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Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Titel: Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
Autoren: Unknown
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weggehen. Es gäbe keinen Schmerz mehr, kein Unglück mehr.
    Nein.
    Sie hörte seine Stimme. Nicht Gott, der nie zu ihr zu sprechen schien — sondern Lucas.
    Ihren Liebhaber.
    Ihren Verräter.
    War es seine Stimme, tief in ihrem Innern, die ihr befahl zu kämpfen? Sie hatte ihm ihren Körper gegeben, ihr Herz, ihr Blut. Und was war großzügiger als das? Es war ja nicht so etwas, wie sich ein Auto zu leihen oder zwanzig Dollar — es war Blut. Sie brauchte das! Und sie hatte es ihm gegeben.
    Das Wasser war eisig, und der Schmerz in ihrem Körper war unbeschreiblich. Sie war ein Sack Fleisch, ihr Körper eine jammernde, kaputte Pustel von Fleisch. Das hier war tödlich. Dieser kurze Augenblick, bevor sie endgültig starb, und sie dachte immer noch an dieses Arschloch.
    Lucas.
    Scheiß auf ihn! Er verdiente ihre Gedanken nicht. Verdiente es nicht, das Letzte zu sein, woran sie dachte, bevor sie starb. Ihre Lungen brannten, ihr Körper schlug um sich und obwohl sie wusste, dass es ihr sicherer Tod war, öffnete sie den Mund, verzweifelt nach Luft ringend. Wasser schoss ihr in den Mund, aber es war nicht bloß Wasser. Es fühlte sich an wie... Magie . Das hier war die Magie der Fey, die sich in sie hinein stahl und die Luft in ihren Lungen mit ihrer Macht ersetzte. Sie würde sie in sich aufnehmen wie Sauerstoff, und sie würde durch sie hindurchsickern, durch ihren Blutkreislauf strömen, bis sie etwas Anderes sein würde. Cerdewellyn hatte ihr gesagt, dass er sie zu seiner Königin machen würde — auf die eine oder andere Weise — sie konnte ja sagen und es wäre einfach oder sie konnte nein sagen und es wäre schmerzhaft. Das hier war verdammt schmerzhaft.
    Gib nicht nach!
    Hinter ihren Augen, wie eine verblassende Fata Morgana, konnte sie Lucas sehen. Sah ihn die Augen aufschlagen, wo auch immer er war. Er sagte ihren Namen im Flüsterton und verlangte abermals, dass sie nicht nachgab. Wogegen kämpfte sie hier an? Kämpfte sie dagegen an zu sterben, zu ertrinken oder von Magie überwältigt zu werden?
    Valerie fühlte, wie Lucas ihr seine Stärke gab. Seine eigene Macht strömte in sie durch die Verbindung, die sie hatten. Seine Macht war finster, hatte eine Spur des Todes an sich, und wenn sie eine Farbe gehabt hätte, wäre sie nicht schwarz gewesen — sondern rot. Ein Rot, so dunkel, dass es nach Mord aussah. Eine Farbe, so düster, dass sie alles um sich herum verschluckte. Und dennoch, er bot sie ihr an. Etwas, dass sie nehmen konnte, um sich zu stärken.
    Aber sie wollte nichts von ihm nehmen. Als ob Lucas bei ihr wäre, spürte sie, wie er hinter ihr her war — dicht. Seine Lippen drückten sich in einem phantomhaften Echo der Realität auf ihre. Sie wollte seinen Atem in ihre Lunge holen, seine Hände an sich spüren, die sie festhielten und den Tod fernhielten. Valerie war zu schwach, um alleine gegen Cerdewellyns Magie anzukämpfen. Wenn sie Lucas’ Hilfe nicht gehabt hätte, hätte sie nachgegeben. Sie konnte nicht gegen alles ankämpfen. Gegen Cer ankämpfen, gegen das Sterben ankämpfen, gegen den Schmerz ankämpfen, darum kämpfen nein zu sagen und außerdem gegen Lucas ankämpfen. Irgendetwas würde versagen.
    Sie musste ,ja‘ zu irgendetwas sagen... zu irgendwem.
    Es tut mir leid , hörte sie Lucas in ihrem Kopf sagen, als versuchte er sie zu überzeugen, ihn ihr helfen zu lassen. Sie fühlte seine Hände auf ihrem Gesicht, die großen Handflächen, sein kaltes Fleisch, als er sie eng an seine weichen Lippen zog.
    Nein.
    Keine Entschuldigung würde genügen. Schmerz durchfuhr sie, als sie an Lucas dachte. Er war sowohl körperlich als auch geistig. Sie könnte ihm niemals verzeihen. Sie wollte ihn nie wiedersehen.
    Ist Cerdewellyn eine bessere Option?
    Valerie wusste nicht, ob das ihre Gedanken waren oder seine. Ihr war schwindelig, die Wichtigkeit des Sich-Wehrens und der Grund zu kämpfen entglitten ihr. Kämpfen war schwer, hassen noch schlimmer.
    Bitte lass mich nicht dein Tod sein!
    Als wäre es eine Herausforderung oder etwas Beängstigendes — stimmte sie zu. Die Entscheidung fällend und handelnd, bevor sie die Gelegenheit haben würde, sie zu überdenken. Sie streckte die Hand nach dem phantomhaften Geist von Lucas aus, küsste ihn, bahnte sich einen Weg in ihn hinein, überraschte ihn damit. Es gab einen Augenblick des Widerstandes, in dem er ihren Kuss nicht erwiderte, ihr nicht das gab, was sie zum Überleben brauchte.
    Sie kristallisierte ihre Absicht, konzentrierte ihren
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