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Liebe, nichts als Liebe

Liebe, nichts als Liebe

Titel: Liebe, nichts als Liebe
Autoren: Emma Darcy
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zweier mächtiger Splittergruppen innerhalb des Konzerns. Es war ...
    eine gefährliche Zeit." Er wandte sich nun Christabel direkt zu. „Die Vorsichtsmaßnahmen, die ich traf, um Sie und Alicia zu beschützen, waren notwendig. Ich weiß, dass Sie sich eingesperrt fühlten und mich als Ihren Gefängniswärter betrachteten, aber ich konnte nichts daran ändern. Damals glaubte ich, es sei der einzige Weg, meine Pflicht als der von Bernhard bestimmte Treuhänder zu erfüllen."
    Wenn dies ein Appell an ihr Verständnis sein sollte, fiel er bei Christabel auf steinigen Boden. Unbewegt hielt sie dem Blick des Argentiniers stand. Sie war sich sicher, dass Laurens' Blut an seinen Händen klebte und es nur eine Frage der Zeit sei, wann er auch Alicias Ableben planen würde.
    Rafael Santiso, der ihren Widerstand spürte, wagte seine weiteren Worte sorgfältig ab. „Mir war damals stärker bewusst als Ihnen, wie schnell und rücksichtslos ein Leben ausgelöscht werden kann, wenn damit der Einfluss auf ein gewaltiges Vermögen verknüpft ist."
    Wollte er sie warnen? Ihr drohen? Christabels Herz pochte wie wild, doch sie war fest entschlossen, sich dem Druck dieses Mannes nicht zu beugen. Jared würde es irgendwie verhindern. Jared und seine Brüder.
    „Denken Sie an Laurens", fuhr Rafael nun in sanfterem Ton fort. „Es war kein Unfall, der Ihren Mann das Leben kostete, Christabel."
    Dieses unerwartet offene Eingeständnis ließ Christabel alle Zurückhaltung vergessen.
    „Das habe ich nie geglaubt!" schleuderte sie Rafael entgegen. „Die Frage war nur ...
    wer steckte hinter diesem Anschlag? Und die Antwort ...''Sie sprang erregt auf. „... die Antwort, Rafael, ergab sich aus dem Ergebnis."
    Sie beugte sich eindringlich vor, um ihrer Argumentation Nachdruck zu verleihen, deren Logik unmöglich von dem Mann geleugnet werden konnte, der am meisten von Laurens' Tod profitiert hatte. „Sein Tod passte doch hervorragend in Ihre Pläne, denn Sie übernahmen die Leitung der Südamerika-Geschäfte seinen Platz, der Sie direkt in den Kreis der engsten Vertrauten um Bernhard Kruger manövrierte. Dadurch hatten Sie die Gelegenheit, sein Vertrauen zu gewinnen - und darin sind Sie ja, wie wir wissen, ein Meister, Rafael. Sie haben alles erreicht, was Sie wollten, nicht wahr? Und bevor Alicia achtzehn ist, werden Sie zweifellos einen Weg finden, auch sie aus dem Weg zu räumen."
    Rafael Santiso zeigte keine äußerliche Regung ob dieser ungeheuren Anschuldigung.
    Im Raum hatte sich betroffenes Schweigen ausgebreitet. Christabel spürte, wie sie am ganzen Leib zitterte, und setzte sich wieder hin. Jared nahm erneut ihre Hand und drückte sie aufmunternd.
    Hans Vogel räusperte sich, beugte sich vor und schien protestieren zu wollen. Er war ein schwergewichtiger Mann mit Brille und Glatze und von einer bulligen Autorität.
    Doch Rafael Santiso hob die Hand, und der deutsche Anwalt lehnte sich wieder zurück.
    „Dann war ich also die ganze Zeit der Inbegriff des Bösen ..." Rafael blickte sich fragend in der Runde um. „Und Sie alle haben es gewusst? Dass Christabel glaubt, ich hätte ihren Mann ermordet?"
    Nathan, Miranda, Jared und Tommy schwiegen, sahen ihn nur an und boten ihm keine Angriffsfläche.
    Elizabeth aber sagte hörbar entsetzt: „Davon hast du mir nichts erzählt, Jared."
    „Ich habe es selbst erst gestern Abend erfahren", antwortete er ruhig. „Und es war für unser Vorhaben heute unwichtig. Ich wollte, dass du die Herren herbringst. Es ist der beste Ort, um die Sache ein für alle Mal zu klären. Und da du jetzt weißt, worum es geht
    ..." Er blickte den Mann, der seine Mutter um den Finger gewickelt hatte, direkt an. „...
    lass ihn auf die Anschuldigung antworten."
    Jareds harter Ton ließ keinen Zweifel daran, dass jetzt Rafael in die Enge getrieben war und nicht mehr Christabel und Alicia. Und Christabel fasste neuen Mut.
    Rafael Santiso aber schüttelte ungläubig den Kopf. Sein Blick schweifte prüfend zu Nathan und Tommy. Kein Zweifel, die King-Brüder saßen über ihn zu Gericht!
    Christabel, die ihn beobachtete, fragte sich, ob er sich in diesem Moment vielleicht an das weite, öde Land erinnerte, über das er geflogen war, und ihm die Abgeschiedenheit und Einsamkeit dieser Gegend bewusst wurde. Als er den Blick plötzlich auf sie richtete, war sie sofort wieder hellwach. Er hielt sie für schwach, glaubte, sie einwickeln zu können. Heute nicht! schwor sie sich insgeheim.
    „Sie haben Ihr Misstrauen gut
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