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Liebe ist der größte Schatz

Liebe ist der größte Schatz

Titel: Liebe ist der größte Schatz
Autoren: SOPHIA JAMES
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Angst, hierzubleiben und dich dem Hass auszusetzen, den der Name meines Vaters unweigerlich mit sich bringen würde. Du würdest erfahren, wie viele Menschenleben Beau auf dem Gewissen hat, und das Gefühl, das ich jetzt in deinen Augen lese, würde ersetzt durch ein anderes. Und dieses andere Gefühl will ich nicht sehen. Nicht bei dir, Asher, nachdem du mir all diese Zärtlichkeit gegeben hast.“ Die kühle Luft, die zu ihnen hineinwehte, erzeugte ihr Gänsehaut.
    „Dann, verflixt, kämpfe gegen die Angst an.“
    „Nein. Verstehst du nicht? Siehst du nicht, wer ich bin? Meine Eltern zerbrachen, als das Leben sie enttäuschte!“, hörte sie sich verzweifelt rufen. „Der Verstand ließ meine Mutter im Stich und stürzte sie ins Chaos. Und mit meinem Vater war es ähnlich. Dieses Chaos spüre ich manchmal auch in mir, und dann frage ich mich, ob ich so werde wie sie. Was ist, wenn ich bleibe und dein Leben und das deiner Familie zerstöre?“
    Asher stand auf und zog sie auf die Füße, um sie zu einem Spiegel zu geleiten, den sie zuvor nicht bemerkt hatte. Er hing ein paar Meter entfernt von dem Fellbett und gab, in flackerndes Kerzenlicht getaucht, eines der Felsbilder wieder. Asher schob sie vor den Spiegel und legte ihr die Hände auf die Schultern.
    „Was siehst du?“
    Sie verstand nicht.
    „Erlebte Gefühle, die Linie deines Kinns, die Farbe deiner Augen, die Art und Weise, wie dein Haar sich über dem Ohr kräuselt, die Narbe eines Messerstichs über deiner Braue.“ Er strich ihr die Locken aus der Stirn. „Wir sind die Summe all dessen, was vor uns war, aber wir sind ebenso der Beginn von etwas, das noch vor uns liegt. Und in der Mitte zwischen beidem haben wir die Wahl, Emerald. Die Wahl, genau das zu sein, was wir sein oder werden wollen … jetzt und hier.“ Er legte seine Hand auf die Stelle oberhalb ihres Herzens, und sie spürte, wie das Pochen in ihrer Brust in seine Hand, in ihn überging.
    „Glaubst du das wirklich?“
    „Das tue ich.“ Die goldenen Flecken in seinen Pupillen waren deutlich sichtbar, als er sie zu sich umdrehte, um ihr fest in die Augen zu blicken. „Du warst es, die mir diese Erkenntnis eingegeben hat – mit deinem Mut und deiner Überzeugung. Gemeinsam könnten wir alle Hürden bewältigen.“
    „Gemeinsam?“
    „Ich werde mit dir nach Jamaika kommen, um deine Schwester zu holen, wenn du mir etwas dafür versprichst.“
    Emerald nickte und wartete, was er als Nächstes sagen würde.
    „Ich möchte, dass du mir versprichst, mit mir nach Falder zurückzukehren.“
    „Mit dir zurückkehren?“
    „Ich werde dich nicht gehen lassen, Emerald. Niemals. Gleichviel, was geschieht.“
    Tränen schossen ihr in die Augen, als er sie mit sich auf das Bett zog. Denn jetzt, da sie seinen Vorschlag annahm und es geschehen ließ, dass er sie ein zweites Mal nahm, akzeptierte sie, als seine Mätresse nach England zurückzukehren. Und in einer solchen Rolle hatte sie sich bislang niemals vorstellen können.

17. KAPITEL

    Das Schiff verließ England mit der Abendflut, und als die Küste nur noch ein schmaler Strich am Horizont war, unterbrachen Ashers Worte Emerald in ihren Gedanken.
    „Wir werden Jamaika vor Monatsende erreichen.“
    Eine starke Windböe brauste über das Deck und blähte die Segel über ihnen.
    Werde ich die Insel als seine Mätresse betreten?, fragte Emerald sich versonnen. Asher hatte nicht mehr von Heirat gesprochen, auch nicht nach ihrer Vereinigung in der Höhle gestern Nachmittag. Und obwohl er sie nicht gefragt hatte, ob sie seine Frau werden wollte, vermisste sie nichts, sondern empfand seine Nähe wohltuender denn je.
    Als er ihre Hand ergriff, um sie in die Kajüte unter Deck zu eskortieren, die sie während der Überfahrt teilen würden, folgte sie ihm froh und vorbehaltlos. Auf ihrem Weg passierten sie die Kabine des Arztes, die hervorragend ausgestattet war mit medizinischen Instrumenten. Wir werden den Ozean mit Leichtigkeit überqueren, ging es Emerald durch den Kopf. Die „Nautilus“ war ein elegantes und sauberes Segelschiff, dessen Besatzung sich vorbildlich um alles kümmerte.
    Sie gelangten an eine schwere Holztür. „Schließ deine Augen“, forderte Asher sie auf. Seine Stimme klang kräftig, und es schwang eine Vorfreude in ihr mit, die Emerald sich nicht erklären konnte und die sie neugierig stimmte. Vorsichtig führte er sie in die Kajüte. Die Luft war angenehm warm, und Emerald konnte das Rauschen der Wellen vernehmen, die der
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