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Liebe mich... bitte nicht

Liebe mich... bitte nicht

Titel: Liebe mich... bitte nicht
Autoren: Laney Appleby
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Kolleginnen ausgegangen, aber die Zeiten hatten sich geändert. Sie hatte sich verändert.
    Das hatte nicht nur Nachteile. Sie würde sich nie wieder schlecht fühlen müssen, weil sie einen Geburtstag vergessen hatte, ein wichtiges Essen oder Treffen. Vor niemandem brauchte sie sich zu rechtfertigen, warum sie was wie tat. Niemandem musste sie erzählen, wie ihr Tag war, wenn sie es nicht wollte. Es wurde schlichtweg nichts mehr von ihr erwartet, bis auf die Zahlung ihrer Miete und Rechnungen , und dass sie zu ihrer Arbeit erschien.
    Früher hatte sie sich einige Male vorgestellt, wie es wäre, keinerlei Verpflichtungen mehr zu habe n. Wie viel Zeit sie plötzlich hätte. Zeit, die sie nur zum nachdenken nutzen konnte. Nein, ein Haustier würde wieder Erwartungen an sie stellen, und dazu war sie nicht bereit.
    Sie schaffte es gerade so, ihr Apartment ordentlich herzurichten und hatte wirklich genug zu tun. Außerdem , wer wusste schon, wie lange so ein Tier lebte, manchmal entwickelten sie einen geradezu absurden Lebenswillen, wie die Katze ihrer Großmutter, die wahrscheinlich immer noch leben würde, wenn sie sie nicht aus Versehen überfahren hätte. Die immer stärker werdende Sehschwäche ihrer Großmutter hatte das Leben der Katze, die zu dem Zeitpunkt schon über zwanzig Jahre gelebt hatte, abrupt vor sieben Jahren enden lassen.
    Ihre Gr oßmutter war schrecklich aufgelöst gewesen, da die Katze ihr über die Trauer über Beth‘ Großvater hinweggeholfen hatte, der viel zu früh an Krebs gestorben war. Beth trauerte nicht wirklich um Maus . Warum ihre Großmutter ihre Katze Maus genannt hatte, war ihr ohnehin immer noch ein Rätsel. Tierbesitzer scheinen zum Zeitpunkt der Namensgebung immer einen kleinen Aussetzer zu bekommen. Richtig peinlich wurde das ja meist beim Tierarzt.
    Hallo, meine Katze Maus braucht heute eine Spritze .
    Jedenfalls war Maus , ihrem Namen nie gerecht geworden. Vor den Augen ihrer Großmutter ein wahrer Engel, hatte sie Beth andauernd die Hände zerkratzt oder ihr eine Überraschung, in Form eines vollgepinkelten Schuhs, hinterlassen.
    Nein, eine Katze kam nicht infrage.

Kapitel 5
    „Beth?!“, rief Ma c zum wiederholten Mal durch ihre Tür, doch niemand reagierte. Es war Weihnachtsabend, die Bar war wie immer voll gewesen und er hatte eine extra lange Schicht schieben müssen, da er Finn und Mitch freigegeben hatte.
    Seine Mutter war nicht begeistert davon gewesen, dass er über die Feiertage dieses Jahr nicht nach Hau se nach Oklahoma kommen wollte. Gegen vier Uhr hatte er die Bar endlich schließen können und sich auf den Weg in das Dachgeschossapartment gemacht.
    Beth war immer noch nicht zu Hause gewesen, er hatte keine Ahnung, warum eine junge Frau wie sie offenbar freiwillig und zusätzlich zu ihren Überstunden , auch noch die Feiertagsschicht übernahm.
    Finanzielle Schwierigkeiten schien sie nicht wirklich zu haben, denn ihre Miete zahlte sie überpünktlich, was in Boston eine echte Rarität darstellte. Auf die letzte Miete, von dem Typ, der vor ihm die Dachgeschosswohnung bewohnt hatte, wartete er heute noch.
    Doch hatte er in den zwei Monaten, die sie nun das Apartment unter ihm bewohnte, nie mitbekommen, dass sie Besuch gehabt hätte.
    Die Frau spukte ihm ohnehin zu viel im Kopf herum, deshalb versuchte er sich nicht allzu viele Gedanken über ihr Privatleben zu machen. Anscheinend wollte sie auch gar nicht, dass sich jemand in ihr Leben einmischte oder irgendetwas von ihr erfuhr.
    Er wusste offiziell immer noch nicht mehr, als ihren Vornamen und wo sie arbeitete. Sie hatte weder Haustiere, noch einen Freund oder Freundinnen, außer Liv. Ihre Zeit verbrachte sie größtenteils im Krankenhaus und in den wenigen Stunden, die sie zu Hause verbrachte, putzte sie entweder wie wild geworden – was er meist am penibel sauberen Flurbereich bemerkte – oder sie versuchte zu schlafen.
    Ihren Schreien nach zu urteilen, die immer wieder begleitet von leisen Geräuschen aus ihrem Fernseher zu ihm nach oben drangen, fiel selbst ihr Schlaf nicht entspannend aus. Im Grunde ging ihn das alles nichts an, ob sie zu viel arbeitete und sich kaputt machte oder wie sie schlief. Das hatte sie ihm auch mehr als deutlich zu verstehen gegeben.
    Aber er kannte diese Stimmung nur zu gut, immerhin war er mit zwei Schwestern und einer mit Stimmungsschwankungen gefüllten Mutter aufgewachsen. Sie lief vor etwas davon. Wahrscheinlich vor ihren Gefühlen.
    Anfangs hatte er ihren Zynismus noch ganz
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