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Liebereise nach Las Vegas

Liebereise nach Las Vegas

Titel: Liebereise nach Las Vegas
Autoren: Heidi Betts
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erklärte Alandra. „Wir versuchen Spendengelder für ein Frauenhaus aufzutreiben. Zum Glück leite ich die Spendenaktion nicht, aber dennoch will ich gut aussehen.“ Sie ging zum Schrank und holte zwei Kleider hervor, während Elena sich auf das große Himmelbett setzte. „Welches von den beiden gefällt dir besser?“ Alandra hielt erst das eine und dann das andere Kleid vor ihren Körper und drehte sich hin und her.
    Alandra Sanchez war bildschön. Ihre olivfarbene Haut war makellos und glatt. Sie hatte eine tolle Figur mit einer sehr schmalen Taille und dazu hinreißende dunkelbraune Mandelaugen.
    Dass alle behaupteten, sie und Alandra sähen sich sehr ähnlich, war Elenas einziger Trost dafür, dass sie die weniger attraktive Schwester war. Zudem wusste sie, dass sie auch nicht gerade ein hässliches Entlein war.
    Hilfreich war auch, dass Alandra nicht nur äußerlich schön war. Sie hatte einen guten Charakter und war sehr hilfsbereit. Es gab nichts, was sie nicht für andere tun würde, und je mehr die Leute brauchten, desto mehr war sie zu geben bereit. Ganz egal, ob es um ihren persönlichen Einsatz oder um finanzielle Mittel ging. Sie besuchte mehrere Dinner in der Woche, bei denen Spendengelder akquiriert wurden. Sie gehörte jeder Wohltätigkeitsorganisation in Texas an, sowie einigen, die in den gesamten USA oder international tätig waren. Das Spektrum reichte von misshandelten Frauen und Kindern und unterprivilegierten Jugendlichen über lebensrettende medizinische Forschung und die Erhaltung bedrohter Tierarten bis hin zur Rettung von Katzen und Hunden in Tierheimen.
    Ihr größtes Talent war es, andere davon zu überzeugen, Geld und Zeit in die vielen Hilfsprojekte zu investieren, bei denen sie mitwirkte. Allein ihre Präsenz schien die Menschen automatisch zu veranlassen, sich für das Wohlergehen anderer zu engagieren. Elena lächelte stolz. Ihre kleine Schwester konnte mit ihrem Charme jedes Herz zum Schmelzen bringen.
    „Dieses?“, fragte Alandra und unterbrach so die Überlegungen ihrer Schwester. Sie hielt ein schwarzes Schlauchkleid zur Begutachtung hoch. Dann führte sie Elena ein blassrosa Kleid mit schwarzen Applikationen vor, das an den modischen Stil von Jackie Onassis erinnerte.
    In dem schwarzen Schlauchkleid würde Alandra sensationell aussehen. Die Männer würden ihr zu Füßen liegen. In dem rosafarbenen Kleid wäre ihr immer noch eine Menge männlicher Aufmerksamkeit sicher, aber den Herren bliebe zumindest die Chance, den Tischreden zu folgen und Interesse für den guten Zweck zu entwickeln. „Das rosafarbene“, sagte Elena. „Definitiv.“
    Alandra hängte das schwarze Kleid mit einem Nicken zurück in den Schrank. „Das dachte ich auch, aber ich brauchte eine zweite Meinung. Ich werde das schwarze Kleid für die Wohltätigkeitsveranstaltung nächste Woche aufheben, bei der wir Spendengelder für Tierheime lockermachen wollen.“ Sie grinste, denn sie wusste sehr gut, welche Wirkung sie in dem anderen Kleid hatte.
    Mit einem Seufzer erhob Elena sich, um in ihr Zimmer zu gehen.
    „Elena, warte.“
    Alandra zog sich das Kleid über den Kopf. Sie zupfte es zurecht, kam dann zu Elena, drehte ihr den Rücken zu und hob ihre langen schwarzen Haare hoch. „Mach mir bitte den Reißverschluss zu. Dann werden wir darüber reden, was dich bedrückt.“
    „Nichts“, erwiderte Elena schnell und zog den Reißverschluss zu. „Ich bin nur müde.“
    Alandra schüttelte den Kopf. „Die Masche mag ja bei Dad funktionieren, aber nicht bei mir. Ich bin deine Schwester und kann in dir lesen wie in einem offenen Buch.“ Alandra wirbelte herum und zog Elena zurück zum Bett. Schnell schlüpfte sie in ihre hochhackigen schwarzen Pumps und setzte sich neben sie. „In Ordnung, schieß los.“ Sie klang viel zu munter für Elena, die mittlerweile leichtes Kopfweh hatte. „Hast du es getan?“ Alandra senkte die Stimme. „Hast du mit Chase Ramsey gesprochen?“
    Als Elena sich entschlossen hatte, zum Geschäftsführer und Besitzer von Ramsey Corporation zu gehen, um die Firma ihres Vaters zu retten, hatte sie ihre Schwester eingeweiht. Seit ihrer Kindheit waren sie die besten Freundinnen und Vertrauten. Elena wusste nicht nur, dass Alandra jedes Geheimnis für sich behalten, sondern ihr auch offen mitteilen würde, ob ihre Pläne vernünftig oder verrückt waren. Und da Alandra es ebenfalls für eine gute Idee gehalten hatte, Chase Ramsey aufzusuchen, hatte keine der beiden Schwestern
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