsins Aufmerksamkeit erregt, aber Ginny brachte es nicht über sich. »Ich habe Lachs für Myrtle vorbeigebracht.«
    Nicht, dass die patzige Myrtle mit den tödlichen Klauen das verdient hätte.
    »Was, das da?« Tamsin sah zu dem immer noch ungeöffneten Lachspäckchen auf dem Fenstersims.
    »Und ich musste mit Finn über die Schichtaufteilung nächste Woche sprechen.«
    »Faszinierend.« Tamsin verlor bereits das Interesse. Sie winkte mit den glänzenden Tüten in ihren Händen Finn zu. »Schatz, warte, bis du siehst, was ich gekauft habe. Ich habe mich großartig amüsiert! Wo ist Mae?«
    »Martha rollt sie ein paar Stunden im Kinderwagen durch die Gegend. Heute war ein ziemlich umtriebiger Tag.«
    Falls Finn versuchte, Tamsin Schuldgefühle einzureden, hatte er damit keinen Erfolg.
    »Großartig. Vielleicht hat sie Lust, am Wochenende als Babysitterin zu arbeiten. Meine Freundin Zoe hat mich für ein paar Tage zu sich eingeladen.« Mit wehenden Locken ließ Tamsin die Tüten auf den Wohnzimmerboden fallen und durchwühlte sie. »Und ich habe dir ein fabelhaftes Hemd mitgebracht … warte … es muss hier irgendwo sein.«
    Ginny entschuldigte sich und ging, bevor Tamsin das fabelhafte Hemd fand und es Finn anprobieren ließ.
     
    »Das wurde aber auch Zeit!« Eine Nanosekunde nach Ginnys Ankunft kam Carla aus ihrem Haus gestürmt.
    In der sonnigen Küche hielten beide je ein Kondom ins Licht.
    »Drei Löcher«, verkündete Carla.
    »In diesem hier sind vier.« Die Nadelstiche waren für das bloße Auge praktisch unsichtbar, aber man konnte sie fühlen, wenn man mit der Fingerspitze über die Plastikhülle fuhr. Und sich sehr konzentrierte. Kein Wunder, war Finn nichts aufgefallen.
    »Das war es dann. Jetzt weißt du Bescheid.«
    »Tamsin hat mich
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