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Liebe, nichts als Liebe

Liebe, nichts als Liebe

Titel: Liebe, nichts als Liebe
Autoren: Emma Darcy
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bereit, meine jederzeit anzugreifen."
    Ein so plötzlicher Wechsel an der Spitze eines gewaltigen Konzerns brachte immer Probleme mit sich. Jared konnte das nachvollziehen.
    Hans Vogel mischte sich ein. „Bernhard war noch nicht einmal unter der Erde, als die Führer der einflussreichen Interessengruppen innerhalb des Konzerns bereits sein Testament anfochten. Der König war tot und sein Thron ihrer Ansicht nach verwaist, obwohl Bernhard Rafael zum alleinigen Treuhänder seines Erbes bestimmt hatte." Der bullige Anwalt wandte sich Christabel vorwurfsvoll zu. „Sie schulden Rafael mehr, als Sie ahnen! Ohne ihn ..."
    „Genug, Hans!" Rafael hieß den Anwalt mit einer Handbewegung zu schweigen.
    „Das Gefängnis, in dem Christabel leben musste, war nicht ihr Werk." Er sah sie forschend an. „Und die Angst, die Sie vor mir hatten, muss es noch schlimmer gemacht haben. Ich wusste, dass Sie hassten, was ich repräsentierte, und ablehnten, was ich tat, aber ... ich hatte keine Ahnung, dass Sie Angst vor mir hatten."
    „Ich möchte nicht, dass Sie in Zukunft noch irgendwelchen Einfluss auf mein Leben nehmen", erwiderte Christabel stolz.
    Rafael nickte nachdenklich und wandte sich wieder Jared zu. „Wie ich bereits sagte, nach Bernhards Tod begann eine gefährliche Zeit. Viele hatten erwartet, dass er ein Treuhändergremium einsetzen würde, und die Ehrgeizigsten unter ihnen betrachteten Alicia natürlich als ein mögliches Mittel, mehr Macht zu bekommen. Was hätten Sie an meiner Stelle getan, Jared? Hätten Sie Christabel und ihre Tochter ohne Schutz belassen und damit Kidnapping, ja vielleicht sogar Alicias Leben riskiert? Denn ihr Tod hätte unmittelbar eine Auf splittung des Konzerns zur Folge gehabt, was für manche Leute sehr profitabel gewesen wäre."
    Jared dachte daran, dass er gestern in ganz ähnlicher Weise die Initiative ergriffen und Christabel, ohne sie zu fragen, nach „King's Eden" geflogen hatte, weil er sie hier am sichersten glaubte. Aber auch „King's Eden" konnte zu einem Gefängnis werden.
    Der Unterschied war nur, dass Christabel vor ihm keine Angst hatte, sondern bei ihm sein wollte.
    „Genau wie Sie hätte ich auch einen schützenden Mantel um sie gelegt", antwortete er nachdenklich.
    „Wie Sie es ja auch hier getan haben", bekräftigte Rafael triumphierend.
    „Aber ich bin kein Unterdrücker", wandte Jared sofort ein. „Und in Christabels Augen waren Sie das, weil Sie ihr ein Leben aufdrängten, das sie hasste."
    „Ihr Leben war zumindest sicher."
    „Aber unerträglich für sie."
    „Das wurde mir auch klar, als ihr die Flucht gelang", räumte Rafael ein. „Es war ein Akt der Verzweiflung, denn auch sie war sich der Gefahren bewusst. Zuerst dachte ich
    ... Nun ja, als ich feststellte, dass sie ihren Schmuck mitgenommen hatte, war mir klar, dass sie nicht in ein anderes Lager übergelaufen war, sondern nur ihre persönliche Freiheit suchte."
    Er lehnte sich lächelnd zurück. „Was hätten Sie getan? Sie laufen gelassen? Oder hätten Sie versucht, sie zu finden, und sie zurückgeholt? Was, Jared?"
    Urplötzlich begriff Jared, was Rafael Santiso getan hatte und warum er jetzt hier war und sich mit den Kings an einen Tisch gesetzt hatte. Ein Stein fiel ihm vom Herzen.
    Christabel und Alicia waren sicher, und seine Mutter und Vikki Chan hatten sich nicht getäuscht. Erleichtert atmete er auf - und betrachtete Christabels langjährigen Widersacher mit ganz anderen Augen. Rafael Santiso war ein Mann, der seine Verantwortung ernst nahm, mit einer Menschlichkeit, die Jared nur bewundern konnte.
    Das Einzige, was er übersehen hatte, war Christabels Angst vor ihm, zum Teil weil sie sie vor ihm versteckt hatte, zum Teil weil er nichts von ihren Verdächtigungen ahnte.
    „Haben Sie die Berichte mitgebracht?" fragte Jared.
    Rafael Santiso verstand sofort, und sein Blick verriet Respekt vor dem jüngeren Mann. Er nahm einen dicken Ordner von dem Stapel mit den Unterlagen vor ihm und schob ihn über den Tisch. „Das sind im Wesentlichen Zusammenfassungen. Wenn Sie weitere Einzelheiten wünschen, wenden Sie sich an Hans."
    Jared nahm den Ordner und stand auf. „Ich möchte Sie bitten, meiner Familie Ihr Sicherheitsprogramm zu erläutern, während ich mit Christabel unter vier Augen spreche."
    „Ich stehe für alle diesbezüglichen Fragen zur Verfügung."
    „Danke."
    Rafael lächelte. „Es ist gut, einmal einen Mann von echtem Schrot und Korn kennen zu lernen, der tut, was getan werden
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