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Liebe ist der größte Schatz

Liebe ist der größte Schatz

Titel: Liebe ist der größte Schatz
Autoren: SOPHIA JAMES
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Abgeschoben von ihren Familien hier in England, denen sie Schande gemacht hatten, bestand ihr Leben einzig darin, sich dem Glücksspiel hinzugeben.
    Ausgestoßen und vergessen, weil es so für alle anderen am bequemsten war.
    Niemals mehr würde sie Asher bei Nacht in den Armen halten, ihn neben sich spüren, sich an ihn schmiegen, wenn die Geister der Vergangenheit sie heimsuchten, die nur er zu vertreiben verstand. Niemals mehr würde sie mit ihm über die grünen Hügel Falders wandern und Teil seiner Familie sein, die sie ohne Fragen zu stellen bei sich aufgenommen hatte.
    Sie reckte das Kinn. Zu Kreuze kriechen würde sie nicht. Sie musste an Ruby und Miriam denken. Wenn es ihr gelang, wenigstens einen Teil des Goldes ausfindig zu machen, wären sie gerettet.
    „Könnte ich dein Schiff in Jamaika für eine Woche in Beschlag nehmen?“
    „Um die genauen Koordinaten, die auf der Karte angegeben sind, anzusteuern?“
    Emerald nickte und sah Asher in die Augen. Nur diese eine Zusage, und sie würde auf der Stelle fort sein.
    Er nickte zurück, und erst jetzt wagte sie wieder zu atmen. „Peter Drummond ist vertrauenswürdig, falls du das große Glück hast, etwas von dem Gold aufzustöbern.“
    Du, wiederholte sie in Gedanken, nicht wir. Er würde sie nicht begleiten. „Ich danke dir.“ Sie hatte gewusst, dass er nicht mitkommen würde, doch nun, da es ausgesprochen war, musste sie sich auf die Zunge beißen, um ihn nicht da rum zu bitten.
    Er ging an ihr vorbei und trat durch die Glastür in die Bibliothek. „Ich werde Annabelle unverzüglich wissen lassen, dass du sie zu sehen wünschst. Sobald ich Nachricht von ihr habe, gebe ich dir Bescheid.“
    Unfähig, etwas zu sagen, nickte sie erneut und bemühte sich angestrengt, ihre Fassung zu bewahren, als sie ihm in den Raum folgte und sich wieder nach oben in ihr Zimmer begab.
    Miriam saß über eine Stickarbeit gebeugt, als Emerald das Zimmer ihrer Tante betrat. Zerstreut blickte Miriam zu ihrer Nichte auf.
    „Hieß meine Mutter Evangeline Montrose?“, wollte Emerald ohne Umschweife wissen. Ihre Tante machte ein erschrockenes Gesicht. „Annabelle Graveson gab Asher dies hier“, setzte Emerald hinzu und hielt Miriam das aufgeschlagene Buch hin. „Annabelle hieß mit Mädchennamen auch Montrose. Sie waren Cousinen.“
    Sichtlich schockiert legte Miriam ihre halb fertige Arbeit zur Seite. „Das ist mir neu. Kann man ihr vertrauen?“
    „Dass sie unser Geheimnis für sich behält?“ Emerald wartete, bis die Tante genickt hatte. „Ich nehme an, sie hat kein Interesse daran, dass irgendjemand etwas über ihre Verbindung zu mir und meinem Vater erfährt. Was uns anbetrifft … Wir werden in vier Tagen auf Wellinghams Schiff England verlassen.“
    „Und der Duke …“
    „… wird froh sein, dass er uns los ist.“
    „Es tut mir so leid, Emmie …“
    Emerald unterbrach die Tante, indem sie die Hand hob. Sie stand kurz davor, in Tränen auszubrechen, und niemand sollte Zeuge sein, wenn das geschah. Brüsk wandte sie sich um und ging in ihr Zimmer zurück.
    Sie schloss die Tür hinter sich und sank auf den nächstbesten Stuhl. Um sich daran zu hindern, vor Verzweiflung aufzuschreien, presste sie die Faust auf den Mund. Trauer und Wut drohten ihr das Herz zu zerreißen.
    Als sie sich wieder gesammelt hatte, öffnete sie behutsam das Buch, fuhr zärtlich über die Schrift und drückte es schließlich an ihre Brust. Wann und wo hatte Evangeline ihren Namen in das Buch geschrieben? Hatte sie zu diesem Zeitpunkt ihren Gemahl bereits gekannt und in Jamaika gelebt?
    Emerald besaß nicht ein einziges Bild ihrer Mutter, sie hatte lediglich eine vage Erinnerung an ihre Stimme. Seufzend erhob sie sich und ging zum Ankleidespiegel, um ihr Antlitz zu studieren. Sie hatte die Augen und das Kinn ihres Vaters geerbt, auch seinen Teint und die hohe Gestalt. Doch von wem stammten ihre Grübchen? Und ihre Haarfarbe? Wieder seufzte sie. Vielleicht konnte Annabelle Graveson ihr mehr über Evangeline Montrose, ihre Mutter, erzählen.

15. KAPITEL

    Asher verließ Falder zeitig am nächsten Morgen, um seinen Juwelier in London aufzusuchen. Der Klatsch, der unter Umständen aus seinem Vorhaben resultieren würde, konnte ihn nicht von seinem Entschluss abbringen.
    Er hatte stets im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gelebt und die Gerüchteküche oftmals zum Brodeln gebracht. Als er verwitwet nach England zurückgekehrt war, hatte es wilde Spekulationen gegeben. Aber aufgrund
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