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Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Titel: Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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ziemlich schräg, aber ich trete heute Abend bei ENGLAND SUCHT DEN SUPERSTAR auf mit einem Mann namens Anton. Ihm gehört der Pub in meiner Straße. Ich wollte dich fragen, ob ich mir ein Kleid von dir borgen kann.«
    Mum starrt mich nur an.
    »Ist das diese Talentshow im Fernsehen?«, fragt John senior dazwischen.
    »Ja, John. Ja, genau die«, sagt meine Mutter leise, und als sie auf mich zukommt, sehe ich, dass sie Tränen in den Augen hat. »Oh, Grace, was wirst du singen?«
    » Mr. Bojangles .«
    Sie nickt mir nur zu. Ihr Kinn bebt, Tränen kullern aus ihren Augen.
    »Komm mit nach oben«, sagt sie schniefend. »Wir werden aus dir eine richtige Schönheit machen.«
    Als wir die Küche verlassen, ruft John senior: »Dann kann ich mich jetzt umdrehen?«

79
    »Wo ist sie?«, kreischt Wendy. »Hier kommt die Bauchwegsliplieferung!«
    »Wir sind hier oben«, rufen Mum und ich gleichzeitig.
    »In meinem alten Zimmer«, füge ich hinzu.
    »Rosemary Flowers, war das Ihr Verehrer, der mich reingelassen hat?«, fragt Wendy, als sie in das Zimmer kommt. Dann bleibt sie abrupt stehen. »Oh!«, sagt sie wieder, lässt ihre Selfridges-Tüte auf den Boden fallen und sackt auf das Bett. »Oh!«, sagt sie wieder.
    Es hat ihr die Sprache verschlagen, weil ich das Totenkleid trage.
    »Wo kommt das Kleid her?«, flüstert sie.
    »Das ist Gracies Kleid«, antwortet Mum ahnungslos. »Ich habe es vor Jahren für sie genäht. Ich fand schon immer, sie sollte sich bei ENGLAND SUCHT DEN SUPERSTAR bewerben, und ich habe immer wieder versucht, sie zu überreden, aber sie hat sich hartnäckig geweigert. Ich hatte bereits die Hoffnung aufgegeben, sie jemals in diesem Kleid zu sehen, wenn ich ehrlich bin. Das Kleid und ich mussten sehr lange warten.«
    All die Tabletten, die wir weggeworfen haben, und dabei war das Kleid letzten Endes für mich. Vielleicht hätte ich das ahnen müssen. Es hat nämlich denselben Schnitt wie das Kleid, das ich in Rom trug, nur dass es aus schwarzem Samt ist. Mum fand Schwarz passender für eine junge Frau.
    »Ich hatte schon immer den Eindruck, dass dieses Kleid für Ihre Hüften zu breit ist, Rosemary.«
    »Und, was meinst du?«, fragt Mum vergnügt. »Findest du nicht auch, dass sie aussieht wie eine bildhübsche junge Frau, die mit ihrem Riesentalent alle von den Socken hauen wird, wenn sie heute Abend auf der Bühne steht?«
    »Genau so sieht sie aus, Rosemary.«
    Ich starre in den Spiegel. Eins weiß ich: Ich sehe nicht aus wie Gracie Flowers. Gracie Flowers trägt Leggings, ausgetretene Ballerinas und Pferdeschwanz. Die Frau im Spiegel steckt in einem maßgeschneiderten schwarzen Abendkleid und schwarzen High Heels, und ihre Haare sind aufwendig hochgesteckt.
    »Und du, Wendy, kümmerst dich um ihr Make-up?«
    »Im Ernst, Rosemary, Sie sind eine Meisterin. Sie haben mir alles beigebracht, was ich weiß.«
    Mum kann ein Lächeln nicht unterdrücken.
    »Gut, du fängst mit den Smokey Eyesan, und ich gehe mal runter und sehe nach John.«
    »Klopf klopf!«, ruft John vor der Tür. »Sind die Damen auch anständig?«
    »Ich wollte gerade zu dir runterkommen«, sagt Mum und öffnet die Tür mit einem strahlenden Lächeln.
    Ich strahle nicht, weil neben John senior sein widerlicher Sprössling steht, Posh Boy. Ich werfe ihm einen finsteren Blick zu.
    »Grace«, sagt John senior, kommt zu mir herüber und nimmt meine Hand. »Sie sehen hinreißend aus.«
    »Danke.«
    »Gracie Flowers, du siehst scharf aus«, sagt Posh Boy.
    Ich bringe ihn mit einem gut platzierten Mittelfinger zum Schweigen.
    »Grace«, sagt meine Mutter tadelnd.
    »Gut, wir haben ein paar Neuigkeiten«, verkündet John senior. »Die erste ist, dass ich bis jetzt herumtelefoniert habe und es mir gelungen ist, vier Karten für ein gewisses England-sucht-den-Superstar -Finale heute Abend zu bekommen.«
    »O mein Gott, wie viel mussten Sie denn dafür springen lassen?«, fragt Wendy.
    »O mein Gott trifft es ziemlich gut, Wendy. Aber ich denke, das Geld ist gut investiert. Okay, John hier ist heute Abend verhindert, und da Rosemary und ich nur zwei Karten brauchen, haben wir uns gefragt, ob Sie, Wendy, und Ihr hilfsbereiter junger Anwalt uns vielleicht begleiten möchten.«
    » JA !« Wendy springt auf. » JA ! JA ! Danke, vielen Dank!«
    Sie schlingt die Arme um John senior, der sich wie ein Schneekönig freut, um die Wahrheit zu sagen.
    Als Wendy ihn loslässt, nimmt er zärtlich die Hand meiner Mutter in seine. »Da ist noch etwas, was wir euch
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