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Liebe – wie im Maerchen

Liebe – wie im Maerchen

Titel: Liebe – wie im Maerchen
Autoren: Michelle Reid
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so?"
    "Ja", bestätigte er.
    "Und war das auch Ihr Werk?"
    Er lächelte viel sagend. "Ah, ich begreife! Sie wollen mir Qualitäten zumessen, die ich nicht besitze. Aber ich muss dieses Angebot ablehnen, wenngleich widerstrebend. Nein, ich habe meinem Volk nicht befohlen, Sie und Raschid heute Abend hier willkommen zu heißen. Ich muss gestehen, dass diese spontane Sympathiekundgebung mich genauso überrascht hat wie Raschid.
    Wissen Sie, ich habe Raschids Heirat mit Ihnen als ein Zeichen von Schwäche betrachtet. Mein Volk war klüger und hat die Stärke eines Mannes gesehen, der um jeden Preis zu seinen Grundsätzen steht."
    "Kismet", sagte Evie leise.
    "Ist das die Definition meines Sohnes?" fragte Kronprinz Hashim und lächelte. "Er könnte Recht haben. Und wer bin ich schon, mich gegen den Willen Allahs aufzulehnen?"
    Sie sind ein Mann, der seine eigene Macht schwinden sieht in dem Maß, wie die seines Sohnes wächst, dachte Evie plötzlich, als sie die Spur von Traurigkeit in Kronprinz Hashims Augen bemerkte. Spontan stand sie auf, ging zu ihm und hockte sich an seine Seite. "Wenn ich Ihnen verspreche, Ihrem Sohn eine gute Frau zu sein, könnten wir beide dann einen Waffenstillstand schließen?"
    "Und was erwarten Sie von mir als Gegenleistung?"
    "Dass Sie akzeptieren, dass ich genau das bin, was Raschid will", antwortete sie sofort, "auch wenn ich mich strikt weigere, zwei Schritte hinter ihm zu gehen, egal, wie hoch sein Rang auch sein mag", fügte sie mit einem neckenden Lächeln hinzu.
    Der Kronprinz brach in herzliches Gelächter aus.
    Genau in diesem Moment betrat Raschid den Raum, sichtlich aufgebracht und zornig.
    "Da ist er ja endlich, mein verlorener Sohn", begrüßte sein Vater ihn. "Du hast gut gewählt, Raschid. Deine Frau ist schön, mutig und besitzt ein mitfühlendes Herz. Ich gratuliere dir zu deinem Geschmack und deinem Glück."
    "Ich wünschte, du würdest erzählen, was er dir gesagt hat!"
    Raschid seufzte frustriert.
    "Ich habe es dir doch gesagt." Evie schmiegte sich zufrieden an ihn. Sie standen auf dem Balkon von Raschids Privatsuite im Palast seines Vaters. Die Sterne funkelten noch am Himmel, obwohl langsam der Morgen heraufdämmerte. "Er hat sich entschuldigt. Ich habe seine Entschuldigung angenommen. Dann haben wir Waffenstillstand geschlossen."
    "Einfach so?" Er nahm es ihr nicht ab.
    "Nun ja, nicht einfach so", räumte sie ein, aber fest entschlossen, das Vertrauen seines Vaters nicht zu enttäuschen. "Er hat in seiner Niederlage Fassung bewahrt und sich mit Würde entschuldigt. Und er hat mir Leid getan", fügte sie hinzu. "Er sieht, wie seine Kräfte schwinden und du an Kraft gewinnst. Das tut ihm weh."
    "Und deshalb hast du beschlossen, ihm zu verzeihen?"
    "Nicht ganz, aber ..." Evie drehte sich zu Raschid um und blickte ernst zu ihm auf. "Er ist dein Vater, was bedeutet, ohne ihn würde es dich nicht geben." Sie schmiegte sich an ihn. "Und nun überlege einmal, was das für mich bedeuten würde. Du und ich, wir würden nie so zusammenkommen", flüsterte sie, wobei sie die Fingerspitzen verführerisch über seine Schultern gleiten ließ. "Ich hätte niemanden, den ich lieben könnte und von dem ich geliebt würde. Kein fantastischer Sex unter dem Sternenhimmel auf einem Balkon ..."
    "Nein, Evie!" Raschid packte ihre Hand. "Ich ..."
    "Ich weiß", fiel sie ihm ins Wort. "Du hast diesen Schwur geleistet.
    Aber wie viele Beweise braucht Allah denn noch, dass du mich aufrichtig liebst, nachdem du mich nicht nur einmal, sondern dreimal geheiratet hast? Überdies ist mir ein genialer Einfall gekommen, wie wir deinen dummen Schwur umgehen können." Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und ließ die Zunge sacht über sein Kinn gleiten. "Ich verführe dich einfach ..." flüsterte sie und streifte sich die schmalen Träger ihres Nachhemds von den Schultern. "Du musst überhaupt nichts tun, das verspreche ich dir ..."
    Das seidige Nachthemd glitt mit einem Rascheln zu Boden. "Auf diese Weise bleibt deine Ehre ungebrochen, und ich bekomme, was ich will", fuhr Evie fort und tastete nach dem Gürtel seiner Robe.
    Sobald sie Raschids warme, samtene Haut unter ihren Händen fühlte, drängte sie sich verlangend an ihn. "Siehst du, du bist mir ein guter Lehrer gewesen. Ich weiß genau, was ich tun muss ..."
    Raschid schaffte es kaum zwei Minuten, ihrer Verführungskunst zu widerstehen. Dann hob er sie hoch und trug sie hinein. Dort wartete ein Bett mit glänzenden Seidenlaken und leuchtend bunten
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