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Liebe, nichts als Liebe

Liebe, nichts als Liebe

Titel: Liebe, nichts als Liebe
Autoren: Emma Darcy
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was, wenn nicht?
    Christabel blieb an der Beifahrertür stehen. Alicia zappelte schon ungeduldig auf ihrem Sitz herum. Sollte sie wieder einsteigen und wegfahren? Aber wie sollte sie ein derart schlechtes Benehmen ihrer Tochter erklären? Unmöglich. Andererseits, die Sache durchzuziehen, so, wie sie aufgemacht war ... Ihre Kleidung war ein unmissverständliches erotisches Signal, das ihre Bereitschaft verriet, diesem quälenden Warten endlich ein Ende zu setzen. Jared würde es nicht übersehen können. Und sie schämte sich jetzt ihrer lüsternen Gefühle, die sie veranlasst hatten, Jared durch ihre provokante Kleidung einzuladen, das Verlangen zu befriedigen, das sie ineinander weckten.
    Alicia klopfte an das Seitenfenster. „Komm schon, Mummy."
    Sie musste die Wirkung ihrer Aufmachung irgendwie herunterspielen und mit ihrer Tochter so bald wieder aufbrechen, wie es möglich war, ohne unhöflich zu erscheinen.
    Es war ein Fehler gewesen, dieser verrückten Versuchung nachzugeben. Es war Jared gegenüber nicht fair. Er verschwendete nur seine Zeit mit ihr und sollte sich eine Frau suchen, die sein Leben voll und ganz mit ihm teilen konnte.
    Ja, es würde das Beste sein, die Verbindung zu ihm nach dem heutigen Abend ganz abzubrechen. Oder noch mehr als bisher einzuschränken, so dass Jared verstehen musste, dass es keine Chance für sie beide gab. Vielleicht konnte sie schon an diesem Abend den Weg dorthin ebnen.
    Christabel atmete tief ein, öffnete die Beifahrertür und löste Alicias Sicherheitsgurt.
    Sie war froh, dass sie ihre Tochter als Puffer zwischen sich und Jared mitgebracht hatte, und fest entschlossen, jedes Angebot, Alicia nach acht Uhr ein Bett im Haus zu bereiten, abzulehnen. Sie durfte es nicht riskieren, mit Jared allein zu sein.
    „Das sind große Bäume, nicht, Mummy?" Alicia blickte staunend zu den Bäumen hoch, als Christabel sie aus dem Wagen hob.
    „Sicher älter als alle anderen, die ich bislang in Broome gesehen habe", antwortete sie, um Gelassenheit bemüht, und folgte dem Blick ihrer Tochter.
    Entlang des weißen Zaunes, der das Anwesen umschloss, war eine Reihe einheimischer Eukalyptusbäume gepflanzt worden. Ihre gewaltigen Stämme und ausladenden Ästen verrieten, wie viele Jahre sie hier schon standen, während anderswo in der Stadt Bäume solchen Ausmaßes zweifellos gefällt worden waren, um als Baumaterial für die wachsende Gemeinde Verwendung zu finden. Diese alten Bäume waren wiederum Zeugnis einer Familie, die das, was sie besaß, pflegte und für die tiefe Wurzeln und langfristige Bindungen Teil ihres Lebens waren.
    „Mir gefällt's hier", verkündete Alicia und nahm Christabel bei der Hand, um mit ihr zum Eingangstor zu gehen. Ihr Gesichtchen strahlte, als sie voller Vorfreude den Weg entlanghüpfte.
    Christabel betrachtete sie mit liebevollem Stolz. Ihre kleine Tochter sah wirklich niedlich aus, bekleidet mit einem limonen-grünen Hängerkleidchen, das sie auf dem Markt für sie erstanden hatte, und den kleinen Sandalen, deren Riemchen mit Muscheln verziert waren. Christabel fand es viel gesünder für Alicia, nicht als kleine Prinzessin heranzuwachsen, für die die teuersten Designermodelle gerade gut genug waren.
    In diesem Moment wünschte sie sich nur, sie hätte sich selber genauso schlicht gekleidet. Aber ihr Kleid aus dunkelrotem Seidenjersey schmiegte sich hauteng an ihre reizvollen Rundungen, um in einen koketten, kurzen Rock überzugehen, der nur bis zur Mitte ihrer schlanken Oberschenkel reichte. Das Kleid war zweifellos sehr sexy, ärmellos und hatte einen tiefen runden Ausschnitt, der den Ansatz ihrer hohen, straffen Brüste erahnen ließ. Sie hatte auf einen BH verzichtet und trug nur einen zarten Spitzentanga, und der enge Schnitt des Kleides ließ für den Betrachter keinen Zweifel aufkommen, wie wenig sie darunter anhatte.
    Trotz der Hitze trug sie ihr Haar offen. In glänzenden schwarzen Kaskaden umspielte es ihre Schultern und reichte im Rücken fast bis zur Taille. Zierliche schwarze Sandaletten zierten ihre nackten Füße. Als einzigen Schmuck trug sie an einem schwarzen Lederband um den Hals eine Sonnenscheibe aus Kupfer, die in zwei Hälften gespalten war und durch eine Mondsichel zusammengehalten wurde, von der kleine Dreiecke in unterschiedlicher Größe herabbaumelten. Es war ihr eigener Entwurf, und sie liebte seine elementare Symbolik.
    Elementar waren auch ihre Gefühle gewesen, als sie sich entschieden hatte, sich so zu kleiden. Eine Frau,
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